Kuriose Rechenfehler im Fussball
Als der FCZ-Trainer aus dem Fenster stieg

Immer wieder kommt es zu Forfait-Niederlagen, weil sich Trainer verzählen. Ein Schweizer Stürmer stand sogar zweimal als überzähliger Ausländer auf dem Feld.
Publiziert: 16:43 Uhr
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Raimondo Ponte verlässt im April 2000 sein Büro durch das Fenster – und wird von Reportern überrascht.
Foto: EDDY

Darum gehts

  • Ponte verliess Büro durchs Fenster, was zu Schlagzeilen führte
  • FCZ profitierte 2007 von Wechselfehler und wurde mit einem Punkt Vorsprung Meister
  • Adrian Knup zweimal auf dem Feld, als ein deutscher Trainer sich verzählte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Den 12. Dezember 1999 wird Raimondo Ponte (70) nie vergessen. Der damals 44-Jährige schrieb bei einem Spiel in Neuenburg acht statt der erlaubten sieben Ausländer auf das Matchblatt. Die Folge: eine 0:3-Forfait-Niederlage statt eines 1:1 – und damit der Fall in die Abstiegsrunde.

«Das war der Knackpunkt meiner Trainerkarriere», sagt Ponte 26 Jahre später im Blick-Interview. Die Zürcher schleppen sich in der Folge durch die Abstiegsrunde. Gegen den FC Baden verliert der FCZ zu Hause vor noch 2900 Fans 1:2. Danach entlässt FCZ-Präsident Sven Hotz den Trainer.

Dieses Foto ärgert Ponte noch heute

Es folgt das Foto, das Ponte bis heute verfolgt. Er will nach der Entlassung sein Büro durch das Fenster verlassen – wo er prompt von Journalisten überrascht wird. Die Geschichte seiner Flucht macht Schlagzeilen. «Aber das stimmte nicht», sagt Ponte im Rückblick, «ich habe immer mal wieder das Büro durch das Fenster verlassen, weil es der kürzeste Weg war.»

Acht Jahre später wird der FCZ zum Nutzniesser eines Wechselfehlers. Am 1. April 2007 wechselt St. Gallens Trainer Rolf Fringer gegen die Zürcher den jungen Philipp Muntwiler ein. Der ist aber nach einer gelb-roten Karte aus einem U21-Spiel gesperrt. Aus dem 0:0 wird ein 3:0 für den FCZ. Der wird dank des «Fall Muntwiler» Ende Saison mit einem Punkt Vorsprung vor Basel Meister.

Adrian Knup (57) hält vermutlich einen Rekord. Der Schweizer Stürmer steht gleich zweimal als Ausländer auf dem Feld, als sich seine Trainer verzählen. 1995 ruft der Karlsruher Speaker noch: «Winnie, zähl deine Ausländer!» Zu spät. Winfried Schäfer hat gegen Leverkusen den vierten Nicht-Deutschen eingewechselt.

Immerhin verliert Karlsruhe bloss ein Ligaspiel. Noch härter traf es 1992 den VfB Stuttgart. Im Qualifikations-Rückspiel in Leeds wechselt Christoph Daum einen vierten Ausländer ein – und verspielt damit den Einzug in die Champions League. Schon damals einer der vier: Adrian Knup!

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