Darum gehts
- Alioski zeigt starke Leistung beim 1:0-Sieg des FC Lugano gegen FCZ
- Croci-Torti lobt Alioskis Spiel auf höchstem Niveau in ersten 30 Minuten
- Lugano hat den Hattrick geschafft: drei Siege gegen die drei Zürcher Klubs
Eigentlich will er gleich weitergehen, rein in die Garderobe. Aber schliesslich bleibt Ezgjan Alioski (33) doch noch stehen nach diesem 1:0-Sieg seines FC Lugano gegen den FC Zürich. Und dann haut der Linksverteidiger eine kleine Kampfansage an den Rest der Liga raus: «Ich habe immer gesagt, dass diese Mannschaft stark genug ist, um oben mitzuspielen. Aber solchen Worten musst du auch auf dem Platz Taten folgen lassen.»
Und genau das macht Alioski gegen den FC Zürich. Der Sommerzugang spielt so stark, dass Mattia Croci-Torti (43) nach dem Spiel ganz beseelt ist. «In den ersten 30 Minuten hat er auf allerhöchstem Niveau gespielt», sagt der Trainer der Tessiner: «Heute haben wir jenen Alioski gesehen, den der FC Lugano kennt.»
Der Start war für alle schwierig im Tessin
Das Wörtchen, das Croci-Torti nicht ausspricht: endlich. Denn Alioski hat im Tessin einen schwierigen Start. Sechs Einsätze in der saudischen Liga für Al-Ahli, dazu zwölf im mazedonischen Nationalteam – mehr Spiele hat Alioski nicht bekommen in der vergangenen Saison. In Lugano aber geht es mit den europäischen Qualifikationsspielen gleich im Dreitages-Rhythmus los. Dazu kommt die Schaffenskrise des gesamten Teams. Keine gute Kombination.
Alioski wirkt in seiner Anfangszeit in Lugano wie ein Spieler auf der Suche – und nicht wie ein Routinier mit der Erfahrung von 125 Spielen in der zweithöchsten englischen Liga und immerhin 36 Einsätzen in der Premier League. Er, der eigentlich einem schlingernden Team zu mehr Stabilität verhelfen sollte, braucht zunächst selbst eine Starthilfe.
«Ich bin ohne Vorbereitung gekommen», sagt er im Rückblick. Und würde die Aussage am liebsten gleich wieder zurücknehmen: «Das will ich eigentlich gar nicht mehr erwähnen, es klingt wie eine Entschuldigung.» Viel wichtiger für ihn: «Ich fühle mich hier immer wohler.»
Es ist frappant, wie sehr die Formkurven von Mannschaft und Alioski einander folgen. Die Tessiner sind nach einem Horrorstart in die Saison mit dem Out in Europa League, Conference League und Schweizer Cup endlich in die Spur gekommen. Und Alioski zeigt, dass er auch mit 33 noch ein bissiger Zweikämpfer ist, der ein Dribbel-Talent wie Jahnoah Markelo (22) in Schach halten kann. Und der dem Gegner auch mit dem Ball am Fuss Kopfschmerzen bereitet.
Drei Spiele hat Lugano jetzt gewonnen: gegen die Grasshoppers, Winterthur und den FCZ. «Wir dürfen jetzt nicht glauben, wir hätten schon irgendetwas erreicht», mahnt Alioski. «Jetzt geht es darum, bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich zu gewinnen.»
Nächster Halt des anrollenden Tessiner Schnellzugs ist Genf. Gegen Servette können die Luganesi dann beweisen, dass sie auch Gegner schlagen können, die nicht aus dem Kanton Zürich kommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 9 | 6 | 19 | ||
2 | 9 | 9 | 18 | ||
3 | 8 | 7 | 15 | ||
4 | 8 | -1 | 14 | ||
5 | 9 | -2 | 13 | ||
6 | 9 | -3 | 13 | ||
7 | 8 | 3 | 12 | ||
8 | 8 | 1 | 12 | ||
9 | 8 | 2 | 9 | ||
10 | 8 | 1 | 8 | ||
11 | 9 | -5 | 8 | ||
12 | 9 | -18 | 2 |