Darum gehts
Für einen Groundhopper, diesen Fussballverrückten, der Stadionbesuche sammelt wie andere Leute Briefmarken, muss die Schützenwiese in Winterthur ein Sehnsuchtsort sein. Weils beim FCW die Sirupkurve gibt. Und die Bierkurve. Und den Salon Erika. Oder den Kunststoff-Kosmonauten Juri. Dinge, die ein Groundhopper in seinem Tagebuch vermerken kann. Und die besser klingen als beispielsweise die «PreZero Arena» in Hoffenheim. Dieser seelenlose Bau, der zu allem Übel nur selten ausverkauft ist.
Die Winterthurer Schützenwiese dagegen platzt aus allen Nähten. Seit dem Aufstieg im Sommer vor drei Jahren ist das Stadion praktisch immer ausverkauft. In dieser Saison hat der FCW über 6000 Saisonkarten abgesetzt, 3000 Menschen sind auf der Warteliste für ein Abo.
Abstimmung im Herbst 2026
Da kommen Pläne für eine Erweiterung des Stadions gerade recht. Die Tribünen hinter beiden Toren sollen modernisiert werden und Platz für je 2500 Fans bieten, was die Kapazität des Stadions auf knapp 10'000 Menschen erhöhen würde. Im Herbst 2026 kommts zur Abstimmung, bei einem Ja an der Urne und einer Baubewilligung ohne Rekurse wären ein Ausbau zwischen den Jahren 2027 und 2029 vorgesehen.
Auf die Frage an Uli Forte, ob er die neuen Tribünen noch als FCW-Trainer erleben werde, antwortet der 51-Jährige: «Ich hoffe es. Im Fussball weiss man aber nie, manchmal geht es sehr, sehr schnell. Wir arbeiten tagtäglich daran, dass wir das noch erleben dürfen. Wie schnell der Umbau dann über die Bühne gehen wird, wissen wir aber nicht. Ich hoffe schneller als in Zürich, weil man dort seit 20 Jahren dran ist.»
Forte spricht den Hardturm an, der 2008 abgerissen und seither zur nationalen Lachnummer wurde. Viermal hat das Zürcher Stimmvolk bislang über einen möglichen Neubau abgestimmt, von einem Baubeginn aber scheint man weiter entfernt als vom 28. Meistertitel der Grasshoppers. Und weil sowohl GC als auch der FCZ im Letzigrund, einem Leichtathletikstadion, spielen müssen, rühmen sich FCW-Fans nicht ohne Grund damit, im einzigen echten Zürcher Fussballstadion beheimatet zu sein. Inklusive Sirup- und Bierkurve, Salon Erika und dem Kosmonauten Juri. Dinge, die dem Stadion auch nach dem Umbau erhalten bleiben werden.
Zahlt der FCW rund zehn Prozent der Kosten?
Mit welchem Betrag sich der FCW am Bau der neuen Tribünen (rund 24,5 Millionen) wird beteiligen müssen, ist noch nicht bekannt. Bei der modernen Gegentribüne, die vor zehn Jahren eingeweiht wurde und rund 3600 Menschen Platz bietet, hatte der Klub rund eine Million Franken bezahlt, was rund 10 Prozent der Gesamtkosten ausgemacht hat.
Klar ist: Mit dem geplanten Ausbau hätte der ewige klamme FCW automatisch mehr Einnahmemöglichkeiten. Die Frage wird sein, ob man sich bis Ende des Jahrzehnts in der Super League wird halten können. Zur Erinnerung: In der Saison 2013/14, noch bevor die neue Gegentribüne eingeweiht wurde, hatte der FCW in der Challenge League einen Schnitt von knapp 2000 Fans.
Nun, elf Jahre später, platzt die Schützi aus allen Nähten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 5 | 6 | ||
2 | 2 | 4 | 6 | ||
3 | 3 | 3 | 6 | ||
4 | 2 | 2 | 6 | ||
5 | 2 | 1 | 4 | ||
6 | 3 | -1 | 4 | ||
7 | 2 | 0 | 3 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
8 | 2 | -1 | 1 | ||
10 | 2 | -2 | 0 | ||
11 | 2 | -5 | 0 | ||
12 | 2 | -5 | 0 |