Darum gehts
Gleich neben dem Sportplatz Schachen, wo sich der FC Aarau auf Kunstrasen auf den kapitalen Barrageplatz-Knüller gegen Carouge vorbereitet, ist eine Badi. Zwei- bis dreimal pro Jahr kommen die Aarau-Kicker zum Schwimmen vorbei, wie der Beizen-Chef verrät. In dieser Saison aber hat die Mannschaft noch nicht vorbeigeschaut.
Baden gegangen ist sie gleichwohl. Und zwar neun Mal in Folge. Erst knackte man mit sieben Remis en suite den Challenge-League-Rekord, dann gabs zwei Pleiten gegen Thun und den FC Wil. Mehrfach geht der FCA in Führung, mehrfach verlieren die Rüebliländer gegen Ende der Partie noch die Nerven.
Nun wartet am Freitag mit Carouge der einzig noch verbliebene Konkurrent um den Barrage-Platz. Die Genfer hatte man Anfang März nach neun Siegen in Folge auf acht Punkte distanziert, nun wären die Romands mit einem Sieg punktgleich. Wie so oft in den letzten Jahren scheinen die Nerven blank zu liegen. Wie so oft scheint man den sicher geglaubten Aufstieg auf der Zielgeraden noch zu verdaddeln.
Mentalcoach spricht von Gewinnermentalität
Umso überraschender, dass Serge Gysi von einer «Gewinnermentalität» spricht. Der ist Performance Coach und Mentaltrainer und betreut die Spieler des Challenge-Ligisten in psychologischen Fragen. Mehrmals pro Jahr arbeitet er mit der gesamten Mannschaft, zusätzlich können die Spieler Einzeltermine anfragen. Und dieses Angebot werde rege genutzt, so Gysi. «Wir reden nicht nur über Fussball, sondern über verschiedene Themen, die die Leistung beeinflussen können.» Es gehe darum, dass die Spieler verstehen, was im Kopf passiert. Und welche Macht und Konsequenzen negative und positive Gedanken haben können.
Die versucht der Mentaltrainer so gut wie möglich zum umschiffen. Statt von neun Spielen ohne Sieg spricht Gysi deshalb von 16 Spielen, in denen der FCA in dieser Saison ungeschlagen geblieben ist. Challenge-League-Rekord. Verliert die Elf auch am Freitag gegen Carouge nicht, dann ist der Aarauer Aufstiegstraum lebendig.
Jäckle ist schon aufgestiegen
Der einzige Spieler im Kader, der weiss, was es heisst, mit Aarau in die Super League aufzusteigen, ist Captain Olivier Jäckle. 2013 marschiert er unter Coach René Weiler ins Oberhaus. Eine Story, die er in dieser Saison gerne wiederholen würde. Von «einer Riesensache» spricht Jäckle. Und von einer grenzenlosen Euphorie, die in der Stadt ausbrechen würde.
Dass die Erwartungshaltung in der Region zu gross sei und die Spieler deswegen gehemmt seien, davon will er aber nichts wissen: «Was die Leute erwarten, interessiert uns nicht gross. Wir haben unseren Plan.»
Und der heisst: Sieg gegen Carouge. Damit die Aarauer gegen Ende der Saison nicht schon wieder baden gehen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 36 | 48 | 70 | |
2 | Servette FC | 36 | 8 | 59 | |
3 | BSC Young Boys | 36 | 7 | 57 | |
4 | FC Luzern | 36 | 7 | 52 | |
5 | FC Lugano | 36 | -3 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 36 | 8 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 36 | 1 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 36 | 0 | 49 | |
3 | FC Sion | 36 | -9 | 41 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 36 | -11 | 36 | |
5 | FC Winterthur | 36 | -27 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 36 | -29 | 35 |