Im Tessin sind sie sich einig
«Nur mit einem neuen Stürmer wird Lugano Meister»

Lugano auf Titelkurs, aber mit Herausforderungen. Intensive Reisen und dünner Kader bremsen die Ambitionen. Tessiner Fussballexperten fordern Verstärkung im Sturm für ernsthafte Titelchancen.
Publiziert: 07.12.2024 um 11:48 Uhr
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Für viele ist Lugano ein Titelkandidat.
Foto: Pascal Muller/freshfocus

Darum gehts

  • Viele sehen Lugano als Titelkandidat Nummer 1
  • Reisestrapazen und dünnes Kader behindern Luganos Titelchancen laut Experten
  • Regazzoni schätzt Luganos und Basels Titelchancen auf je 40 Prozent ein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Lugano ist Titelkandidat Nummer 1! Das hat nicht nur der Blick-Meistercheck jüngst gezeigt, sondern ist auch die Meinung vieler Fussballexperten. Und selbst die Bianconeri machen in dieser Saison kein Geheimnis daraus, dass sie den ersten Meistertitel seit 1949 feiern wollen.

Kürzlich betonte Trainer Mattia Croci-Torti (42), dass er sich in der Schweiz nur vor seiner eigenen Mannschaft fürchte. Was völlig legitim ist. Die Punkte, die sie bisher liegengelassen hat, sind praktisch alle selbstverschuldet. Mindestens sechs Zähler könnte – ja, fast müsste – sie mehr haben. Ihr Glück ist, dass bisher alle anderen auch in einer absurden Regelmässigkeit straucheln.

Reisen als Luganos Hindernis

Im Tessin ist man mit dem bisher Gezeigten trotzdem zufrieden. «Sie spielen eine gute Meisterschaft und eine ausgezeichnete europäische Kampagne», sagt Alberto Regazzoni (41) im Gespräch mit Blick. Mehr habe er nicht erwartet. Der Grund? Die vielen Reisen. «Das raubt enorm viel Energie und macht dich mental müde», sagt der dreimalige Nati-Spieler.

Tatsächlich ist der Kalender der Bianconeri proppenvoll. Das zeigen die letzten acht Tage nur zu gut. Nach dem Conference-League-Spiel gegen Gent in Thun reiste der Tross nach Nyon. Am Samstagabend ging es von dort weiter nach Genf, wo am Sonntag ein Ligaspiel anstand. Danach ging es für einen Tag nach Hause, ehe schon am Dienstag die Reise mit dem Zug nach Yverdon für das Cup-Spiel anstand. Am Donnerstag waren sie zurück im Tessin. Und nun spielen sie am Samstagabend in Luzern. 

«Sie müssen einen Stürmer holen»

Auch Toni Esposito (51) nennt die Reisestrapazen als Grund, dass einige Punkte fehlen. Es sei aber nicht der einzige. «Für mich ist das Kader etwas zu dünn. Vor allem fehlt es an Spielern, die Tore garantieren. Sie haben im Sommer den Fehler gemacht, Zan Celar nicht gleichwertig zu ersetzen. Aber auch im Mittelfeld fehlt jemand, der dir Tore garantiert.»

Will Lugano bis zum Schluss um den Titel mitspielen, muss für Regazzoni und Esposito im Januar transfermässig daher etwas gehen. «Sie müssen einen Stürmer holen. Zwar ist es schwer, einen solchen im Winter zu verpflichten. Aber Lugano hat das nötige Kleingeld», sagt der ehemalige Stürmer von YB, Sion und St. Gallen.

Regazzonis Meisterprognose

Esposito ist ebenfalls davon überzeugt, dass es auf die Länge im Sturm etwas braucht. Nur mit Shkelqim Vladi (24) und Kacper Przybylko (31) werde es schwer. «Nur wenn ein richtiger Bomber kommt, kann Lugano ein Wörtchen um den Titel mitreden. Ansonsten wirds einfach eine gute zweite Saisonhälfte», so der langjährige GC- und Lugano-Profi.

Auf eine Prognose wagt sich Regazzoni hinaus. «Für mich stehen die Möglichkeiten auf den Titel von Lugano und Basel beide bei 40 Prozent. Servette dagegen 20 Prozent.» Für YB sei der Meisterzug dagegen abgefahren. Es ist die grosse Chance der Tessiner. 

Super League 24/25 - Meisterrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
34
44
64
2
Servette FC
Servette FC
34
5
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
34
6
53
4
FC Lugano
FC Lugano
34
3
52
5
FC Luzern
FC Luzern
34
8
51
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
34
9
50
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
34
3
48
2
FC Zürich
FC Zürich
34
-5
47
3
FC Sion
FC Sion
34
-9
39
4
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
34
-24
34
5
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
34
-13
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
34
-27
33
Relegation Play-Off
Abstieg
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