Darum gehts
- Thun besiegt St. Gallen auswärts, Schiedsrichter-Entscheidungen sorgen für Diskussionen
- Espen-Coach Maassen nervt sich über gebrochenen Spielfluss
- Knapp 18'000 Fans pfeifen den Schiedsrichter am Ende aus
Nein, Thun-Trainer Mauro Lustrinelli (49) hat keine Lust, über den Schiedsrichter zu sprechen. Muss er auch nicht. Weil Lukas Fähndrich (41) meist für die Berner Oberländer entschieden hat. Das erste Tor der Thuner beispielsweise hätte nicht zählen dürfen, weil der Ball zuvor beim Freistoss von Bertone in Bewegung war. Weil es davon aber keine TV-Bilder gibt, zählt der Treffer.
Auch FCSG-Coach Enrico Maassen (41) will zuerst nicht über den Schiri reden, tut es dann aber doch noch. Darauf angesprochen, dass es kaum Spielfluss gegeben habe, weil Fähndrich bei jeder Kleinigkeit unterbrochen hat, antwortet Maassen: «Ein Schiedsrichter muss bessere Mittel finden. Eine Minute Nachspielzeit in der ersten Hälfte kann ich zum Beispiel nicht verstehen. Das habe ich ihm auch so gesagt.»
In der zweiten Hälfte hätte Thuns Jan Bamert mit Gelb-Rot vom Platz fliegen können, weil er den Ball wegschlägt. Stattdessen kriegt St. Gallens Hugo Vandermersch die Verwarnung, weil er sich darüber echauffiert. Gegen Ende entgleitet Fähndrich die Partie komplett. Rudelbildung und Motzattacken inklusive. Und als Schlussbouquet wird der Schiri von der Mehrheit der knapp 18'000 Fans auch noch gnadenlos ausgepfiffen.
Thuner Treffer sind Augenweiden
Trotz vieler unnötiger Unterbrechungen wurde ab und an auch noch Fussball gespielt. Wie Matoshi den Ball vor dem 1:0 auf Meichtry legt, ist Extraklasse. Der Thuner Schnittstellenpass vor dem zweiten Treffer ebenfalls. Hätte St. Gallens Vladi nach drei Minuten nicht den Querbalken, sondern ins Tor getroffen, das Spiel hätte eine andere Wendung bekommen können.
Witzigs Ausgleichstreffer wird aberkannt, weil Baldé zuvor ultraknapp im Abseits steht. Maassen spricht von «Momenten», die das Duell entschieden hätte. Lustrinelli sagt, dass er das Spiel seiner Mannschaft geliebt habe. «Die Leidenschaft und die Disziplin haben mir gefallen.» Und vor allem: die gnadenlose Effizienz. Zweimal kommen die Thuner in der ersten Halbzeit gefährlich vors Tor, zweimal stechen sie mitten ins Espen-Herz.
Dank des Auswärtssieges steht der Aufsteiger zumindest bis am Sonntag auf dem Thron. Hätte das vor der Saison jemand prophezeit, er wäre wohl als ahnungslos abgestempelt worden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 8 | 4 | 16 | ||
2 | 8 | 7 | 15 | ||
3 | 7 | 4 | 14 | ||
4 | 8 | -2 | 13 | ||
5 | 7 | 3 | 12 | ||
6 | 8 | 3 | 12 | ||
7 | 8 | 1 | 12 | ||
8 | 8 | 2 | 9 | ||
9 | 7 | 0 | 8 | ||
10 | 7 | -5 | 7 | ||
11 | 7 | -4 | 5 | ||
12 | 7 | -13 | 2 |