«Für Europa braucht es mehr Verstärkung als gedacht»
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Bittere FCB-Pleite in Lugano:«Für Europa braucht es mehr Verstärkung als gedacht»

Magnins knallharte Startbilanz
Wo der FCB-Trainer dringend über die Bücher muss

Mit sechs Punkten aus vier Spielen ist Ludovic Magnin (46) der Einstand als FCB-Trainer nur halbwegs geglückt. Soll es mit der Champions League klappen, muss der Lausanner mehrere Punkte dringend angehen. Doch es läuft nicht alles schlecht unter dem neuen Coach.
Publiziert: 13.08.2025 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2025 um 17:22 Uhr
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Ludovic Magnin bezeichnet den Basler Saisonstart als «ungenügend».
Foto: IMAGO/Steinsiek.ch

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Lucas WerderReporter Fussball

Vier Spiele, zwei Siege, zwei Niederlagen – so die Startbilanz von Ludovic Magnin als FCB-Trainer. Er selbst bezeichnet das als «ungenügend». Auf den Celestini-Nachfolger wartet darum in den Tagen vor den wichtigen Playoff-Duellen in der Champions League gegen Kopenhagen noch einiges an Arbeit. Es gibt aber auch Punkte, in denen Magnin bereits überzeugen kann. 

Wo Magnin über die Bücher muss

Zu viele Gegentore: In der vergangenen Saison stellte der Meister nicht nur die beste Offensive (91 Tore), sondern auch die beste Abwehr (43 Gegentore). Im Schnitt kassierten die Basler pro Spiel 1,13 Treffer. In dieser Saison sind es nach vier Partien bereits sieben Gegentore, was einen Schnitt von 1,75 Treffer pro Spiel ergibt.

Noch hat Magnin nicht die richtige Abstimmung in der Defensive gefunden. In den ersten Spielen setzte der neue FCB-Trainer in der Innenverteidigung auf das Duo Jonas Adjetey und Nicolas Vouilloz. So, wie es Vorgänger Fabio Celestini in der entscheidenden Phase der Meisterschaft getan hatte. Nach einer verkorksten ersten Halbzeit gegen YB musste Vouilloz gegen Lugano Adrian Barisic Platz machen. Doch auch der Bosnier konnte nicht überzeugen und musste zudem schon zur Pause angeschlagen wieder raus.

Doch wie ist die defensive Instabilität der Basler zu erklären, wenn Magnin bis auf den verletzten Finn van Breemen die gleichen Abwehrspieler zur Verfügung stehen wie Meistertrainer Celestini? Der neue FCB-Coach lässt einen noch offensiveren Fussball spielen, was dem Gegner mehr Räume gibt. Von den sieben Gegentoren lässt sich lediglich jenes gegen YB (4:1) auf Magnins High-Risk-Taktik zurückführen. Viel mehr wirkt es, als fehle es den Baslern an einer gewissen defensiven Grundstabilität. Was auch mit dem Abgang von Abräumer Leon Avdullahu zu tun haben könnte.

Standardprobleme: Gegen Lugano kassiert der FCB in dieser Saison schon das dritte Gegentor nach einem stehenden Ball – den Penaltytreffer von Grgic ausgenommen. Liegt es an der fehlenden Körpergrösse? Mit Barisic und Gabriel Sigua standen Magnin in den ersten Saisonspielen nur zwei Feldspieler mit einer Körpergrösse von mindestens 1,90 m zur Verfügung. «Es ist nicht ein Problem von zwei, drei oder fünf Zentimetern», ist sich der Basler Trainer sicher. Vielmehr scheint sein Team Probleme damit zu haben, die von Magnin angeordnete Raumdeckung bei gegnerischen Standards richtig umzusetzen. Auf eine klassische Manndeckung umzustellen, ist für Magnin aber noch keine Option. «Wir sind überzeugt von unserer Organisation bei defensiven Standards», so der Lausanner.

Chancenauswertung: Die Effizienz vor dem gegnerischen Tor war phasenweise auch schon in der Meistersaison eines der grossen Basler Probleme. Nach den ersten vier Partien steht der FCB bei einem Expected-Goals-Wert von 9,6, hat effektiv aber erst acht Tore erzielt. Zum Vergleich: Der Leader aus St. Gallen steht trotz eines xG-Werts von 6,7 bereits bei elf Toren.

Wo Magnin überzeugt

Spielphilosophie: Eines kann man Ludovic Magnin nicht vorwerfen: dass er langweiligen Fussball spielen lässt – die erste Halbzeit gegen Lugano (1:3) ausgenommen. 125 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum, 29 Corner, 16 herausgespielte Torchancen, sieben Torschüsse pro 90 Minuten – alles Ligabestwerte, die aufgrund einer zusätzlich ausgetragenen Partie zwar etwas relativiert werden müssen, aber dennoch Magnins Offensivfussball eindrücklich unterstreichen.

Einwechslungen: In seinen ersten Spielen hat der neue FCB-Trainer bewiesen, dass er ein Händchen für die richtigen Wechsel hat. Gegen YB (4:1) sorgt Joker Kevin Carlos für die Vorentscheidung, was dieser eigentlich schon beim Saisonauftakt in St. Gallen (1:2) als Einwechselspieler hätte machen müssen. Gegen Lugano trifft Albian Ajeti ebenfalls, nachdem er zur Pause ins Spiel gekommen ist. Auch in der Abwehr haben Magnins Wechsel während der Partie jeweils für etwas mehr Stabilität gesorgt.

Kommunikation: Nach einer miserablen ersten Halbzeit gegen Lugano hätte Ludovic Magnin durchaus einen Grund gehabt, in der Garderobe des Cornaredo richtig laut zu werden. Doch der an der Seitenlinie so heissblütige Lausanner hat sich dagegen entschieden. «Es ist noch zu früh, um Alibi-Massnahmen zu ergreifen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es hilft, wenn ich ein paar Sachen kaputtmache», erklärt der FCB-Trainer.

Generell setzt Magnin in seiner Kommunikation abseits des Platzes auf ruhige Töne. Immer wieder betont er, wie wichtig es sei, nach der Meistersaison wieder die «Arbeitskleider» anzuziehen, und dass das Bestätigen eines Doubles noch einmal schwieriger sei. Nach den ersten Spielen der neuen Saison scheint Magnin recht zu behalten. Immerhin aber ist der FCB auch in die letzte Meistersaison mit sechs Punkten aus vier Spielen gestartet.

Brack Super League 25/26
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Meisterschaftsrunde
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