Darum gehts
- Leon Avdullahu trifft Präsidenten des kosovarischen Fussballverbands in Basel
- Avdullahu spielt seit U15 für die Schweiz, geniesst Wertschätzung beim SFV
- 21-jähriger Mittelfeldspieler gehört zu Top 4 der Spielmacher unter 21 weltweit
Das Foto erinnert an einen Vertragsabschluss. Agim Ademi ist darauf zu sehen, der Präsident des kosovarischen Fussballverbands. Und Leon Avdullahu, Mittelfeldhirn jener Basler Mannschaft, die in der vergangenen Saison das Double holte.
Beide blicken für den Fotografen in die Kamera. Ademi legt seinen Arm um die Schulter des 21-Jährigen, lächelt verschmitzt. Als sei ihm soeben ein Coup gelungen. Als habe sich der ehemalige Basel- und jetzt TSG-Profi entschieden, für den Kosovo zu spielen.
Das ist nicht der Fall. Weil Avdullahu noch im Januar sagte, dass er bislang nichts vom Kosovo gehört habe. Nun aber, mit seinem Bundesliga-Transfer zu Hoffenheim, plötzlich auf dem Radar des Verbandspräsidenten gelandet ist. «Ein Kaffee in Basel mit dem Fussballstar Leon Avdullahu. Gratuliert zum gewonnenen Titel mit dem FC Basel und zum Wechsel zur TSG», schreibt Ademi unter das Foto.
Seit der U15 spielt Avdullahu für die Schweiz
Ob die Bemühungen des 63-Jährigen Früchte tragen? Fest steht: Avdullahu, dessen Grossvater bereits in der Schweiz lebte, ist ein waschechter Solothurner. Und er scheint sich nirgends wohler zu fühlen als in Gerlafingen, einer 6000-Seelen-Gemeinde im Bezirk Wasseramt.
Seit der U15 spielt der Rechtsfuss für die Schweiz. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er sein erstes Aufgebot für die A-Nati bekommen wird. Wer sich mit den Verantwortlichen des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) unterhält, spürt die Wertschätzung, die Avdullahu beim Verband geniesst.
Klar, im zentralen Mittelfeld ist die Schweiz gut aufgestellt, Granit Xhaka und Ardon Jashari lassen grüssen. Wer wie Avdullahu aber bereits in jungen Jahren auf 71 Pflichtspiele im zentralen Mittelfeld kommt und wer weltweit zu den Top 4 der spielmachenden Mittelfeldspieler unter 21 gehört, muss sich vor niemandem verstecken.
Avdullahu selbst will sich aktuell noch keine Gedanken machen, für welche Nati er dereinst spielen wird. Sein Fokus gilt der TSG Hoffenheim. Am 4. Juli startet der Bundesligist in die Vorbereitung. Avdullahu soll ein Schlüsselspieler in den Überlegungen von Coach Christian Ilzer sein.