Nur Barrys Erbe oder steckt mehr dahinter?
Plötzlich hat Basel den besten Sturm der Liga

Mit Albian Ajeti, Bénie Traoré, Xherdan Shaqiri, Kevin Carlos und Bradley Fink hat der FCB in der Offensive ein Überangebot. Doch für Trainer Fabio Celestini ist das alles andere als ein Problem.
Publiziert: 29.08.2024 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 30.08.2024 um 08:35 Uhr
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Albian Ajeti steht bereits bei drei Toren und drei Assists.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Lucas WerderReporter Fussball

Mickrige 45 Tore hat der FC Basel in der vergangenen Saison erzielt. Einen derart harmlosen FCB hat es seit Einführung der Super League noch nie gegeben. Und das, obwohl aufgrund der Modusänderung zwei Spiele mehr ausgetragen wurden. Nur GC (41) und Absteiger Lausanne-Ouchy (40) konnten noch seltener jubeln.

Doch in dieser Saison läuft der Basler Offensivmotor plötzlich wieder auf Hochtouren!

14 Mal hat der FCB in den ersten fünf Spielen getroffen. Damit stellen die Bebbi nicht nur den besten Angriff der gesamten Liga, sondern haben auch bereits ein Drittel der Gesamtausbeute der letzten Saison erreicht.

Traoré mit Traumstart, Ajeti in Topform

Einen grossen Anteil daran hat der inzwischen zu Villarreal abgewanderte Thierno Barry, der die Torschützenliste der Super League mit fünf Treffern anführt. Dass man den Topskorer in Basel aber (noch) nicht vermisst, liegt an seinen ehemaligen Offensivkollegen.

Neuzugang Bénie Traoré (23) hat sofort eingeschlagen. Nachdem dem Ivorer in der gesamten letzten Saison weder für Sheffield United noch Nantes ein Tor gelingen wollte, klappte es beim FCB bereits im zweiten Einsatz gegen GC (3:0). Inzwischen steht der trickreiche Aussenstürmer bei zwei Treffern und zwei Vorlagen. Zur Belohnung ist Traoré zum ersten Mal für die A-Nationalmannschaft der Elfenbeinküste aufgeboten worden.

Gar noch besser drauf ist Albian Ajeti (27). Nach einem schwierigen Halbjahr, in dem der Rückkehrer immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, ist Ajeti endlich topfit. Und zeigt wieder, warum West Ham einst 12 Millionen Ablöse für ihn auf den Tisch gelegt hat. Als falsche Neun ist er das Herzstück der erstarkten Basler Offensivabteilung. Das zeigen auch die Zahlen. Mit drei Toren und drei Assists ist er der Topskorer der Liga. Seine 22 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum sind ebenfalls Bestwert.

Shaqiri und Carlos melden Ambitionen an

Gegen Yverdon darf sich Bradley Fink (21) als Barry-Ersatz auf der Aussenposition versuchen. Doch auch wenn der Zuger die Chance mit einem starken Spiel und seinem ersten Saisontreffer mehr als nutzt, wird er früher oder später wieder ins zweite Glied rücken müssen.

Xherdan Shaqiri (32) hat nach seiner gefeierten Rückkehr zu seinem Jugendverein genauso Ambitionen auf einen Stammplatz wie Neuzugang Kevin Carlos (23), der Co-Torschützenkönig der vergangenen Saison. Rund drei Millionen Ablöse sollen die Basler für den Spanier nach Yverdon überwiesen haben. Etwa so viel wie für Marin Soticek (19) nach Zagreb. Das kroatische Supertalent hat in bislang 71 Super-League-Minuten ebenfalls schon zwei Skorerpunkte gesammelt. Doch auch der Flügelstürmer wird sich mit der Jokerrolle begnügen müssen.

Celestini nimmt es gelassen

Kann das offensive Überangebot für Fabio Celestini (48) sogar zum Luxus-Problem werden? Obwohl seine Stürmer einen derart starken Saisonstart hingelegt haben, mahnt der FCB-Trainer zur Vorsicht. «Im Frühling hat es drei bis vier Monate gedauert, um Albian aufzubauen», erinnert Celestini. Auch jetzt gebe es Spieler, die noch Zeit brauchen würden. So zum Beispiel Fink, der von einem schwierigen Jahr bei GC zurückgekehrt ist. Oder Soticek, der mit 19 Jahren zum ersten Mal im Ausland spielt.

Regelmässige Einsatzchancen sollen aber auch sie bekommen. «Wenn man Vollgas gibt, kann man als Einwechselspieler auch in 30 Minuten ein Tor machen und einen Assist geben», so Celestini. Zumindest am Samstag gegen Sion (18 Uhr) dürfte das aber nicht ganz so einfach werden. Im Tourbillon hat der Aufsteiger in dieser Saison noch keinen einzigen Gegentreffer kassiert.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC
Servette FC
30
9
51
2
FC Basel
FC Basel
29
28
49
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
30
11
49
4
FC Lugano
FC Lugano
30
5
48
5
FC Luzern
FC Luzern
29
8
47
6
FC Zürich
FC Zürich
29
1
45
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
29
5
40
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
29
1
39
9
FC Sion
FC Sion
29
-6
35
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
30
-18
32
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
29
-12
27
12
FC Winterthur
FC Winterthur
29
-32
20
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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