Darum gehts
- Österreich spielt entscheidendes WM-Qualifikationsspiel gegen Bosnien-Herzegowina
- Bundespräsident besucht Nationalmannschaft und macht Mut vor wichtigem Spiel
- Viele dürften im Stadion heute Bosnien die Daumen drücken
Sogar der Bundespräsident zittert mit: Am Montag besuchte Alexander Van der Bellen (81) die österreichische Nationalmannschaft beim Training einen Tag vor dem entscheidenden Spiel in der WM-Quali gegen Bosnien-Herzegowina – und machte den Spielern Mut: «Für morgen steht ganz Österreich hinter euch. Wir drücken alle die Daumen. Gemma, Burschen!»
Der hohe Besuch macht deutlich, welche immense Bedeutung dem Spiel im Wiener Ernst-Happel-Stadion zukommt. Rekordnationalspieler Marko Arnautovic (36), welcher in Abwesenheit des angeschlagenen David Alaba (33) die Captainbinde tragen wird, bezeichnet es gar als «das wichtigste und grösste Spiel in meiner Karriere». Die Ausgangslage ist gut: Ein Unentschieden – und Österreich ist erstmals seit 1998 an einer WM-Endrunde mit dabei.
Viel Support für Bosnien
Doch auf die ÖFB-Elf wartet vor heimischem Anhang ein heisses Spiel. Auf dem Papier ist sie gegen die Nummer 75 der Fifa-Weltrangliste zwar Favorit und hat auch das erste Direktduell im September in Zenica gewonnen. Allerdings befindet sich Gegner Bosnien im Aufwind: Mit einer mitreissenden zweiten Halbzeit drehte das Team von Sergej Barbarez am vergangenen Samstag die Quali-Partie gegen Rumänien. Entsprechend dürfte es mit viel Selbstbewusstsein nach Wien reisen, zumal es nichts zu verlieren hat.
Dort wird die Balkan-Nation auf viel Unterstützung zählen können: In Österreich leben rund 170'000 Menschen mit bosnischen Wurzeln, davon über 40'000 alleine in Wien. Damit dürfte ein beträchtlicher Teil des Publikums im Ernst-Happel-Stadion am Dienstagabend die Gäste anfeuern.
Finalissima in Glasgow
Nicht nur in Wien findet eine Finalissima um das direkte WM-Ticket statt – auch in Spanien und Schottland kommt es am letzten Spieltag zu Spitzenkämpfen in den jeweiligen Quali-Gruppen. Während die WM-Qualifikation aufgrund des Dreipunkte-Polsters und der deutlich besseren Tordifferenz gegenüber dem ersten Verfolger Türkei für Spanien Formsache ist, verspricht das Duell zwischen Schottland und Dänemark Hochspannung: Die Skandinavier liegen nur einen Punkt vor den Briten – und müssen auswärts im stimmungsvollen Hampden-Park von Glasgow antreten.
Etwas südlicher geht es in Cardiff zwischen Wales und Nordmazedonien um Gruppenrang zwei und den Einzug in die Playoffs – oder vielleicht sogar um mehr: Bei einem Sieg läge sogar noch der Gruppensieg und die direkte WM-Quali für beide Nationen in Reichweite. Allerdings nur theoretisch: Dass Leader Belgien zu Hause gegen das noch punkte- und torlose Schlusslicht Liechtenstein Punkte abgibt, ist höchst unwahrscheinlich.

