Eine Stunde ist gespielt, als Granit Xhaka im Duell mit Burnleys Dwight McNeil die Nerven verliert. Wie von Sinnen greift der Nati-Captain seinem Gegenspieler an die Gurgel, fliegt zurecht vom Feld. Und muss tatenlos mitansehen, wie die Gunners 0:1 verlieren.
Arsenal-Coach Mikael Arteta spricht hinterher von einer «dummen roten Karte» und dass man «das Spiel weggeworfen» habe. Auch die Fans sind sauer, lassen ihrem Hass im Internet freien Lauf. 1374 Mal wird Xhaka laut einer englischen Studie seit dem Burnley-Spiel auf Twitter aufs Übelste attackiert, sechsmal wird dem 28-Jährigen mit Gewalt gedroht, auch seine Frau und seine Tochter werden angegriffen, einer schreibt: «Du albanisches Nazi-Krebsgeschwür!» Schockierend: Jene drei Twitter-User, die Xhaka am heftigsten beleidigen, kassieren die meisten Likes. Und: Viele Angriffe stammen von Leuten, die ein Saisonabo für Arsenal besitzen.
So will Arsenal Täter bestrafen
Xhaka selbst sagte vor kurzem, dass er offen für Kritik sei, aber dass es Grenzen geben müsse: «Es sollten keine Hinweise auf die Familie eines Spielers, persönliche Angriffe und sicherlich keine Erwähnung der Kinder eines Spielers geben. Die Angriffe auf meine Frau und die gezielten Kommentare zu meiner Tochter, meinen Freunden – das ist zu viel. Aber man weiss halt nicht, wer dieses Zeug schreibt.»
Das soll sich nun ändern, wie ein Arsenal-Sprecher bestätigt: «Eine unserer grössten Herausforderungen ist es, die Straftäter zu identifizieren, sie der Polizei zu melden, ihnen die Klub-Mitgliedschaft zu entziehen und sie aus dem Stadion zu verbannen.» (skr)
