«Kein Spieler weiss, wie die Zukunft aussieht»
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Rodrigues nach Yverdon-Abstieg:«Kein Spieler weiss, wie die Zukunft aussieht»

Was passiert mit Marchesano?
Bei Yverdon bricht das Abstiegs-Chaos aus

Unsicherheit in Yverdon: Nach dem Abstieg werden Verträge aufgelöst. Antonio Marchesanos Zukunft ist ungewiss. Und die us-amerikanischen Besitzer schweigen beharrlich.
Publiziert: 11:43 Uhr
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Aktualisiert: 12:25 Uhr
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Geknickt: Mauro Rodrigues (l.) und William Le Pogam nach dem Abstieg von Yverdon-Sport vor der Kurve ihrer Fans.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Yverdon-Sport steigt in die Challenge League ab
  • Die Klubbosse wollen nicht reden
  • Verträge verlieren wegen des Abstiegs ihre Gültigkeit
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Es ist eine merkwürdige Stimmung im Garderobengang des Stade Municipal. Natürlich ist da Trauer. Aber es sind noch ganz viele andere Schwingungen zu spüren, unmittelbar nach dem Abstieg von Yverdon-Sport in die Challenge League. Klub-Inhaber Jamie Welch läuft hin und her, lächelt auf Anfrage – und will auf keinen Fall reden. Präsident Jeffrey Saunders teilt mit seiner ganzen Körperhaltung mit, dass er nicht ansprechbar ist.

Trainer Paolo Tramezzani verschiebt seinen Auftritt vor den Medien auf einen Moment, der für immer und ewig in der Zukunft liegen wird. Und aus dem Erste-Hilfe-Raum ist das Schluchzen von Ronaldo Tavares zu hören, der sich in der letzten Minute des vorerst letzten Spiels von Yverdon-Sport in der Super League offenbar schwer am Knie verletzt hat.

Letztes Super-League-Tor: Komano tunnelt Brecher
3:15
Yverdon – Zürich 3:2:Letztes Super-League-Tor: Komano tunnelt Brecher

Der Vertrag löst sich bei einem Abstieg auf

Da sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klubs, denen die Tränen über die Backen laufen, während sie ihre Arbeit erledigen. Daneben lehnen sich Yverdon-Profis an die Wand, die vom Abstieg ihrer Mannschaft so wenig berührt scheinen, als sei in China der berühmte Sack Reis umgefallen.

Und es gibt Spieler wie Mauro Rodrigues (24), denen der Abend richtig nahegeht. Der Walliser kommt mit feuchten Augen in die Medienzone und gibt tapfer Auskunft. Was er erzählt, zeigt, wie brutal ein Abstieg im Profifussball sein kann. Rodrigues hat ursprünglich einen Vertrag bis 2027 unterschrieben. «Aber», sagt er, «es gibt eine Klausel, dass der Vertrag aufgelöst wird, wenn wir absteigen. Darum bin ich, so glaube ich, im Moment ein freier Spieler.»

Heisst: In dem Moment, in dem Schiedsrichter Lionel Tschudi die Partie gegen den FC Zürich abpfeift, ist Rodrigues ohne Job. Wie es weitergeht, weiss er nicht. Weder mit ihm selber noch mit dem Klub. «Der Verein bedeutet mir viel. Ich würde gerne bei einem Wiederaufstieg helfen.»

Aber eben: Da ist ja noch die Frage, ob Yverdon diesen sofortigen Wiederaufstieg überhaupt anstreben wird. «Wir Spieler haben keine Ahnung», sagt Rodrigues, «wir wissen nicht, ob die Amerikaner bleiben».

Auch Antonio Marchesano steht vor grossen Fragen

Mit denselben Fragen muss sich auch Antonio Marchesano (34) beschäftigen. Er ist erst in der Winterpause vom FCZ nach Yverdon gewechselt. Jetzt weiss er nicht, ob seine Zukunft wirklich am Neuenburgersee liegen wird – obwohl sein ursprünglicher Vertrag bis Sommer 2026 laufen sollte. «Es ist die Frage, wie der Plan von Yverdon für die kommende Saison aussieht», sagt er. Und: «Es ist zu früh, um eine Entscheidung zu treffen.»

Und das Chaos wird im Verlauf der Zeit noch grösser. Erst sickert am Donnerstagabend durch, Jamie Welch werde sich am Freitagmorgen in einem schriftlichen Statement zu seiner Zukunft in Yverdon äussern. Am Freitagmittag dann folgt die Kehrtwende. Die Besitzer schweigen eisern. Silenzio stampa auf amerikanisch. Und alle Fragen bleiben offen.

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