Mit einem Traumtor die Super-League-Saison lanciert und nach Abpfiff trotzdem stinksauer: Steven Zuber (33) ist nach der 2:3-Niederlage gegen Sion komplett bedient. Er spricht gegenüber Blue von «dummen Gegentoren» und davon, dass er es nicht erklären könne, wie man eine kontrollierte 2:0-Führung innert zehn Minuten komplett in den Sand setzt. Bei der Frage, ob es mit dem Alter der jungen Spieler zu tun haben könnte, lupft es Zuber komplett den Hut.
Dennoch darf die Frage erlaubt sein, ob die mangelnde Erfahrung einiger Spieler dazu geführt hat, dass man nach dem Anschlusstreffer derart den Faden verliert und einen sicher geglaubten Sieg hergibt.
Ist das der Preis, den die Zürcher bezahlen für die Jugendoffensive? «Das ist billig, wenn man es so sagt. Es wirkt auf den ersten Blick so, aber wir haben als Mannschaft am Schluss den Job nicht erledigt», sagt Captain Yanick Brecher (32) zu Blick. Die halbe Mannschaft habe beim einen Gegentor geschlafen, nach dem ersten Gegentor habe es einen Knick im Team gegeben, die Coolness sei verloren gegangen, erklärt der 32-Jährige weiter. «Ich will aber niemanden an den Pranger stellen», stellt Brecher klar. Und schon gar nicht die Jungen. Besonders ärgert ihn aber das 2:3. Etwas, das sonst nur im Kinderfussball passiere, so seine Analyse.
Brecher nimmt sich in die Pflicht
«Wenn ein Goalie rauskommt und ruft, dann gibt es für die Verteidiger nur eines: Stürmer abschirmen und auf die Seite gehen», sagt Brecher. Die Realität sah dann aber ganz anders aus. Ein Missverständnis mit Linksverteidiger Neil Volken (18), der mit Blick-Note 2 sowieso ein missglücktes Startelfdebüt ablieferte, gefolgt von einem misslungenen Brecher-Dribbling. «Vielleicht habe ich zu wenig kommuniziert, vielleicht haben sie mich nicht gehört. Ich muss auch mich in die Pflicht nehmen», so der Captain, während die Walliser im Hintergrund lautstark ihren Sieg in den Letzigrund-Katakomben feiern.
Der neue FCZ-Trainer Mitchell van der Gaag (53) will niemandem die Schuld geben an seinem missglückten Debüt. Dennoch spricht er von einem emotionalen und sehr enttäuschenden Abend. «Wenn du zwei Tore innert so kurzer Zeit bekommst, musst du nur noch schauen, dass du das Spiel nicht auch noch verlierst. Die Situation beim 2:3 war schlecht, der Ball muss da einfach weg. Punkt», sagt der Holländer. Doch das sei nicht gelungen, wie alle sehen konnten. «Nimmst du ihn, ich hab ihn und am Schluss hatte ihn Sion», fasst van der Gaag die Szene in der ersten Minute der Nachspielzeit zusammen.
Während die Zürcher sich nach den ersten 90 Minuten der Saison kaum erklären können, wie diese Niederlage nach 80-minütiger Dominanz zustande gekommen ist, ist man bei Sion überglücklich mit dem Start. Oder wie es Benjamin Kololli (33) zusammenfasst: «Dank dieses Fehlers am Ende schaffen wir es, die Partie hier in ein 3:2 zu verwandeln. Einfach super.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 1 | 1 | 3 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
2 | 0 | 0 | 0 | ||
12 | 1 | -1 | 0 |