Darum gehts
- FC Basel kämpft mit Torchancenverwertung trotz guter Statistiken
- Trainer Magnin sieht mentale Probleme als Hauptursache für Leistungsschwäche
- FCB hat mit 18 Gegentoren die beste Abwehr der Liga
Die Geschichte ist legendär: Als Trainer des FC Thun liess Hanspeter Latour (78) seine Spieler einst am Tag nach einer Niederlage durch eine Waschanlage rennen. Die Idee dahinter: das miserable letzte Spiel abzuwaschen. Die ungewöhnliche Massnahme zeigte Erfolg. Die nächste Partie entschieden die Berner Oberländer mit 3:0 für sich, wie der Kult-Trainer später in seiner Biografie berichtete.
Ein solches Ritual könnte zurzeit womöglich auch den Spielern des FC Basel helfen. Nur gerade zwei der letzten acht Ligaspiele haben die Basler für sich entschieden. Wohl auch aufgrund der winterlichen Temperaturen hat sich Ludovic Magnin aber für eine andere Methode entschieden, um seine Spieler nach dem 0:0 gegen Lausanne wieder aufzubauen: Der FCB-Coach hat seinem Team am Montag einen freien Tag gewährt.
Nach der bitteren Nullnummer gegen die Waadtländer habe das «sehr gutgetan», erklärt Magnin. Für ihn ist klar, wo bei den Baslern aktuell der Wurm drin ist: nämlich im Kopf. «Wir sind die Nummer 1 in Sachen herausgespielter Chancen, wir sind die Nummer 1 beim Ballbesitz, wir sind Nummer 1 in Sachen Ballberührungen im gegnerischen Strafraum», zählt Magnin auf. «Aber wir sind Letzter bei der Verwertung von Torchancen. Und genau da liegt das Problem!»
FCB stellt beste Abwehr der Liga
Der Fokus in der letzten Woche vor der Winterpause liege darum vor allem darauf, die Frische im Kopf wieder herzustellen. Dort habe sein Team aktuell Defizite, ist Magnin überzeugt. «Es fehlt der unbedingte Wille. Es fehlt mir die Brechstange, endlich mal ein Tor zu machen!», so der FCB-Coach. Einen Vorwurf will er seinen Spielern aber nicht machen. «Die negativen Sachen siehst und liest du überall», sagt Magnin. Darum sei es aktuell wichtig, seinen Spielern zu zeigen, was sie alles gut machen würden. «Es ist längst nicht alles so schlecht, wie es dargestellt wird», findet er. «Wir fühlen uns bestätigt, dass wir mit unserer Art Fussball zu spielen auf dem richtigen Weg sind.»
Neben den von ihm aufgezählten Statistiken stützt sich Magnin dabei auch auf die Defensivarbeit seines Teams. Trotz der 1:5-Niederlage in Lausanne Ende Oktober stellt der FCB mit erst 18 Gegentoren die beste Abwehr der Liga. Dass das allein nicht ausreicht, ist sich aber auch der Basler Trainer bewusst. «Wir haben vor der Saison grosse Ziele herausgegeben und hohe Ansprüche genannt. Beim FCB wird auch ein gewisses Spektakel im Stadion erwartet», weiss Magnin.
Das gilt auch für den Fakt, dass der FCB trotz der vielen ordentlichen Auftritte vor dem Duell am Mittwochabend gegen Luzern in der wichtigsten aller Statistik – den Punkten in der Tabelle – nur auf Platz vier liegt. «Und das tut uns weh», so Magnin. Daran hat auch der freie Tag nicht viel verändert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 18 | 14 | 37 | |
2 | FC St. Gallen | 18 | 15 | 34 | |
3 | BSC Young Boys | 17 | 7 | 29 | |
4 | FC Basel | 17 | 7 | 28 | |
5 | FC Sion | 18 | 4 | 27 | |
6 | FC Lugano | 17 | 1 | 27 | |
7 | FC Zürich | 17 | -4 | 24 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 17 | 4 | 21 | |
9 | Servette FC | 17 | -6 | 19 | |
10 | FC Luzern | 17 | -3 | 18 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 17 | -12 | 14 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -27 | 10 |

