Wer ist der Favorit auf den Titel?
Titelverteidiger YB hat einen grossen Umbruch hinter sich, weshalb man gespannt sein darf, wie gut der Meister aus den Startlöchern kommt. Die von den Experten meistgenannten Titelkandidaten sind deswegen Servette, Playoff-Finalist GC und mit Abstrichen Basel. Die Zürcher Teams liessen zuletzt in der Vorbereitung aufhorchen: GC schlug am Freitag das Bundesliga-Spitzenteam Frankfurt 1:0, der FCZ rang dem deutschen Meister Bayern München ein 2:2 ab.
Wer ist Transfersieger?
Bei allen Teams gab es einige Veränderungen in den Kadern. GC holte die kopfballstarke Marta Cazalla aus Hoffenheim zurück und luchste von Ligakonkurrent Basel Qendresa Krasniqi ab. Servette hat nicht nur einen neuen Trainer (Cristian Toro), sondern mit der spanischen Torhüterin Enith Salon auch eine Weltmeisterin von 2023. Bei Basel darf man gespannt sein auf die argentinische Nationalspielerin Sofia Dominguez. YB angelte sich das deutsche Talent Carla Schwarz, Cupsieger FCZ verpflichtete als Ersatz für Noemi Benz die amerikanische Torhüterin Faith Hutchins.
Welche Schweizerinnen könnten zur Attraktion werden?
Mit Iman Beney (Manchester City), Naomi Luyet (Hoffenheim), Noemi Ivelj (Frankfurt), Nadine Böhi (Union Berlin), Sandrine Mauron (Tampa Bay) und Aurélie Csillag (Freiburg) verlassen sechs Nati-Spielerinnen die Liga. In ihre Fussstapfen treten könnten Lia Kamber (Basel), Caterina Tramezzani (YB) und das GC-Quartett Emanuela Pfister, Noémie Potier sowie Emma und Janina Egli. Neben Basels Captain Coumba Sow hat auch ihr YB-Pendant Stephanie Waeber das Potenzial, zum Star der Liga zu werden. Die 24-jährige Standardspezialistin gehört ebenfalls zum erweiterten Kreis des Nationalteams.
Wie funktioniert der Modus?
Zumindest in dieser Saison wird noch einmal nach demselben Modus gespielt. Nach der Qualifikation, in der jedes Team gegen jedes einmal zu Hause und einmal auswärts antritt, machen die besten acht Klubs im Frühjahr in den Playoffs den Meister unter sich aus. Auch der Final findet wieder in einem Hin- und Rückspiel statt. Die schwächsten zwei Teams der Quali treffen in der Auf-/Abstiegsrunde auf die besten zwei Teams der Nationalliga B.
Wer spielt im Europacup?
Meister YB tritt in der 1. Runde der Champions-League-Qualifikation am 27. August im Halbfinal einer Viererpoule auf den Gastgeber Apollon Limassol, danach auf den Sieger bzw. den Verlierer des Duells zwischen dem dänischen Vertreter Hjörring und Hibernian aus Schottland. Nur der Sieger der Viererpoule spielt weiter um einen Platz in der Gruppenphase der Champions League, der Zweit- und Drittklassierte spielt im Women's Europa Cup weiter, der Letzte scheidet aus. Playoff-Finalist GC kennt seinen Gegner im neu geschaffenen Europa Cup am 31. August nach der Auslosung.
Wer ist der Zuschauerkrösus?
Meister YB profitiert vom Schub des Meistertitels und von der Heim-EM. Die Bernerinnen, die mit 10'647 Fans beim Heimspiel im März gegen GC den Liga-Rekord halten, haben schon rund 2300 Saisonkarten verkauft – eine stolze Zahl. Damit überflügeln die YB-Frauen auch das Super-League-Team von Lugano und befinden sich auf Augenhöhe mit den GC-Männern. Eröffnet wird die Heimsaison am 14. September am 1. Berner Frauenfussballtag auf dem Sportplatz Spitalacker, wenn die YB-Frauen als Höhepunkt des Tages ihr erstes Heimspiel gegen Servette bestreiten. Danach kehren die Bernerinnen ins Wankdorf zurück.
Wer spielt sonst noch im Stadion?
Der FC Basel eröffnet die neue Saison gegen Aarau im St. Jakob-Park. Weitere Partien im Joggeli sind angedacht, allerdings hängt dies auch von den Spielansetzungen der Männer ab – wie bei fast allen Klubs. Laut Reglement müssen alle zehn Teams mindestens zwei Partien im Heimstadion der Männer austragen, die Ausnahme bildet Rapperswil-Jona, das alle seine Heimspiele im Grünfeld austrägt.
Wie überträgt SRF?
Das Schweizer Fernsehen SRF wird auch in dieser Saison mindestens zehn Partien live übertragen. Dabei ist angedacht, einen TV-Slot am Freitagabend (19 Uhr) zu etablieren. Zudem ist die Women's Super League regelmässig Teil der Berichterstattung in der Sendung «Super League – Highlights» am Samstag- und Sonntagabend. Auf der Website awsl.ch werden alle Partien live gestreamt.