Darum gehts
- Willem Geubbels erzielt in Yverdon ein tolles Fallrückzieher-Tor für St. Gallen
- Interesse an Geubbels aus England und Deutschland, Vertrag bis 2027
- St. Gallens Rekordtransfer ist uralt: Charles Amoah brachte 2004 6 Millionen Franken ein
Es sind im Stade Municipal in Yverdon gerade mal sechs Minuten gespielt, als der Höhepunkt des Spiels bereits Geschichte ist. Ein von Christian Marques (22) ungenügend geklärter Ball landet bei Willem Geubbels (23). Der steht mit dem Rücken zum Tor, stellt sich aber nicht allzu viele Fragen. Sondern denkt sich: Für solche Situationen sind wohl Fallrückzieher da. Gesagt. Getan. «Sowas macht immer Spass. Zumal es mein erstes Fallrückzieher-Tor ist. Ehrlich gesagt: Ich wollte ihn zuerst nicht so machen. Aber ich nehme das Tor natürlich sehr gerne. Und hoffe auf weitere.»
Gutes Stichwort. Denn mit weiteren Toren könnte der Franzose plötzlich noch Xherdan Shaqiri (33) auf die Pelle rücken. Der St. Galler steht nun bei 13. Der Basel-Überflieger bei 15. Ein Ziel? «Uff, mal schauen. Es verbleiben noch einige Spiele. Und die Gegner sind auch in der Relegationsgruppe nicht einfache Gegner. Aber klar: Ich bin Mittelstürmer. Da muss man das immer präsent haben. Auch wenn natürlich die kollektive Arbeit über der individuellen steht. Wenn es klappt, umso schöner.»
Interesse aus der Championship und von Union
In den letzten drei Spielen hat der ehemalige Spieler von Lyon und Monaco jedenfalls immer getroffen. Die Pace stimmt also, um Shaq abzufangen. Bevor er dann Ende Saison geht? Es gab Anfang Jahr bereits Gerüchte um englische Klubs aus der Championship (zweite Liga) wie Leeds United, Luton Town, Blackburn Rovers, Norwich City oder West Bromwich Albion. Die Rovers sollen bereits ein Angebot über vier Millionen deponiert haben. Luton gar eines über acht. Doch im Winter wollte St. Gallen sein Juwel nicht ziehen lassen, weil es noch um die Championship Group ging. Zuletzt soll Union Berlin zum Thema geworden sein. Jedenfalls wird das in Frankreich kolportiert und auch im deutschen Fachmagazin «Kicker» vermeldet. Hier soll das Angebot bei 6 Millionen Euro (5,6 Millionen Franken) liegen.
Die Espen aber träumen von acht, neun. Und der Spieler selber? Er träumt nicht, sondern sagt: «Mein Vertrag läuft bis 2027. Mal schauen, was passiert.» Offerten? «Im Moment weiss ich noch nicht genau, was mich wirklich interessiert. Sollte es Offerten geben, werden wir darüber diskutieren. Im Moment ist das aber nicht das Thema. Ich bin mit meinem Team hier, bin noch voll in der Saison.»
Locker aufspielen und dominieren
In einer Saison, in der es sportlich um rein gar nichts mehr geht für St. Gallen. Vorwürfe in die Richtung, sich gehen zu lassen, kann man dem Team von Enrico Maassen jedenfalls keinerlei machen. Und doch muss es schwierig sein, wenn ein Super-League-Match bei einem Team den Gehalt eines besseren Freundschaftsspiels hat, derweil es beim anderen wie Yverdon ums nackte Überleben geht. «Das ist eine Frage der Mentalität», sagt Geubbels. «Sie haben ja selbst gesehen, dass sie bei uns gut war. Wir haben locker aufspielen können und so Yverdon bis zur Roten Karte dominiert. So werden wir auch die nächsten Spiele angehen.»
Zumal der Kybunpark für das Spiel gegen Winterthur vom Samstag bereits ausverkauft ist. Gegen den FCZ am 17. Mai wird er es wohl auch sein. Mit den unglaublichen Espen-Fans rollt der Rubel. Schön, wenn es auch in Sachen Transfers mal wieder der Fall wäre. Der Rekordtransfer der Espen liegt jedenfalls eine Generation zurück: Es war jener von Charles Amoah 2004 zu Sturm Graz für rund vier Millionen Euro. Das waren damals stolze sechs Millionen Franken! Immerhin gabs zuletzt den drittlukrativsten Ausland-Deal: Als Neo-Nationalspieler Isaac Schmidt im August 2024 zu Leeds United wechselte, wurden rund drei Millionen Franken fällig. Sollte Geubbels wirklich um die acht einbringen, wäre das für St. Gallen eine total neue Dimension. Allerdings soll dessen letzter Klub Monaco eine namhafte Transferbeteiligung haben.
Ein Geubbels-Abgang könnte dafür sprechen, dass die Ostschweizer die Option auf Jean-Pierre Nsame (32) doch ziehen. Bleibt der Lyoner hingegen, ist das wohl kein Thema.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 34 | 44 | 64 | |
2 | Servette FC | 34 | 5 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Lugano | 34 | 3 | 52 | |
5 | FC Luzern | 34 | 8 | 51 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 34 | 3 | 48 | |
2 | FC Zürich | 34 | -5 | 47 | |
3 | FC Sion | 34 | -9 | 39 | |
4 | Yverdon Sport FC | 34 | -24 | 34 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 34 | -13 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 34 | -27 | 33 |