Darum gehts
- Tiger Woods bestätigt 2025 Beziehung zu Vanessa Trump und erhält 54 Millionen Likes auf X
- Woods hielt 683 Wochen lang den Weltrekord als Nummer 1 im Golf
- 2019 gewann er zuletzt das Masters, trotz körperlicher Rückschläge
Die populärste Aufnahme von Eldrick Tont Woods, besser bekannt als Tiger Woods, ist ein Polizeifoto. Seine Rekorde sind etwas für die Golf-Blase, sein Privatleben hält die ganze Welt auf Trab. 54 Millionen Likes. So gross ist die Bewunderung, die Woods im März 2025 für die Bestätigung seiner Beziehung mit Vanessa Trump (48) auf der Online-Plattform X bekommt. Vanessa Trump ist die Ex-Frau von Donald Trump Jr.
Wie hat der das geschafft? Einer, der am 30. Dezember 1975 im kalifornischen Cypress als Sohn der Thailänderin Kultida (†81) und des Afroamerikaners Earl Woods (1932–2006) geboren wurde? Der Vater, ein sportbegeisterter Oberstleutnant der Armee, drückte seinem Sohn früh einen Golfschläger in die Hand. Eldrick Tont ist Tiger, weil der Vater in den 1960er-Jahren in Vietnam stationiert war und dort Freundschaft zu einem Offizier der südvietnamesischen Streitkräfte knüpfte: Vuong Dang «Tiger» Phong.
Der kleine Tiger ist ein Wunderkind. Mit zwei Jahren tritt er in TV-Shows mit dem Entertainer Bob Hope auf und krempelt auf den Golfplätzen der Gegend die Rekorde um. Im Alter von acht Jahren spielt er bereits mit einem einstelligen Handicap.
Woods wird bestaunt wie eine Attraktion im Zirkus
Der Golfsport? War zu diesem Zeitpunkt der weissen Oberschicht vorbehalten. Charlie Sifford war zwar 1961 der erste Dunkelhäutige, der die Spielberechtigung auf der PGA Tour erhielt, er blieb aber ein Exot und lange Zeit auch eine Ausnahme. In Augusta (US-Bundesstaat Georgia) zum Beispiel brach der Widerstand des Establishments erst 1975 zusammen, als Lee Elder als erster Afroamerikaner die Erlaubnis erhielt, beim Masters-Turnier in Augusta anzutreten. Zur Erinnerung: Die Rassentrennung in den Vereinigten Staaten wurde 1964 mit dem Civil Rights Act aufgehoben – zumindest in der Theorie.
Das Wunderkind Tiger Woods führt weiter Kunststücke vor und wird dabei bestaunt wie eine Zirkus-Attraktion. Er bricht Kinder- und Jugendrekorde und gewinnt als bisher einziger Amateur der Welt dreimal in Folge die Junioren-Meisterschaft und gleich anschliessend auch dreimal in Folge die Meisterschaft des offiziellen Golfverbands USGA.
Vor Tiger war O. J. Simpson der Liebling der Massen
1996 kommt Tiger Woods auf die grosse Bühne, gewinnt zum ersten Mal auf der Profi-Tour, ein Jahr nach dem spektakulären Mordprozess gegen den ehemaligen Football-Star O. J. Simpson. Der Afroamerikaner Simpson war bereits während seiner Profi-Karriere als Schauspieler aktiv und wurde nach seinem Rücktritt zum Liebling der Massen, Simpson gehörte in Hollywood zur Prominenz, für ihn hatten sich alle Türen geöffnet – und dann wieder geschlossen.
1997 holt sich Tiger Woods den ersten von insgesamt 15 Erfolgen bei Major-Turnieren. Im Alter von 21 Jahren triumphiert er beim Masters in Augusta, beim populärsten Golfturnier der Welt. Er gewinnt mit zwölf Schlägen Vorsprung und degradiert die Konkurrenz damit zu Statisten, ein Superstar ist geboren, Tiger wird zu einer globalen Sensation. Der Golfsport ist plötzlich jung, dynamisch – und vielfältig. Ein Meilenstein in der Geschichte des Sports.
683 Wochen die Nummer 1 der Welt
Die Dominanz wird danach zu seinem Markenzeichen, Tiger ist aufgrund seiner Athletik, seiner Geschmeidigkeit und dem einzigartigen Ballgefühl ein Gegenentwurf zu allem, was der Golfsport vorab zu bieten hatte.
Einer seiner Rekorde illustriert diese Sonderstellung: Woods ist während insgesamt 683 Wochen die Nummer 1 der Welt. Scotty Scheffler – die aktuelle Nummer 1 – müsste diese Position noch bis Oktober 2035 halten, um diesen Rekord einzustellen. Woods verdient neben dem Platz rasch einmal mehr als mit Preisgeldern, er wird zur Symbolfigur des Schwarzen Amerikas – aber als Ikone der Pop-Kultur wird er von den freien Kräften des amerikanischen Kapitalmarkts in Besitz genommen und verschluckt.
Der Sex-Skandal kostete ihn die Ehe und ein paar Werbeverträge
Weltkonzerne reissen sich um ihn als Werbepartner, mit Woods lässt sich den Leuten alles andrehen: Golfausrüstungen, Soft-Drinks, Rasierschaum, Versicherungen, Fahrzeuge oder Luxusuhren – Tiger geht immer, und das macht ihn zum Milliardär. Das berühmt-berüchtigte Polizeifoto wird übrigens 2017 geknipst, nachdem er bewusstlos in seinem Auto sitzend aufgegriffen wird. In seinem Blut werden fünf verbotene Substanzen entdeckt, aber die Öffentlichkeit vergibt ihm, genauso wie das Büro des Sheriffs von Palm Beach in Florida, das ihn mit einem blauen Auge davonkommen lässt.
Selbst der Sex-Skandal von 2009 kostet Woods nur ein paar Werbeverträge und ein leicht angekratztes Image. Wie das? Tiger wirft sich vor der Öffentlichkeit in den Staub, steht zu seiner Sexsucht und geht in Therapie.
Nur seine damalige Ehefrau Elin Nordegren verzeiht ihm nicht, sie reicht die Scheidung ein, das kostet Tiger rund 100 Millionen Dollar. Die Öffentlichkeit? Fragt sich höchstens, wann er wieder auf dem Platz steht. Woods ist damals zu gross, um wegen eines Sex-Skandals abzustürzen. Und er ist ein Quotengarant für die Sportindustrie – aber dafür muss er mindestens zwischendurch mal den Schläger schwingen.
Autounfall und die siebte Rückenoperation
Das verhält sich 2021 nicht anders, als er in Los Angeles mit seinem SUV einen schweren Unfall baut. Woods hatte in einer 70er-Zone 135 Sachen drauf, das wurde aber erst viel später bekannt, beim Crash erleidet er schwerste Verletzungen an seinem rechten Unterschenkel. Wann kehrt er auf den Golfplatz zurück? Das war die Frage, die danach in den sozialen Medien unter den Nägeln brannte, der Unfallhergang war erstmal Nebensache.
Aktuell erholt sich Tiger Woods von seiner siebten Rückenoperation, im Oktober 2025 wurde ihm an der Lendenwirbelsäule eine Bandscheibenprothese eingesetzt. Körperlich ist Woods längst ein Wrack, aber auch das kann seinem Status als Nationalheiligtum nichts anhaben. Bei seinen letzten Masters-Teilnahmen humpelte er jeweils durch das hügelige Gelände von Augusta National, die TV-Kameras verpassten dabei kaum einen seiner Schritte.
Ob man ihn nochmal bei seinem Lieblingsturnier sehen wird? Bestimmt. Die ehemaligen Gewinner treffen sich in Augusta jedes Jahr zum Champions Dinner. 2019 hatte Woods nach einem spektakulären Comeback zum fünften und letzten Mal das Masters gewonnen, es bleibt bis heute sein letzter Sieg auf der Profi-Tour.