Darum gehts
- Stadiongegner ziehen vor Bundesgericht. FCZ und GC sind vereint im Ärger
- Klubs sehen Rekurs als Rechtsmissbrauch und erwägen Schadenersatzklage gegen Beschwerdeführer
- Zwei Gerichtsinstanzen haben rund zwanzig Argumente der Stadiongegner geprüft und abgelehnt
Die Zeichen sind klar: Die Gegner des neuen Zürcher Fussballstadions werden nach zwei Niederlagen vor Gericht auch noch vor das Bundesgericht ziehen. Damit ist sieben Jahre nach dem ersten Ja des Stimmvolks zum Projekt Ensemble mit seinen zwei Wohntürmen noch immer offen, ob und wenn ja, wann auf dem Hardturm gebaut wird.
Der FC Zürich und der Grasshopper Club Zürich sind vereint in ihrem Ärger. Gemeinsam stellen sie sich auf den Standpunkt, dass ein weiterer Rekurs der Stadiongegner einen Missbrauch des Rechts darstellt. «So ein Verhalten hat mit Demokratie nichts mehr zu tun», hält FCZ-Präsident Ancillo Canepa fest. Und er fordert sogar eine Reform der Gesetze. Unter anderem müsse «die Kostenfolge bei abgewiesenen Einsprachen neu überdacht werden».
GC-Vize erklärt die Situation
Für einmal stehen die beiden Konkurrenten Seite an Seite. GC-Vizepräsident András Gurovits erklärt, warum die beiden Zürcher Klubs so aufgebracht sind.
András Gurovits, es sieht danach aus, dass die Stadiongegner vors Bundesgericht ziehen. Wie gross ist Ihr Verständnis?
Bei mir herrscht vollkommenes Unverständnis. Die Beschwerdeführer haben rund zwanzig Argumente gegen das Projekt vorgebracht. Alle wurden von zwei Gerichtsinstanzen geprüft und zerpflückt. Es wäre reine Schikane, den Fall weiterzuziehen.
Sie wirken ungehalten. Dabei üben die Beschwerdeführer doch nur ihr Recht aus.
Da muss man differenzieren. Die Verfahrensrechte sollen jedem ermöglichen, berechtigte Ansprüche geltend zu machen. Aber die Beschwerdeführer müssen auch davon ausgehen, dass sie Recht bekommen. Wenn man bewusst eine unberechtigte Klage erhebt, weil man ein Projekt verzögern oder sogar verhindern will, dann missbraucht man das Recht. Das ist Rechtsmissbrauch.
Sie sagen also: Die Beschwerdeführer wissen bereits jetzt, dass sie vor Bundesgericht abblitzen werden?
Das Urteil des Verwaltungsgerichts ist so deutlich, da kann kein Stadiongegner denken, dass er Aussichten auf Erfolg hat. Es ist kaum vorstellbar, dass ein Jurist den Stadiongegnern ernsthaft Erfolgsaussichten bescheinigen könnte. Nein, da geht es einfach darum, den Bau zu verzögern. Und da muss ich klar festhalten: Das Stadion wird gebaut! Die Bauherrschaft steht so sehr hinter dem Projekt. Der Gang vor das Bundesgericht kann es nur verzögern.
Sie haben den Beschwerdeführern einen gemeinsamen Brief geschrieben. Ein persönlicher Kontakt war nicht möglich?
Nein. Wir haben angeboten, mit Vertretern der Stadiongegner zusammenzusitzen und aufzuzeigen, welche Schäden bei der Bauherrschaft und den beiden Klubs entsteht. Irgendwann stellt sich die Frage, wer für die Schäden verantwortlich ist, die da entstehen. Man kann nicht immer anonym aus dem bequemen Sofa schiessen. Alles, was erwachsene Menschen machen, hat irgendwann Konsequenzen.
Sie überlegen sich also eine Schadenersatzklage gegen die Beschwerdeführer?
Das ist sicher prüfenswert. Ich will es mal damit bewenden lassen.
Bei allem Ärger: GC und dem FCZ sind derzeit die Hände gebunden. Sie können nur warten und hoffen. Oder haben Sie noch ein Ass im Ärmel?
Man wird sehen.
| Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 | 11 | 10 | 25 | ||
| 2 | 11 | 12 | 21 | ||
| 3 | 11 | 7 | 21 | ||
| 4 | 11 | 4 | 18 | ||
| 5 | 11 | -1 | 18 | ||
| 6 | 11 | -1 | 16 | ||
| 7 | 11 | -1 | 14 | ||
| 8 | 11 | -2 | 14 | ||
| 9 | 11 | -6 | 13 | ||
| 10 | 11 | 3 | 12 | ||
| 11 | 11 | -4 | 10 | ||
| 12 | 11 | -21 | 3 |