«Da hat einer Lack gesoffen»
VAR sorgt in der Bundesliga für viel Ärger

Umstrittene Elfmeter und ein ultraknapper Abseitsentscheid: Der VAR steht in der 10. Runde der Bundesliga gleich bei mehreren Partien im Zentrum – und löst bei den Beteiligten heftige Kritik aus.
Publiziert: 11:27 Uhr
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«Ich hasse den VAR»: Köln-Trainer Lukas Kwasniok ärgert sich nach der 1:3-Niederlage gegen Gladbach über die Entscheidungen des Schiedsrichters.
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Gian-Andri BaumgartnerRedaktor Sport

Er steht am vergangenen Bundesliga-Wochenende im Mittelpunkt: der VAR. Gleich in drei Spielen geben seine umstrittenen Interventionen intensiv zu reden – ein Überblick von Berlin bis Stuttgart.

Union Berlin – Bayern

Dass Steffen Baumgart (53) dafür berüchtigt ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, bestätigt der Union-Trainer am Samstag einmal mehr. «Diese fünf Millimeter, da auf Abseits zu entscheiden, da hat einer Lack gesoffen», sagt der Ostdeutsche nach dem 2:2 seiner Berliner gegen die Bayern gegenüber Sky. Der Grund für den Ärger: Union ist das vermeintliche 1:0 in der 9. Minute nach VAR-Intervention aberkannt worden, wobei die ultraknappe Abseitsstellung von Torschütze Ilyas Ansah (21) auch auf dem Standbild von blossem Auge nicht erkennbar ist. Für Baumgart ist deshalb klar: «Das erste Tor ist ein Tor.»

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Gladbach – Köln

Im Rhein-Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Köln (3:1) schaltet sich der VAR gleich mehrmals ein. Zunächst wird Schiedsrichter Deniz Aytekin (47) nach 45 Minuten an den Bildschirm gebeten, nachdem der Kölner Verteidiger Kristoffer Lund (23) und Gladbachs Franck Honorat (29) im Strafraum der Gäste zusammengestossen sind. Aytekin erkennt zunächst kein Foulspiel, revidiert nach VAR-Konsultation aber seinen Entscheid und gibt einen Penalty für Gladbach, den Haris Tabakovic (31) verschiesst. Das Szenario wiederholt sich in der 61. Minute, als Aytekin erst auf dem Bildschirm ein Handspiel von Lund sieht. Dieses Mal läuft Kevin Diks (29) an und erzielt das vorentscheidende 2:0 für Gladbach.

Für Köln-Trainer Lukas Kwasniok zwei Fehlentscheide. «Für mich sind beide Aktionen weder Foul noch Handspiel. Aber ist mir schon klar: In der Super-Slow-Mo sieht einfach alles ganz anders aus», beklagt sich der 44-Jährige nach dem Spiel. Und wird grundsätzlich: «Ich hasse den VAR. Bei klaren Situationen macht er ganz, ganz viel Sinn – aber nicht bei dynamischen Aktionen. Er verfälscht alles.» Unterstützung erhält er von seinem Gegenüber bei Gladbach, Eugen Polanski (39): «Ich bin tatsächlich gar kein Freund vom VAR. Ich sehe den Sinn nicht dahinter. Und ich denke, dass die Leistung der Schiedsrichter durch den VAR beeinflusst wird.» Auch sein Team bekundet Pech, als in der Nachspielzeit ein Elfmeter für Köln gepfiffen wird – auch für Kwasniok ein Fehlentscheid, wobei sich der VAR aber nicht meldet.

Stuttgart – Augsburg

Für Aufregung sorgt der VAR auch am Sonntag beim 3:2-Heimsieg von Stuttgart gegen Augsburg. Der Grund: ein Zweikampf zwischen Augsburg-Verteidiger Keven Schlotterbeck (28) und Stuttgarts Dan-Axel Zagadou (26), wegen dessen Schiedsrichter Harm Osmers (40) an den Bildschirm gebeten wird. Dort entscheidet er entgegen seiner ersten Einschätzung auf Elfmeter für die Stuttgarter. Diesen nutzt Maximilian Mittelstädt (28) zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Seinem Ärger macht Übeltäter Schlotterbeck nach Spielschluss Luft: «Er versucht, mich wegzustossen, dann fällt er nach hinten. Wie soll denn so was passieren? Das ist der absolute Wahnsinn.» Auch für seinen Trainer Sandro Wagner (37) ist es «keine klare Fehlentscheidung», weshalb der VAR nicht hätte eingreifen dürfen.

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Bundesliga 25/26
Mannschaft
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1
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28
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3
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5
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5
10
10
20
6
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7
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10
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10
-15
5
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