Darum gehts
- SVP-Nationalrat wirft dem FC Zürich die Diskriminierung von Schweizer Nachwuchsspielern vor
- Matter behauptet, Balkan und Afrika dominierten, die Schweizer seien fremd im Verein
- Der FCZ weist Vorwürfe entschieden zurück
SVP-Nationalrat Thomas Matter (59) wirft dem FC Zürich (FCZ) Diskriminierung von Schweizer Nachwuchsspielern vor. «Bei den Spielen sowie beim Training und bei der Betreuung sagen die Ausländer, wo es langgeht», moniert der Banker, noch nie ein Mann der leisen Worte, in einem Video auf seinem Tiktok-Kanal.
Der Balkan dominiere, sagt Matter mit ernster Miene in die Kamera. Schweizerisch klingende Nachnamen seien schwer zu finden, sowohl bei den Spielern als auch bei den Trainern. «Mittlerweile ist bei der Einsatzplanung nicht mehr so entscheidend, was ein Nachwuchsspieler auf dem Feld leistet, sondern woher er kommt. Der Balkan dominiert, dann folgt Afrika. In den Garderoben wird nicht mehr Deutsch, schon gar nicht Schweizerdeutsch gesprochen.» Die Schweizer seien «fremd im eigenen Land, im eigenen Sportverein».
Happige Vorwürfe. Matter führt den Fall eines Schweizer Jugendspielers an, der bis im Sommer für die U16 des FCZ gespielt habe, von seinen Teamkollegen als «Scheiss-Schweizer» bezeichnet, «systematisch gemobbt» und im Sommer aussortiert worden sei. Beweise liefert der SVP-Mann dafür nicht. Um wen es sich handelt, sagt er auch nicht.
Es handelt sich um Matters Verwandten
Das hat wahrscheinlich seinen Grund. Nach Informationen, die Blick vorliegen, dürfte es sich beim besagten Juniorenspieler um Matters Neffen handeln, der im Sommer aus der Nachwuchsorganisation des FCZ beim Partnerverein Red Star aussortiert wurde. Matter will das auf Anfrage von Blick weder bestätigen noch dementieren und verweist darauf, dass er in den Ferien sei.
Der FCZ dagegen nimmt zu den Matter-Vorwürfen konkret Stellung. «In der Nachwuchsabteilung des FC Zürich wird in der Kabine selbstverständlich immer Deutsch gesprochen», heisst es auf Anfrage. Man habe keinerlei Kenntnis von Beleidigungen und systematischem Mobbing: «Überhaupt nicht.» Nach Infos von Blick sollen vonseiten der Eltern des betreffenden Spielers auch nie solche Themen aufs Tapet gebracht worden sein. Derweil behauptet Matter, dass «Beschwerden verharmlost und nicht akzeptiert wurden».
FCZ wehrt sich: «Stossend!»
Dass Matters Verwandter nicht mehr Teil der FCZ-Organisation ist, sei ein ganz normaler Vorgang. «Die Vorwürfe von Thomas Matter sind haltlos. Unsere Academy-Spieler werden wie in jedem anderen professionellen Klub ausschliesslich nach fussballerischen Leistungskriterien beurteilt, völlig unabhängig von ihrer Nationalität. Es ist stossend, dass Thomas Matter seine politischen Botschaften auf dem Rücken des FC Zürich austrägt.»
Dazu, ob sich der Klub sogar juristische Schritte gegen die Behauptungen des Nationalrats überlegt, wollte der FCZ zunächst nichts sagen. Dafür ist die sportliche Zukunft des Ex-FCZ-Juniors geklärt: Er spielt nun für die B-Junioren eines Klubs an der Zürcher Goldküste. Keine andere Jugendakademie im Land scheint sich für ihn interessiert zu haben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 5 | 6 | ||
2 | 2 | 4 | 6 | ||
3 | 2 | 2 | 6 | ||
4 | 2 | 2 | 4 | ||
5 | 2 | 1 | 4 | ||
6 | 2 | 0 | 3 | ||
7 | 2 | 0 | 3 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
10 | 2 | -2 | 0 | ||
11 | 2 | -5 | 0 | ||
12 | 2 | -5 | 0 |