Auf den Spuren von FCL-Juwel Lucas Ferreira
«Einer, der schon immer wusste, was er will»

Der FC Luzern hat mit Lucas Ferreira ein vielversprechendes Talent in seinen Reihen. Der 18-jährige Stürmer, der aus einer fussballbegeisterten Familie stammt, zeigt trotz späten körperlichen Entwicklungsschubs bereits sein Können in der Super League.
Publiziert: 12:42 Uhr
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Aktualisiert: 13:05 Uhr
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Nach dem Tor zum 1:0 gegen Thun zeigt Ferreira den Schlaf-Geste-Jubel.
Foto: freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Wenn es am Sonntag im Kybunpark zum hitzigen Rivalenduell zwischen St. Gallen und Luzern kommt, treffen auch die zwei Entdeckungen der noch jungen Super-League-Saison aufeinander: Alessandro Vogt (20) beim FCSG gegen Lucas Ferreira (18) vom FC Luzern.

Während der Espen-Stürmer schon Ende vergangener Saison zu seinem Profi-Debüt gekommen ist, ist das nächste Luzerner Juwel erst seit diesem Sommer auf der grossen Bühne. Der Portugiese, der sich im Einbürgerungsverfahren zum Schweizer befindet und immer ein Lächeln im Gesicht hat, hat nach seinen ersten drei Liga-Einsätzen bereits zwei Tore auf dem Konto.

Jugendtrainer erinnert sich

«Es freut mich riesig, Lucas dort zu sehen, wo er jetzt ist. Und sein Tor gegen Thun, als er Bertone den Ball abluchst und ihn dann eiskalt im Tor unterbringt, ist eine Aktion, die absolut typisch für ihn ist», erzählt Salvatore Savastano. Der langjährige Footeco-Coach trainierte Ferreira für zwei Jahre beim Team Zugerland in den Saisons 2017/18 und 2018/19.

Damals war noch unklar, ob es Ferreira bis zu den Profis schaffen würde. «Körperlich war er lange unterlegen», erinnert sich Savastano. Er sei das beste Beispiel für einen «retardierten Spieler» – ein typischer Spätentwickler also. Auch als ihn später der FC Luzern auf die Allmend holte, war Ferreira in diesem Bereich zunächst noch im Rückstand. Erst ab der U19 hatte er einen Entwicklungsschub und legte stark an Masse zu, sodass ihm nun der Schritt zu den Profis kaum Mühe bereitet.

Seine Vorfahren waren bereits Fussballer

Technisch versiert war Ferreira, der Portugals Fussballgott Cristiano Ronaldo zu seinen grossen Idolen zählt, dagegen schon immer. Das bestätigt Savastano: «Er war fussballerisch immer überdurchschnittlich gut. Zudem ist er ein absoluter Winnertyp. Einer, der schon immer wusste, was er will.»

Gut möglich, dass «der Liebling von allen», wie ihn sein familiäres Umfeld beschreibt, auch die richtigen Gene geerbt hat. Ferreiras Onkel, Ricardo Silva, spielte bei Sporting Lissabon in der Jugendabteilung und sein Grossvater, Domingos Silva, war Profi bei Zweitligist Académico de Viseu. Und auch sonst ist seine gesamte Familie fussballverrückt. Allerdings hat sie das Heu in dieser Hinsicht nicht auf derselben Bühne. Schliesslich ist der eine Teil der Familie Benfica-Fan, der andere, samt Ferreira, unterstützt Porto.

Flair für spezielle Torjubel

Geboren ist Ferreira in Vila Real – einer Stadt, rund 100 Kilometer westlich von Porto. Doch als er zweijährig und sein Bruder sechsjährig war, entschieden sich seine Eltern, in die Schweiz auszuwandern, weil der Vater einen Job auf dem Bau in Aussicht hatte. Seither ist Steinhausen im Kanton Zug ihre Heimat. Da ging er zur Schule und entdeckte die Freude am Fussballspielen, ganz ohne Druck der Eltern. Diese seien alles andere als überambitioniert gewesen und stets im Hintergrund. Lucas dagegen sei immer auf dem Fussballplatz anzutreffen gewesen, erinnert sich Savastano. 

Inzwischen ist aus Spass, Beruf geworden. Ferreiras Qualitäten am Ball kennt nicht mehr nur seine Familie, sondern die ganze Fussball-Schweiz. Genauso wie sein Torjubel. Gegen Thun packte er den Schlaf-Geste-Jubel von Ousmane Dembélé (28), aus dessen Zeit bei Barcelona, aus. Wer Ferreira kennt, sagt: «Er hatte schon immer spezielle Torjubel, die stets instinktiv passieren. Da werden wir in Zukunft noch viele verschiedene von ihm sehen.» Vielleicht schon im Kybunpark?

Brack Super League 25/26
Mannschaft
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TD
PT
1
4
7
12
2
4
8
9
3
3
5
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Meisterschaftsrunde
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