Ein Schweizer inmitten der besten Fussballer der Welt: Torhüter Yann Sommer (36) klassiert sich im Rennen um die Jaschin-Trophäe, mit welcher der beste Torhüter der vergangenen Saison ausgezeichnet wird, hinter Gewinner Gianluigi Donnarumma (PSG) und Liverpools Alisson auf Rang 3.
Ein Schweizer Podestplatz in einer Ballon-d'Or-Kategorie – das gab es in der Geschichte der prestigeträchtigen Preisverleihung für die Besten des Fussballs noch nie.
Die Auszeichnung als drittbester Torhüter der Welt ist der Lohn für eine starke Saison 2024/25 bei Inter Mailand: Als unbestrittener Stammtorhüter erreichte er mit den Nerazzurri den Champions-League-Final und klassierte sich in der italienischen Serie A mit nur einem Punkt Rückstand auf Meister Napoli auf Rang 2. Eindrücklich waren dabei vor allem die Statistiken aus der Ligaphase der Königsklasse: In acht Spielen auf höchster europäischer Bühne erhielt Inter auch dank Sommer nur ein Gegentor und schaffte somit den direkten Achtelfinal-Einzug souverän. In der heimischen Meisterschaft war er Teil der zweitbesten Defensive des Landes – in 33 Spielen musste er 32 Mal hinter sich greifen.
Beim Ballon d'Or waren andere Schweizer besser
Kleiner Wermutstropfen aus Schweizer Sicht: Sommers Leistungen, welche ihn in den Kreis der besten Keeper gebracht haben, kamen in der Nationalmannschaft nicht mehr zur Geltung. Die Europameisterschaft 2024, bei der Sommer als sicherer Rückhalt entscheidenden Anteil am souveränen Viertelfinal-Einzug der Schweiz hatte, fliesst nicht in die diesjährige Ballon-d'Or-Wertung ein.
Im Anschluss an dieses Turnier ist Sommer aus dem Nationalteam zurückgetreten und hat deshalb im für die Jaschin-Trophäe ausschlaggebenden Zeitraum kein Spiel für das Team von Murat Yakin (51) bestritten.
Trotz Rang 3 in der Torhüter-Wertung bleibt ein Makel: Auf die Liste der 30 Nominierten für den Ballon d'Or des Weltfussballers selbst schaffte es Sommer nicht. Dies haben bislang acht Schweizer erreicht, zuletzt Granit Xhaka (32) im Vorjahr. Für den Nati-Captain resultierte am Ende Rang 16. Noch besser war Stéphane Chapuisat (56), welcher 1992 und 1993 Rang 9 belegte. Vom Schweizer Bestwert in der wichtigsten Kategorie ist Sommer also noch ein Stück entfernt.