Tami schlägt wegen Verletzungsmisere Alarm
«Man merkt, dass die Spieler müde sind»

Die Verletzungsserie der Schweizer Nati reisst nicht ab: Weitere Nati-Stars fallen für die Nations-League-Spiele gegen Serbien und Spanien aus. Trotz der Ausfälle sieht Nati-Direktor Pierluigi Tami eine Chance.
Publiziert: 11.11.2024 um 19:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2024 um 11:54 Uhr
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Aufgrund der aktuellen Verletztenliste dürften Murat Yakin und Giorigio Contini nicht allzu viel zu lachen haben.
Foto: TOTO MARTI
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Tobias WedermannFussballchef

Nicht ein Tag, ohne dass die Nati-Verletzungshexe erneut zuschlägt. Zusätzlich zu den sowieso schon vielen verletzungsbedingten Ausfällen haben am Montag auch die Nati-Schwergewichte Manuel Akanji, Dan Ndoye sowie Denis Zakaria für die Nations-League-Spiele gegen Serbien und Spanien definitiv abgesagt. Auch FCL-Goalie Pascal Loretz ist nicht dabei. Für ihn ist David von Ballmoos im Zürcher Luxushotel Dolder Grand eingerückt, und auch Ulisses Garcia wird nachnominiert. «Es sind wirklich viele kurzfristige Ausfälle», sagt Nati-Direktor Pierluigi Tami. Der 63-Jährige schlägt Alarm beim Thema Belastung, wie das auch schon Topstars in den vergangenen Monaten gemacht haben. «Man merkt, dass die Spieler müde sind – nicht nur körperlich, sondern auch mental.» Die Erholung komme viel zu kurz. «Es gibt Spieler, die haben nie frei.»

Trotz des drohenden Abstiegs in der Nations League habe man daher auch beim Verband Verantwortung übernommen. «Würde es am Freitag um die Qualifikation für eine WM gehen, wären wir personell vielleicht mehr Risiko gegangen», verrät Tami. Heisst: Einzelne Spieler, die nun fehlen, wären dann dabei gewesen. Mit dieser Aussage unterstreicht man beim SFV auch den Verdacht der letzten Monate, dass die Nations League eben doch nicht so hoch gewichtet wird. Oder um es in Tamis Worten zu sagen: «Wir wollen in der Gruppe A sein, um uns mit den besten Nationen zu messen. Steigen wir ab, waren wir eben nicht gut genug.»

Die zwei Ziele des Nati-Direktors an die Adresse von Yakin und die Spieler bleiben dennoch bestehen: Klassenerhalt in der Nations League und den Kaderumbruch gestalten. Ersteres ist noch möglich, ein Sieg gegen Serbien im Letzigrund ist dafür allerdings alternativlos. Beim zweiten Punkt sieht Tami aufgrund der Verletzungsmisere die grosse Chance. «Junge Spieler haben jetzt nicht nur die Möglichkeit, sich im Training zu beweisen, sondern auch effektiv Einsatzminuten zu bekommen – sie müssen nun beweisen, dass sie auf diesem Niveau mithalten können.» Gerade die U21-Spieler hätten etwas gutzumachen nach der versemmelten EM-Quali. «Sie waren zuletzt nicht so gut bei der Nati wie in ihren Klubs.»

Innenverteidiger gesucht

Trotz der jungen Gesichter im Nati-Camp ist die Situation in der Defensive prekär. Yakin testet am Dienstag und Mittwoch in den Trainings, welche Zusammensetzung in der Abwehr funktionieren könnte und in welcher taktischen Formation. Nati-Neuling Albian Hajdari ist der Einzige im Kader, der im Klub als Innenverteidiger spielt und im Spielrhythmus ist. Eray Cömert ist Stammspieler in Spanien, aber im defensiven Mittelfeld. Ricardo Rodriguez erhielt bei Betis Sevilla in den letzten vier Spielen nur eine Einsatzminute und das auf der linken Verteidigungsposition. Trotzdem ist es wahrscheinlich, dass gerade Rodriguez und Cömert aufgrund ihrer Erfahrung in der Startelf stehen werden. Hinzu kommt Eintracht-Frankfurt-Youngster Aurèle Amenda, der im Klub regelmässig, aber nur mit Kurzeinsätzen zum Zug kommt. Vielleicht zaubern Murat Yakin und Co. auch eine komplette Überraschung aus dem Hut, mit einem gelernten Mittelfeldspieler in der Abwehrkette.

Nicht nur bei Pierluigi Tami kommen aufgrund dieser Ausgangslage Erinnerungen hoch an die ersten Pflichtspiele von Murat Yakin. Damals fielen in der WM-Quali diverse Stars aus, vor allem im Mittelfeld, worauf Yakin mit Fabian Frei in der Startelf überraschte. «Mir gefällt, dass im Trainerstab ausschliesslich über Lösungen gesprochen wird und nicht über die Verletzten», sagt Tami dazu. Ob mit der Schweizer Nummer 1, Gregor Kobel, noch ein weiterer Verletzungsausfall dazukommt, entscheidet sich im Lauf der Woche. Die letzten drei Spiele mit Dortmund konnte der 26-jährige Zürcher nicht absolvieren. «Es ist der Plan, dass er spielt, aber wir müssen schauen», so Tami. Immerhin würde hinter Kobel ein hoch motivierter Yvon Mvogo auf seine Chance warten.

Der erste Nati-Tag im Dolder Grand wird immerhin mit einer positiven Nachricht beendet: Alle 24 eingerückten Profis haben den Medizintest bestanden.

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Italien
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Dänemark
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Schweiz
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Aserbaidschan
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