Darum gehts
Eine These sei an dieser Stelle erlaubt: Wenn Mario Frick (50) sagt, dass es unmöglich sei, einen gewissen Spieler zu verpflichten, dann glaube nicht daran. Denn in zwei von zwei Fällen ist nun das Gegenteil eingetroffen. Letztes Jahr mit Stürmer Adrian Grbic (28). Nun hat es sich mit dem offensiven Mittelfeldspieler Matteo Di Giusto (24) wiederholt.
Für etwas mehr als eine Million Franken wechselt der Zauberfuss von Winterthur in die Zentralschweiz. Damit hat Sportchef Remo Meyer (44) den Rivalen aus St. Gallen im Wettbieten um Di Giusto ausgestochen, was vor allem die Fans freut. Noch dazu hat er den Wunschspieler des Trainers verpflichtet.
Damit hat Meyer, wie es scheint, auf allen Ebenen voll ins Schwarze getroffen. Denn Di Giusto und Luzern könnte gleich aus mehreren Gründen das perfekte Match sein.
Spieler und Trainer kennen sich
Frick ist von Di Giustos Potenzial schon lange begeistert. Im Sommer 2020 holte er ihn von dessen Ausbildungsklub FCZ zum FC Vaduz. Zu Beginn kam der damals 20-Jährige im Ländle nur zu Teileinsätzen. Doch schon bald entwickelte sich Di Giusto zu einem Stammspieler. Bis zu Fricks Abgang in Richtung Luzern eineinhalb Jahre später absolvierte Di Giusto 48 Spiele, erzielte 6 Tore und bereitete 3 Treffer vor. Bis heute hat er für keinen Coach öfter gespielt.
Nun schliessen sich Spieler und Trainer wieder in die Arme. Einen Unterschied zu ihrer ersten Zusammenarbeit gibt es aber: In der Zentralschweiz soll Di Giusto mit der Nummer 11 von Beginn weg eine tragende Rolle spielen. Da spielt es ihm in die Karten, dass er genau weiss, wie Frick kommuniziert, für welche Art Fussball er steht und wie er sonst noch tickt.
Und auch Frick weiss, welches Paket er mit Di Giusto kriegt. Und wenn der Liechtensteiner einen Spieler will, den er bereits trainiert hat, dann liegt er eigentlich nie falsch. Man denke an Pius Dorn (28) oder Denis Simani (33).
Perfekter Ersatz für Rrudhani
Nach dem Abgang von Topskorer Donat Rrudhani (26) war der FC Luzern auf der Suche nach einem offensiven Mittelfeldspieler. Frick betonte, dass man versuche, den Kosovaren bestmöglich zu ersetzen. Und das ist den Luzernern mit Di Giusto wohl mehr als nur gelungen.
Der Italo-Schweizer, der mit einer Aktion ein Spiel entscheiden kann und als Standardspezialist gilt, hat mit seinem Spielstil das Zeug zum Publikumsliebling. Zudem entzücken seine Statistikwerte. In den letzten zwei Saisons skorte er jeweils zweistellig. Zudem kann er nicht nur als Zehner eingesetzt werden, sondern auch in einem Zweiersturm wirbeln, wie er das schon in Vaduz unter Frick tat. Damit wird die Luzerner Offensive, die bereits vor einem Jahr gut funktionierte, um eine Variante unberechenbarer.
Familienmensch Di Giusto
In diesem Sommer reiht sich im Leben von Di Giusto ein Highlight ans andere. Vor kurzem hat er seine Freundin Annina geheiratet. Und nun wechselt der Familienmensch vom FC Winterthur zum FC Luzern. Von einem familiären Klub zum nächsten. Entsprechend dürfte es ihm leichtfallen, sich in der FCL-Kabine mit vielen jungen Spielern einzuleben.
Di Giustos langfristiges Ziel wird wohl ein Vertrag in einer Top-5-Liga bleiben. Setzt er sich in Luzern durch, dürfte er sich diesem weiter annähern. Als Vorbild dient dem gebürtigen Wetziker ein anderer Wetziker: Remo Freuler (33). Auch er wechselte von Winterthur nach Luzern, um von der Innerschweiz den Schritt ins Ausland zu wagen. Ob Di Giusto ihm das gleichtut?