St. Gallen – Winterthur 1:4
An diesen Abend wird sich der erst 18-jährige Cyrill May sein Leben lang erinnern. Zum ersten Mal steht er in einem Super-League-Spiel auf dem Platz, vor 19’000 im Kybunpark. Und dann gibts vom FC Winterthur heftig aufs Dach. Hätte die Forte-Elf ihre Chancen besser genutzt, der FCSG hätte auch mit sieben Gegentoren aus dem Stadion geschossen werden können. Beim FCW brillieren Zauberfuss Matteo Di Giusto, der in der ersten Halbzeit an praktisch allen gefährlichen Aktionen beteiligt ist sowie das Duo Lukembila/Burkart, das die Espen praktisch im Alleingang erledigt. Deren Trainer Enrico Maassen streicht hinterher fast nur das Positive raus, statt das Debakel beim Namen zu nennen. Immerhin ein Satz ist dem 41-Jährigen zu entlocken: «Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht.»
FCZ – GC 3:0
Für die Grasshoppers geht es im Derby um die nackte Existenz. Für den FC Zürich um die Ehre. Es gewinnt die Mannschaft, die für etwas spielt – und nicht gegen etwas. Die Grasshoppers haben vielleicht zehn Minuten, in denen sie nicht komplett unterlegen sind. Danach pendeln sich alle Feldspieler bei der Blick-Note 2 ein. Es macht schon fast körperlich weh, dieser hilflosen Ansammlung von Einzelspielern zuzuschauen, die rat- und planlos auf dem Feld umherirrt und nie auch nur annähernd in einen Zweikampf kommt. Wird die zweite Halbzeit besser? Vermutlich wird einfach der Gegner schlechter.
Wobei der FCZ sowieso keinen besonderen Glanztag einziehen muss, um 3:0 zu gewinnen. Cheveyo Tsawa (18) nutzt die gewährten Freiheiten zu einem Tor und einem Assist. Steven Zuber spielt so wie eigentlich immer seit seiner Ankunft in Zürich: gut. Jahnoah Markelo trifft per Kopf. Mounir Chouiar hat Platz ohne Ende, trifft aber halt trotzdem nicht ins Tor. Der Rest ist vor der Pause solide. Und danach zumindest genügend interessiert, um den demoralisierten Gegner in Schach zu halten. Ein Derby, das sich nie wirklich wie eines angefühlt hat.
Yverdon – Sion 1:1
Was für eine erste Halbzeit von Varol Tasar. Der Flügelläufer erzielt ein wunderschönes Tor und ist an allen Yverdon-Aktionen beteiligt. Leider muss er zur Pause verletzt raus. Antonio Marchesano überzeugt vor der Pause ebenfalls, baut danach aber etwas ab. Marley Aké zeigt ebenfalls ein gutes Spiel. Im Yverdon-Ensemble am schwächsten: Anthony Sauthier und Fodé Sylla.
Bei Sion haben die Einwechselspieler Théo Bouchlarhem und Marquinhos Cipriano entscheidenden Anteil am Punktgewinn. Noé Sow zeigt in der Abwehr eine starke Leistung, derweil Reto Ziegler, Anton Miranchuk und Federico Barba eine Leistung zeigen, die an der Grenze zum Inakzeptablen liegt. Die beiden Erstgenannten straft Tholot mit der Auswechslung zur Pause ab. Im Sturm hängt Sorgic in der Luft, überzeugt aber zumindest kämpferisch.
Lugano – Basel 2:5
Es ist schon bemerkenswert. Da zerlegt ein dezimierter FCB Lugano innerhalb einer Viertelstunde komplett in seine Einzelteile und trotzdem haben am Ende nur gerade vier Basler eine gute Note in ihrem Einzelzeugnis stehen. Natürlich hört einer davon auf den Namen Xherdan Shaqiri, der innerhalb von neun Minuten dreimal einnetzt – einmal mehr Maximalnote 6! Und da sind da die beiden Aussenverteidiger Dominik Schmid und Anton Kade, die dem FCB-Captain je einen Treffer auflegen sowie Léo Leroy, der selbst trifft. Dass der Grossteil der Bebbi die Party-Busfahrt zurück nach Basel mit einer nur genügenden Note antritt, liegt an der schwachen ersten Halbzeit. In dieser hat der FCB im Cornaredo grosse Probleme, kommt am Ende aber ganz ohne blaues Auge davon. Weil die Gastgeber vorne im Abschluss sündigen. Und hinten in Form von Mattia Zanotti oder Abwehrchef Lukas Mai unfassbare Geschenke verteilen.
Luzern – Lausanne 1:1
Mit seiner Parade in der 88. Minute gegen Fabricio Oviedo verhindert Pascal Loretz die Luzerner Niederlage. Das Comeback von Ismajl Beka nach seiner langen Verletzungspause erfreut das Publikum. Der Innenverteidiger spielt solide. Nicht ihren besten Tag ziehen Lars Villiger und Ruben Dantas ein, der beim Gegentor mitschuldig ist. Bei Lausanne überzeugt in der Zentrale einmal Koba Koindredi. Leiden müssen die Aussenverteidiger Raoul Giger und Morgan Poaty. Ersterer hat vorallem in der 1. Hälfte zu kämpfen.
Servette – YB 0:0
Bei YB kann vor allem die zuletzt arg gebeutelte Defensive mit Ausnahme einer fünfminütigen Schwächephase überzeugen – dank Rückkehrer Loris Benito, der auch seinem Nebenmann Sandro Lauper wieder Stabilität verleiht. Keeper Marvin Keller rettet in der Nachspielzeit mit einem Big Save gegen Stevanovic YB einen Punkt. Sein Gegenüber Joël Mall ist dank einer starken ersten Halbzeit der Beste auf Genfer Seite. Beim Heimteam enttäuscht vor allem der Sturm: Keyan Varela hat mehrere unglückliche Aktionen, Enzo Crivelli ist praktisch unsichtbar.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 35 | 47 | 67 | |
2 | Servette FC | 35 | 5 | 56 | |
3 | BSC Young Boys | 35 | 6 | 54 | |
4 | FC Luzern | 35 | 8 | 52 | |
5 | FC Lugano | 35 | 0 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 35 | 9 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 35 | -2 | 50 | |
2 | FC St. Gallen | 35 | 0 | 48 | |
3 | FC Sion | 35 | -9 | 40 | |
4 | FC Winterthur | 35 | -24 | 36 | |
5 | Yverdon Sport FC | 35 | -24 | 35 | |
6 | Grasshopper Club Zürich | 35 | -16 | 33 |