Abgesehen vom dürftigen Ende auf dem Platz hat der FC Luzern sportlich starke Monate hinter sich: Qualifikation für die Champions Group, Millionen-Einnahmen durch Spielerverkäufe – vieles läuft. Doch abseits des Rasens brodelt es in der Zentralschweiz weiter. Seit Jahren schwelt ein übler Aktionärsstreit zwischen Bernhard Alpstaeg (79) und der operativen Klubführung. Am Dienstag landet dieser erstmals vor dem Kriminalgericht Luzern.
Alpstaeg muss sich wegen Nötigung und versuchter ungetreuer Geschäftsbesorgung verantworten. Im Herbst 2024 wurde er per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von 300’000 Franken und einer Busse von 10’000 Franken verurteilt. Weil er Einsprache einlegte, kommt es nun zur öffentlichen Hauptverhandlung.
«Weiss nüme»
Der Unternehmer erscheint mit Rollkoffer und Notizblättern – und zeigt sich für seine Verhältnisse auffallend wortkarg. Bereits zu Beginn lässt sein Anwalt mitteilen, dass sein Mandant keine Aussagen zur Sache machen werde. Während der Befragung reagiert Alpstaeg auf fast alle Fragen einsilbig: «weiss nüme», «keine Antwort» – oder er schweigt ganz. Auch zu zentralen Punkten, etwa dem E-Mail mit der Ankündigung, «dreckige Wäsche» zu waschen, sagt er nichts.
Er wirkt angespannt, teils gereizt – und gleichzeitig selbstsicher. Auf die Frage, was ein Schuldspruch für ihn bedeuten würde, sagt er mit Blick auf die Richterin nur: «Das wäre nicht gut für Sie.»
Den Ton des Tages bestimmt an diesem Dienstag ohnehin seine Verteidigung. In einem über dreieinhalbstündigen Plädoyer spricht Alpstaegs Anwalt von einem politisch motivierten Verfahren. Sein Mandant sei nicht Täter, sondern Zielscheibe eines Aktionärskonflikts. Das «dreckige Wäsche»-E-Mail sei keine Drohung, sondern eine juristische Ankündigung. Auch beim zweiten Vorwurf – dem Kauf von Stadion-Aktien – habe kein Vorkaufsrecht bestanden, dem Klub sei kein Schaden entstanden.
Die Staatsanwaltschaft und die Vertreter der Privatkläger halten dagegen. Sie werfen der Verteidigung vor, die Fakten zu verdrehen und eine Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben.
«Bitte sprechen Sie mich frei»
Kurz vor Ende des über elfstündigen Gerichtstags meldet sich der Luzerner Patron dann doch noch ausführlicher zu Wort. Mit brüchiger Stimme sagt Alpstaeg in seinem Schlusswort: «Ich habe niemanden genötigt, niemanden hintergangen. Ich habe viele Millionen in den FCL gesteckt, weil mir die Innerschweiz wichtig ist.»
Er sei der grösste Geldgeber des Klubs – und sei dafür beschimpft, angegriffen und nun vor Gericht gezerrt worden. «In einem Rechtsstaat den Rechtsweg zu begehen, ist keine Drohung», sagt er mit Blick auf den Vorwurf zur «dreckigen Wäsche». Und schliesst mit den Worten: «Bitte sprechen Sie mich frei.»
Ob das Gericht dieser Bitte folgt, bleibt offen. Das Urteil wird am 13. Juni erwartet.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 38 | 48 | 73 | |
2 | Servette FC | 38 | 9 | 63 | |
3 | BSC Young Boys | 38 | 11 | 61 | |
4 | FC Lugano | 38 | -3 | 54 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 38 | 8 | 53 | |
6 | FC Luzern | 38 | 2 | 52 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 38 | -1 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 38 | -1 | 52 | |
3 | FC Sion | 38 | -10 | 44 | |
4 | FC Winterthur | 38 | -25 | 40 | |
5 | Grasshopper Club Zürich | 38 | -10 | 39 | |
6 | Yverdon Sport FC | 38 | -28 | 39 |