Darum gehts
- Noam Leopold erzielt neun Tore gegen Deutschland im Handball-Krimi
- Leopold nutzt Hypnose zur mentalen Vorbereitung vor wichtigen Spielen
- Im Juni spielt er mit Nantes im Final Four der Champions League
Neun Würfe, neun Tore: Auf dem Papier liefert Noam Leopold (22) gegen Deutschland ein perfektes Spiel ab. «Das war es aber nicht», findet der Nati-Flügel. «Auch ich habe Fehler gemacht, gerade in der Abwehr.»
Trotzdem sind es Leopolds Tore, die – neben dem dramatischen Ende – von diesem Handball-Krimi in Erinnerung bleiben. Denn Leopold packt in der zweiten Halbzeit sein ganzes Wurfrepertoire aus, trifft spektakulär per Drehball, Flieger oder ins weite Lattenkreuz. Für seine Trickwürfe ist der Schweizer seit letztem Januar in der ganzen Handball-Welt bekannt, als eine seiner Aktionen in den sozialen Medien viral ging.
Dass er nun neuen Highlight-Stoff produziert, lässt Leopold kalt: «Dafür spiele ich nicht. Instagram sollen andere machen.»
Mentale Stärke dank Hypnose
Zu Leopold Stärken gehört neben der aussergewöhnlichen Sprungkraft und dem lockeren Handgelenk eben auch der Kopf. «Als Flügel spielen sich 80 Prozent meines Jobs im Mentalen ab. Daran arbeite ich jeden Tag, unter anderem mit Hypnose.» Auch am Abend vor dem Deutschland-Spiel legt er eine Session ein – mit Erfolg.
Generell ist es bemerkenswert, mit welchem Selbstvertrauen Leopold gesegnet ist. Die Frage nach Deutschlands Weltklasse-Goalie Andy Wolff, der an der WM die Schweizer Flügel zur Verzweiflung trieb, will er nicht mehr hören: «Ich habe gegen keinen Torhüter mehr Angst. Im Gegenteil: Es macht sogar Spass gegen die weltbesten Keeper zu spielen, und dazu gehört eben auch Wolff.»
Im Juni wird Leopolds mentale Stärke erneut gefragt sein. Dann spielt er mit seinem Klub Nantes im Final Four der Champions League um den grössten Titel im Klub-Handball und sorgt hoffentlich erneut für den einen oder anderen Highlight-Clip.