Darum gehts
- YB-Spieler warten auf Auslandtransfers, Trainingsauftakt trotz Wechselwünschen
- Schweizer Klubs am Ende der Transferkette, Geduld bei Verstärkungen nötig
- YB trainiert momentan auf einem Toprasen – aber nur temporär
Bei YB gibt es viele Spieler, welche die nächste Saison nicht in Gelbschwarz bestreiten wollen. Und doch finden sie sich zum offiziellen Trainingsauftakt auf der Allmend ein.
Die aufregenden Auslandtransfers lassen in der ganzen Liga noch auf sich warten. Die grosse Ausnahme ist der Basler Leon Avdullahu (21), der für acht Millionen nach Hoffenheim wechselt.
Es ist die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Denn diese lautet: Zuerst werden die ganz grossen Transfers gemacht. Jene der Florian Wirtz’ dieser Welt. Dann jene der zweiten Kategorie. Und ganz am Ende der Futterkette stehen Klubs aus kleinen Ländern wie der Schweiz.
Berner bleiben in Verhandlungen hart
Aus diesem Grund hat Filip Ugrinic (26) noch keinen neuen Verein, obwohl das Beraterteam des Luzerners davon ausgeht, dass er nicht mehr für YB auflaufen wird. Oder höchstens ein paar wenige Spiele zu Saisonbeginn.
Oder Cedric Itten (28). Der Mittelstürmer ist sich mit Fortuna Düsseldorf handelseinig. Aber die Klubs sind es nicht. YB will rund zwei Millionen Franken. Der Zweit-Bundesligist will nicht so viel zahlen. Oder kann es nicht. Denn mit diesem Deal geht man bereits an Grenzen. Und der Berner Ober-Sportchef Christoph Spycher will eine gewisse Sicherheit beim sich anbahnenden Ersatz-Transfer haben.
YB lebt seinen Naturrasen-Traum
Und so stehen halt Ugrinic und Itten auf der Matte an diesem schwül-heissen Montag. Und zwar auf einem fantastischen Trainingsplatz gleich vis-à-vis des Wankdorfstadions. Ein temporärer Platz, der YB paradiesische Zustände beschert. Aber nur während der Frauen-EM. «Wir leben unseren Traum. Leider nur kurz. Der Kunstrasen ist nämlich nicht so lieb zu unseren Körpern ...», sagt Captain Loris Benito. Tatsächlich kommt nach der EM der Plastik wieder ins Stadion.
Und sonst? Neue Gesichter gibts kaum. Die von Sion gekommene neue Nummer zwei im Tor, Heinz Lindner (34). Oder Leihrückkehrer Noah Persson, der von GC zurückkommt. Dabei hatte Spycher noch frisches Blut angekündigt. Teilweise kommt dieses mit der Heimkehr von Ex-Meisterheld Gregory Wüthrich (30), die am Montagabend offiziell wird. Der Innenverteidiger, der zuletzt bei Sturm Graz für Furore gesorgt hat, erhält in Bern einen Dreijahresvertrag.
Giorgio Contini muss sich trotzdem noch in Geduld üben, man hat ihm in allen Reihen Verstärkungen versprochen. Einiges hängt vom Verbleib von Joël Monteiro ab, den mehrere Klubs auf dem Zettel haben. Oder davon, ob Alan Virginius bleibt oder nicht. Eine fixe Übernahme würde die eine oder andere Million kosten.
Conté, Crnovrsanin und Husic sind weg
«Das braucht halt Geduld», sagt Contini empathisch. «Alle Spieler, die da sind, haben das Recht sich fitzuhalten. Aber auch die Pflicht, voll mitzuziehen. Da muss man respektvoll miteinander umgehen. Andernfalls ziehen wir die Konsequenzen. Der Transfermarkt ist ja in der Schweiz noch nicht richtig losgegangen.»
Was sonst noch fix ist? Die Leihe von Linksverteidiger Abdu Conté (27) wird nicht verlängert. Der zuletzt an Wil ausgeliehen gewesene Sadin Crnovrsanin (23) wechselt fix in die 3. deutsche Liga zum SSV Ulm. Und Anel Husic (24) kommt nicht nach Bern zurück. Doch er bleibt nicht bei Gaziantep, sondern wechselt nach seinen Topleistungen in der Türkei zu einem «besseren» Klub.