Transfer-Zoff Bayern gegen BVB
«Mit vollen Hosen lässt es sich gut stinken»

Uli Hoeness (68) greift mal wieder verbal Borussia Dortmund an. Die Retourkutsche Richtung Bayern-Ehrenpräsident kommt prompt.
Publiziert: 04.08.2020 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2020 um 18:30 Uhr
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Bayern-Ehrenpräsident Hoeness greift mal wieder zur verbalen Attacke.
Foto: imago images/Camera 4

Uli Hoeness mag nur noch Ehrenpräsident und die Bundesliga in der Sommerpause sein. Die berüchtigte «Abteilung Attacke» der Bayern feuert trotzdem aus allen Rohren. Ziel sind mal wieder die Erzrivalen von Borussia Dortmund.

«Wie soll ein Spieler die DNA eines Vereins aufsaugen, wenn er das Gefühl hat, ein Verkaufsobjekt zu sein?», lästert Hoeness am Montag in der «FAZ» über die Transferpolitik des BVB. Der 68-Jährige behauptet, die Dortmunder würden nur Talente holen, um sie später mit Gewinn zu verkaufen.

In dieses Muster soll gemäss Hoeness auch Jude Bellingham (17) passen. Der Mittelfeldspieler wechselte diesen Sommer für 23 Mio. Euro aus Birmingham nach Dortmund. «Warten Sie mal, wenn der gut spielt, wie schnell dann über Interesse von aussen geredet wird. Ich würde das nicht so machen. Ich würde der Öffentlichkeit, aber auch meinen eigenen Leuten sagen: Das ist unser Spieler, und wenn der gut spielt, der bleibt. Auch wenn ich hundert Millionen kriege.»

Der langjährige Bayern-Boss findet, dass durch diese Politik den BVB-Spielern die Identifikation mit dem Klub fehle. Dies wiederum seit mit ein Grund, weshalb die Dortmunder hinter den Münchnern hinterherhinken. «Ich glaube, solange die Dortmunder dieses System nicht ändern, werden sie diese letzten zehn Prozent nicht kriegen, dass man in wichtigen Spielen die richtigen Leistungen bringt. Ein Spieler muss das Gefühl haben: Ich bin Bayern forever.»

Dortmund schlägt zurück

Nach dieser Breitseite gegen den BVB lässt die Reaktion aus dem Ruhrpott natürlich nicht lange auf sich warten. Sportchef Michael Zorc sagt zu «Sport1»: «Ich finde die Aussagen ziemlich arrogant, aber einiges ist auch sachlich de facto falsch. Grundsätzlich: Wenn man jedes Jahr 250 Millionen Euro mehr in der Tasche hat, lässt es sich mit vollen Hosen gut stinken.» Sprich: Wer reich ist, kann leicht prahlen.

Ex-BVB-Goalie Roman Weidenfeller meint bei «Bild»: «Da scheint der Frust mal wieder tief zu sitzen, dass sich Jude Bellingham gegen die Bayern und für den BVB entschieden hat.»

Und Dortmund-Präsident Reinhard Rauball findet: «Die Aussagen hätte sich Uli Hoeness besser gespart. Der Zeitpunkt ist auch sehr verwunderlich, schliesslich haben die Bayern nächste Woche Champions League und eigentlich Besseres zu tun.»

Abschliessend ärgert sich auch noch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über die Hoeness-Attacke: «Karl-Heinz Rummenigge und ich bemühen uns seit Jahren darum, dass die beiden grössten deutschen Klubs ein respektvolles Verhältnis miteinander pflegen. Ich finde es sehr schade, dass in regelmässigen Abständen versucht wird, dies zu unterwandern.» (red)

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
32
61
76
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
32
31
68
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
32
20
56
4
SC Freiburg
SC Freiburg
33
-2
55
5
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
32
15
51
6
FSV Mainz
FSV Mainz
33
12
51
7
RB Leipzig
RB Leipzig
33
6
51
8
Werder Bremen
Werder Bremen
33
-6
48
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
32
1
45
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
32
6
44
11
FC Augsburg
FC Augsburg
32
-11
43
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
33
1
40
13
Union Berlin
Union Berlin
33
-17
37
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
33
-18
32
15
FC St. Pauli
FC St. Pauli
32
-11
31
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
33
-24
29
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
33
-28
25
18
VfL Bochum
VfL Bochum
33
-36
22
Champions League
UEFA Europa League
Conference League Qualifikation
Relegation Play-Offs
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