Das Spiel
Es wird zwar Offensivfussball gezeigt, doch die Zweikämpfe werden zu Beginn auf beiden Seiten nicht mit allerletzter Intensität geführt.
Gut für Servette ist das frühe Traumtor (4.) von Baron. Es spielt den Genfern in die Karten – sie überlassen dem FCL weitgehend das Spiel. Doch die Innerschweizer – in der ersten Hälfte ohne den Grossteil ihrer Fans (siehe das gab zu reden) – wissen mit dem Ballbesitz nichts anzufangen. Und falls doch, dann ist da immer ein Genfer Bein oder Goalie Joël Mall dazwischen und verhindert den Ausgleich.
Das 2:0 kurz nach der Pause ist bereits sowas wie die Vorentscheidung: Jetzt fokussieren sich die Genfer noch mehr auf die Defensive. Dem FCL reichts spät doch noch zum 2:2 – allerdings nimmt Schiedsrichter Schnyder das Tor nach VAR-Konsultation wegen eines Fouls an Servette-Goalie Mall zurück (siehe das gab zu reden II). FCL-Coach Mario Frick hat dafür gar kein Verständnis (siehe «Die Stimme»).
Die Tore
4. Minute, 1:0, Anthony Baron: Ecke Servette. Der Ball wird von den Luzernern vermeintlich geklärt, landet aber leicht vor der Strafraumgrenze. Baron braust aus dem Hinterhalt heran und drischt das Spielgerät genau ins linke obere Eck. Unhaltbar und ein wundervolles Tor.
54. Minute, 2:0, Miroslav Stevanovic: Beloko bringt im Strafraum Servette-Eigengewächs Varela zu Fall. Klare Sache: Urs Schnyder zeigt sofort auf den Punkt. Publikumsliebling Stevanovic trifft humorlos ins Netz.
72. Minute, 2:1, Donat Rrudhani: Handspenalty. Donat Rrudhani schreitet zum Punkt und verlädt Servette-Goalie Mall. Der Luzerner, ausgeliehen von YB, trifft in die rechte untere Ecke.
Die Stimme (gegenüber SRF)
Mario Frick ist nach dem Spiel bedient. Er ist mit dem VAR-Entscheid (siehe das gab zu reden II) kurz vor Schluss nicht einverstanden: «Über die letzte Szene muss man schon noch reden. Wie man da ein Foul am Goalie erfinden kann, ist mir schleierhaft. Er kommt auf 12, 13 Meter raus und versucht den Ball zu fangen statt zu boxen. Es war eine ganz leichte Berührung von Grbic an Mall. Das war noch nicht mal eine Szene im Fünf-Meter-Raum, sondern viel weiter draussen.»
Der Beste
Anthony Baron. Am Captain von Guadeloupe gibt es kein Vorbeikommen. Und dann zimmert er den Ball schon in der vierten Minute traumhaft in den Winkel.
Der Schlechteste
Ruben Dantas Fernandes. Steht mehrmals im Schilf und wirkt auf der linken Seite als Unsicherheitsfaktor. So auch in der Aktion, die zum Penaltyfoul von Beloko führt.
Das gab zu reden
So hatten sich die Luzerner Anhänger die Reise nach Genf nicht vorgestellt. Statt im Osterstau am Gotthard mussten sie am Bahnhof Sursee ausharren. Dies wegen einer kaputten Lokomotive des Extrazugs. Über zwei Stunden waren sie da blockiert. Weil auch die Ersatz-Lok zunächst streikte, ging die Reise erst nach 14 Uhr weiter. Aus diesem Grund verpassten sie beinahe die gesamte erste Halbzeit. Immerhin die ganze zweite Halbzeit unterstützten sie die Mannschaft von Mario Frick lautstark.
Das gab zu reden II
96. Minute. Langer Ball in den Sechzehner der Genfer. Und siehe da: 2:2! Aber halt, der VAR meldet sich wegen eines möglichen Foulspiels an Servette-Goalie Mall. Schnyder nimmt den Treffer tatsächlich zurück. Eine knifflige Entscheidung. Mall sagt: «Ich habe den Ball klar in den Händen und er kommt mit Speed – dann ist es schwierig. Aber es ist mir bewusst, dass das heutzutage nicht mehr viel Schiedsrichter pfeifen.» Deutlicher werden die Luzerner. Stürmer Lars Villiger meint: «Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Innerlich koche ich. Es ist unklar, wieso das ein Foul sein kann.» Und Trainer Mario Frick kann es auf der Pressekonferenz ebenfalls kaum fassen: «Wenn das ein Foul ist, dann war ich nie Fussballer. Wo sind wir gelandet? Das ist nicht akzeptabel.»
Die Schiris
Urs Schnyder (Schiedsrichter), Marco Zürcher (Assistent), Benjamin Zürcher (Assistent), Johannes von Mandach (VAR). Über den Penaltypfiff gegen Luzern lässt sich diskutieren. Vorausgegangen ist ein Zweikampf zwischen Beloko und Varela. Beide kommen zu Fall. Schnyder, der gut steht, wertet es als Beloko-Foul. Kann man so werten. Es gibt aber bestimmt auch Referees, die das anders gewertet hätten. Genauso verhält es sich beim zweiten gegeben Elfer. Es ist ein moderner Handspiel-Penalty, den niemand wirklich will.
Die Fans
12'027 Fans sind an diesem Ostermontag im Stade de Genève. Zum vierten Mal in dieser Saison ist die 12’000-Marke geknackt.
So gehts weiter
In der Liga gehts am 3. Mai weiter. Der Spielplan der Meister- und Abstiegsrunde folgt im Verlauf der Woche.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
3 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 33 | -11 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 33 | -29 | 30 |