Wenn ein Klub in einem Sommer rund 450 Millionen Franken ausgibt – und das als amtierender Meister – wird sofort Leistung erwartet. Weil Liverpool diese aktuell nicht bringt, hagelt es Kritik von allen Seiten. Einer sieht sich dabei speziell im Fokus: 140-Millionen-Euro-Neuzugang Florian Wirtz (22).
Der deutsche Spielmacher kann nach seinen ersten elf Premier-League-Spielen noch keine Torbeteiligung aufweisen. Nach einer starken Leistung in der Champions League beim Sieg nahm das Wirtz-Bashing nach dem 0:3 gegen ManCity wieder Fahrt auf.
Wie schon etliche vor ihnen meldeten sich nach der siebten Reds-Pleite aus den letzten zehn Spielen zwei weitere Ex-Spieler zu Wort. Holland-Legende Wesley Sneijder (41) meinte in einem Interview, dass sich der DFB-Kicker «erledigt ist, wenn er sich nicht schnell anpasst». Für den Champions-League-Sieger von 2010 (mit Inter) bestätigt Wirtz ein bekanntes Muster: «Ich sage das immer über Spieler mit deutscher oder holländischer Mentalität. Du kannst in deinem eigenen Land gut spielen, aber sie haben oft Probleme, sich in anderen Ländern anzupassen.»
In die gleiche Kerbe schlägt der einstige ManUtd-Star Gary Neville (50) in seinem Podcast. «Er wirkte wie ein kleiner Junge da draussen.» Er lasse sich zu leicht abdrängen und habe noch nicht die Physis, die es in der Premier League brauche. «Wir haben monatelang thematisiert, dass er jung ist, in ein neues Land gekommen ist und so weiter. Aber er hat 140 Millionen gekostet – da muss man irgendwann liefern.»
Nagelsmann verteidigt Wirtz und gibt Liverpool die Schuld
Derweil eilt der deutsche Nationaltrainer seinem Schützling im Rahmen des ersten Trainingstags der DFB-Elf vor den WM-Quali-Spielen zu Hilfe. «Die Gesamtgemengelage macht es für Flo auch nicht so ganz einfach, ehrlich gesagt. Der ganze Klub ist dieses Jahr nicht so stabil, wie er es letztes Jahr war», begründet Julian Nagelsmann die Leistungen mit der Lage von Liverpool. «Die Dinger, die er auflegt, könnte auch mal jemand reinschiessen. Das wäre auch eine Idee. So ganz wenig vorlegen tut er ja nicht. Die schiessen halt irgendwie gerne die Dinger nicht rein. Das gehört auch zur Wahrheit», legt er nach.
Am Freitag gegen Luxemburg und am Montag gegen die Slowakei gilt es für Deutschland die WM-Quali ins Trockene zu bringen. Florian Wirtz bietet sich dabei die Chance, unter einem Trainer, der voll an ihn glaubt, Selbstvertrauen zu tanken – um dann seinen Kritiker in England möglichst zu verstummen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 11 | 15 | 26 | ||
2 | 11 | 15 | 22 | ||
3 | 11 | 10 | 20 | ||
4 | 11 | 4 | 19 | ||
5 | 11 | 9 | 18 | ||
6 | 11 | 3 | 18 | ||
7 | 11 | 1 | 18 | ||
8 | 11 | 1 | 18 | ||
9 | 11 | -1 | 18 | ||
10 | 11 | 5 | 17 | ||
11 | 11 | 2 | 16 | ||
12 | 11 | 0 | 16 | ||
13 | 11 | -1 | 15 | ||
14 | 11 | -3 | 12 | ||
15 | 11 | -4 | 11 | ||
16 | 11 | -10 | 11 | ||
17 | 11 | -8 | 10 | ||
18 | 11 | -10 | 10 | ||
19 | 11 | -10 | 9 | ||
20 | 11 | -18 | 2 |








