Darum gehts
- Peter Knäbel über Nationaltrainer, Nachwuchsförderung und Frauenfussball in der Schweiz
- Knäbel betont Wichtigkeit der Nachwuchsförderung und Einsatzzeit junger Spieler
- SFV will Zahl der Fussball spielenden Frauen von 40'000 auf 80'000 verdoppeln
Seit Samstagmittag ist er der oberste Chef im Schweizer Fussball. Blick hat Peter Knäbel (58) mit acht Thesen zu seinen drängendsten Aufgaben als Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes konfrontiert.
Näher ran an den Nationaltrainer!
These: Seit er im November 2023 als Nationaltrainer bestätigt worden ist, tritt Murat Yakin wie der Chef seines eigentlichen Vorgesetzten Pierluigi Tami auf. Sie werden darum als SFV-Präsident den Nationaltrainer Yakin eng führen.
Peter Knäbel: Grundsätzlich führt der Verbandspräsident den Trainer nicht direkt. Dafür gibt es andere Führungsebenen. In diesem Fall ist es Pierluigi Tami, der unmittelbar mit dem Nationaltrainer zu tun hat. An dem wird sich nichts ändern. Aber eine gewisse Nähe ergibt sich für mich alleine dadurch, dass ich viele Spieler persönlich kenne. Zum Teil noch aus ihrer Juniorenzeit. Von daher könnte es schon etwas mehr Hands-On sein. Wichtig ist mir aber, dass wir von Anfang an ein richtiges Rollenverständnis finden, dass sich alle in ihrer Position wohlfühlen. Dann kann man eine ungemeine Dynamik entfalten.
Pierluigi Tami muss gehen
These: Pierluigi Tami will 2026 als Direktor der Nationalmannschaften zurücktreten. Er hat als «lame duck» nicht mehr das nötige Gewicht im Nationalteam. Sie müssen ihn jetzt schon ersetzen.
Ich finde, das Thema «lame duck» wird auch immer sehr von aussen hereingetragen. Ich kenne Pierluigi von der Europameisterschaft 2011, wo wir mit der U21 Vize-Europameister geworden sind. Da lernt man jemanden gut kennen. Er ist in der Verantwortung und ich habe ihn beim letzten Treffen voller Energie erlebt. Was mir in seiner Beurteilung in der Öffentlichkeit immer etwas fehlt, ist der Fakt, dass die Schweiz mit ihm die bisher grössten Erfolge gefeiert hat und an den letzten beiden Europameisterschaften jeweils den Viertelfinal erreicht hat. Ich habe mit Murat Yakin und mit Pierluigi Tami ein sehr gutes Verhältnis. Falls es zwischen den beiden etwas zu ordnen gibt, dann wird es geordnet.
Angst um die Nachwuchsförderung
These: Sie wurden von den Profiklubs portiert, weil sie Angst um das Ausbildungsland Schweiz haben. Dabei sind es doch die Vereine selbst, die keine jungen Schweizer einsetzen.
Wer produziert denn Qualität? Das sind wir alle zusammen. Es gibt eine Masseinheit, um erfolgreiche Nachwuchsförderung zu beziffern: die Einsatzzeit der jungen Spieler. Wenn man sieht, dass die Klubs einen grossen Teil ihrer Budgets in den Nachwuchs stecken, dann ist das auch ihr klares Bekenntnis. Jetzt brauchen wir noch diese positiv Verrückten auf dem Platz, Trainer, die die Jungen richtig ausbilden. Und mutige Trainer, die sie auch im Profifussball einsetzen. Deine Scouting-Abteilung wird immer mehr von ausländischen Spielern reden als vom eigenen Nachwuchs. Aber ich denke, dass jeder Klubfunktionär weiss, dass er mit eigenen Jungen mehr gewinnt als Transfereinnahmen: Identität. Und die ist unbezahlbar, wie man gerade an Xherdan Shaqiri in Basel sieht.
Das Trainer-Problem
These: Die Schweizer Trainerausbildung ist ein Problem. Mit Gerardo Seoane ist genau ein Trainer in einer Top-5-Liga, der in der Schweiz ausgebildet worden ist.
Dieses Thema ist so wichtig, dass es immer auf dem Schirm sein muss. Ich finde, in der Super League hat es derzeit sehr spannende Trainer, die ihren Weg machen können. Mich treibt aber ein anderes Thema um: Dass Schweizer in andere Länder gehen, um ihr Diplom zu machen, weil es bei uns länger dauert. Für uns als kleines Land ist es wichtig, dass wir den neuen Trainern unseren Schweizer Weg mitgeben, unsere Art, wie wir Fussball spielen wollen.
Die Problemliga Challenge League
These: Die Challenge League in ihrer heutigen Form ist sinnlos. Als Ausbildungsliga gedacht, haben ihre Spieler einen Altersschnitt von über 25 Jahren. Sieben von zehn Klubs lassen so wenige junge Schweizer spielen, dass sie die ausgelobte Prämie für Nachwuchsförderung nicht erhalten. Eine erbärmliche Bilanz.
Das ist eindeutig nicht, was man sich für den Nachwuchs versprochen hat. Die Challenge League sollte ja eine Ausbildungsliga sein, darum auch ihr Name. Junge sollten dort als Herausforderer ihre Chance auf Spielzeit erhalten. Das Problem ist aber nicht die Challenge League alleine. Wenn wir nur die anschauen würden, wäre das reine Pflästerlipolitik. Es gibt eine Ausbildungskommission, die paritätisch zusammengesetzt ist mit Leuten aus verschiedenen Bereichen vom SFV und von der Swiss Football League, die an dem Thema dran ist. Wichtig ist mir, dass die jungen Spieler ihre Einsatzminuten bekommen. Egal, wie die Liga aufgebaut ist – spielen müssen sie.
Der Mädchen-Boom
These: Die Schweizer Klubs sind gar nicht auf all die begeisterten Mädchen vorbereitet, die nach der Heim-EM mit Fussball anfangen wollen. Der Verband will die Zahl der Fussball spielenden Frauen von 40’000 auf 80’000 verdoppeln. Aber es fehlen die Plätze, es fehlen die Trainer.
Ich hoffe wirklich, dass wir die Zahl verdoppeln können. Die Vereine sind offen und die Mädchen sind willkommen. Natürlich ist die Infrastruktur ein grosses Thema. Im SFV gibt es bereits strategische Projekte für neue Kunstrasenplätze, für bessere Belegung, für die Umnutzung von Freiräumen, die es auch immer wieder gibt. Und ja, vielleicht müssen zu Beginn alle etwas zusammenrücken. Bei uns damals in Winterthur mussten wir im Winter den Sandplatz vierteln und ein Team war bei der Treppe – das ist auch gegangen. Das Schlimmste wäre, wenn die Mädchen einfach auf einer Warteliste landen würden. Wir müssen den Schwung dieser EM jetzt definitiv mitnehmen.
Die Shaqiri-Rückkehr
These: Sie nutzen die Funktion «Gruppenanruf» auf ihrem Handy, um Murat Yakin und Xherdan Shaqiri miteinander zu verbinden.
Es ist eine tolle Saison, die Xherdan gespielt hat. Ich kann die Frage also verstehen. Aber das sind zwei erwachsene Persönlichkeiten, die zueinander finden.
Mehr öffentliche Auftritte
These: Der SFV hatte zuletzt keine starke Stimme gegen aussen. Sie werden viel mehr zu hören und zu sehen sein als Ihr Vorgänger Dominique Blanc.
Erstens finde ich, Dominique hat einen ausgezeichneten Job gemacht. Zweitens ist es logisch, dass die Art und Weise des Auftretens ändert, wenn jemand anderes die Stelle übernimmt. Als Typ, auch als öffentliche Person habe ich ein anderes Profil. So, dass ich mehr drin sein werde in der öffentlichen Kommunikation, ohne dass ich meine Rolle als Präsident verlassen werde. Ich sehe diesen Profilwechsel als eine Chance.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Luxemburg | 0 | 0 | 0 | |
1 | Nordirland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Slowakei | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Kosovo | 0 | 0 | 0 | |
1 | Slowenien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweden | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweiz | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Belarus | 0 | 0 | 0 | |
1 | Dänemark | 0 | 0 | 0 | |
1 | Griechenland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schottland | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Aserbaidschan | 0 | 0 | 0 | |
1 | Frankreich | 0 | 0 | 0 | |
1 | Island | 0 | 0 | 0 | |
1 | Ukraine | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bulgarien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Georgien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Spanien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Türkei | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Armenien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Ungarn | 0 | 0 | 0 | |
1 | Irland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Portugal | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Polen | 2 | 3 | 6 | |
2 | Finnland | 2 | 1 | 4 | |
3 | Litauen | 2 | -1 | 1 | |
4 | Niederlande | 0 | 0 | 0 | |
5 | Malta | 2 | -3 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bosnien und Herzegowina | 2 | 2 | 6 | |
2 | Rumänien | 2 | 3 | 3 | |
3 | Zypern | 2 | 1 | 3 | |
4 | Österreich | 0 | 0 | 0 | |
5 | San Marino | 2 | -6 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Norwegen | 2 | 7 | 6 | |
2 | Estland | 2 | 0 | 3 | |
3 | Israel | 2 | -1 | 3 | |
4 | Italien | 0 | 0 | 0 | |
5 | Moldawien | 2 | -6 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Nordmazedonien | 2 | 3 | 4 | |
2 | Wales | 2 | 2 | 4 | |
3 | Kasachstan | 2 | 0 | 3 | |
4 | Belgien | 0 | 0 | 0 | |
5 | Liechtenstein | 2 | -5 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | England | 2 | 5 | 6 | |
2 | Albanien | 2 | 1 | 3 | |
3 | Lettland | 2 | -2 | 3 | |
4 | Serbien | 0 | 0 | 0 | |
5 | Andorra | 2 | -4 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Tschechien | 2 | 5 | 6 | |
2 | Montenegro | 2 | 3 | 6 | |
3 | Kroatien | 0 | 0 | 0 | |
4 | Färöer | 2 | -2 | 0 | |
5 | Gibraltar | 2 | -6 | 0 |