Was läuft da bei Milos Malenovic?
Der FCZ-Sportchef ist wieder Chef seiner Beraterfirma

2023 ist er aus seiner Spielerberater-Firma ausgetreten. Jetzt ist Malenovic wieder zeichnungsberechtigt. Aber nicht, um Agent zu werden, sagt der FCZ.
Publiziert: 05.06.2025 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2025 um 16:44 Uhr
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Er ist erneut Präsident seiner einstigen Beraterfirma, will aber nicht wieder Agent werden: FCZ-Sportchef Milos Malenovic.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • FCZ-Sportchef Malenovic wieder VR-Präsident seiner alten Spielervermittler-Firma Soccer Mondial
  • Malenovic plant Umwandlung der Firma für Investitionen ausserhalb des Fussballs
  • Soccer Mondial erhält noch Raten aus früheren Deals vor Malenovics FCZ-Zeit
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Dieser Eintrag kursiert gerade in der Schweizer Fussball-Szene: Am 27. Mai meldet das Handelsregister des Kantons Zug eine Veränderung bei der Soccer Mondial AG. Neu eingetragen als Präsident des Verwaltungsrats mit Einzelunterschrift: Milos Malenovic (40), der Sportchef des FC Zürich.

Soccer Mondial ist Malenovics alte Firma, bei der er vor seinem Amtsantritt beim FCZ als Spielerberater tätig war. Noch heute ist als Zweck der Firma unter anderem festgeschrieben: «Beratung und Vermittlung von Fussballspielern.» Ein Sportchef als Präsident einer Spielervermittler-Firma? Das verbieten die Regeln des Fussball-Weltverbands Fifa.

Es fliessen noch immer Raten alter Deals

Das weiss natürlich auch Malenovic. Entsprechend ist er gemäss Handelsregister einst im September 2023 bei Soccer Mondial ausgetreten. Die Firma hat seither keine Spieler mehr unter Vertrag. Und Malenovic hat laut Ancillo Canepa (72) auch jetzt nicht im Sinn, wieder als Spieleragent zu arbeiten. Der FCZ-Präsident schreibt auf Anfrage, die Soccer Mondial habe nicht sofort aufgelöst werden können, «da einige längerfristige Verträge aus seiner ehemaligen Tätigkeit als Agent erst nach Ablauf der jeweiligen Verträge abgeschlossen werden können».

Heisst: Weil Fussballklubs Transfersummen über Jahre abstottern, erhalten auch die Berater ihre Provisionen über mehrere Jahre hinweg in Raten ausbezahlt. Bei der Soccer Mondial laufen also immer noch Gelder von Deals ein, die Malenovic vor seiner Zeit beim FCZ eingefädelt hat.

Dieses Geld scheint Malenovic nun anderswo als im Fussball investieren zu wollen. Deswegen ist er bei seiner alten Firma wieder zeichnungsberechtigt. In den kommenden Wochen soll der eingeschriebene Zweck der Firma dann ein anderer sein. Einer, der mit Fussball nichts zu tun hat und damit den Fifa-Regeln entspricht.

Als er 2023 zum Sportchef des FCZ ernannt wurde, stellte Malenovic fest: «Es ist vertraglich festgelegt, dass ich alle operativen Geschäfte einstelle. Wer mich kennt, weiss, dass bei mir ein solcher professioneller und transparenter Schritt logisch ist.»

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