Darum gehts
- BVB verliert gegen Bayern München, Niko Kovac steht in der Kritik
- Jens Lehmann kritisiert Kovacs taktische Aufstellung als zu defensiv
- Dortmund fällt auf den vierten Tabellenplatz hinter Stuttgart und Leipzig zurück
Die Bayern scheinen nach dem siebten Bundesliga-Spieltag schon wieder enteilt. Der Rekordmeister steht noch ohne Punktverlust da. Statt spannendem Kampf an der Spitze beträgt der Bayern-Vorsprung auf Verfolger Leipzig schon wieder fünf Punkte.
Das hätte Dortmund verhindern können. Im deutschen Klassiker aber zieht der BVB am Samstag den Kürzeren – 1:2 lautet das Ergebnis am Schluss.
Es ist zwar die erste Pleite der Saison für die Dortmunder. Aber das reicht, um die schwarz-gelbe Fan-Seele zum Kochen zu bringen. Jens Lehmann (55), Meister mit Dortmund in der Saison 2001/02 und 179 Einsätze für den Klub auf dem Konto, hat für die Niederlage gegen die Münchner einen klaren Sündenbock ausgemacht: BVB-Coach Niko Kovac (54).
Lehmann schimpft nach dem Spiel bei Welt TV vor allem über das Spielsystem, welches Kovac seinem Team verpasst hat. Lehmann zeigte sich vom Ausgang der Partie wenig überrascht und bemängelte Kovacs taktische Ausrichtung: «Wer so eine Formation wählt, versteht die Komplexität des Fussballs nicht wirklich. Es ist natürlich kein Wunder, dass man gegen Bayern München offensiv kaum etwas zustande bringt.»
Konkret bezieht er sich auf die Aufstellung des BVB: Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton, Julian Ryerson und Daniel Svensson – fünf gelernte Verteidiger standen auf dem Platz. Dazu kamen mit Pascal Gross, Felix Nmecha und Marcel Sabitzer drei defensiv orientierte Mittelfeldspieler. Für Lehmann ist das zu passiv. Weiter kritisiert er: «Diese Fünferkette ist heute so weit verbreitet – da frage ich mich oft: Wo haben die eigentlich Fussball gelernt, die so etwas spielen?»
Tatsächlich sieht Dortmund bei beiden Bayern-Gegentoren defensiv schwach aus: Zunächst lässt Niklas Süle Harry Kane viel zu viel Raum – der bedankt sich und köpfelt unbedrängt ein. Beim 0:2 leistet sich der eingewechselte Jobe Bellingham einen folgenschweren Fehler und lädt Michael Olise förmlich zum Torerfolg ein.
Lehmann: «Dortmund hat noch kein Spiel verloren in dieser Saison. Warum sollten die Angst haben? Wenn ich natürlich als Trainer selbst Angst habe und so eine ängstliche Formation wähle, was will ich dann erwarten?»
Auch intern krachts
Auch intern halten nicht alle mit Kritik zurück. Der bereits vor dem Klassiker mit Bayern in Verbindung gebrachte Nico Schlotterbeck (25) ist – neben Nati-Goalie Kobel – der einzige Lichtblick in der Dortmunder Defensive. Mit acht gewonnenen Zweikämpfen am Boden und zwei in der Luft überzeugt er über die vollen 90 Minuten.
Nach dem Spiel schimpft auch er über die fehlende Aggressivität seines Teams. Gegenüber Sky sagt er: «Um in München zu bestehen, musst du mutig auftreten und mit Vorwärtsdrang spielen.» Immer wieder bemängelt er die fehlenden «Eiern» in den Hosen seiner Mitspieler.
Die Quittung für den Auftritt gibts für Dortmund auch schwarz auf weiss in der Tabelle: Dort ist der BVB mittlerweile auf den vierten Platz abgerutscht – hinter Stuttgart, Leipzig und natürlich dem Leader aus München.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 7 | 23 | 21 | ||
2 | 7 | 1 | 16 | ||
3 | 7 | 5 | 15 | ||
4 | 7 | 7 | 14 | ||
5 | 7 | 5 | 14 | ||
6 | 7 | 2 | 11 | ||
7 | 7 | 1 | 10 | ||
8 | 7 | 0 | 10 | ||
9 | 7 | -3 | 10 | ||
10 | 7 | 0 | 9 | ||
11 | 7 | -3 | 8 | ||
12 | 7 | -5 | 8 | ||
13 | 7 | -2 | 7 | ||
14 | 7 | -4 | 7 | ||
15 | 7 | -5 | 5 | ||
16 | 7 | -6 | 4 | ||
17 | 7 | -7 | 4 | ||
18 | 7 | -9 | 3 |