Blick: Ramona Bachmann, Sie haben trotz Kreuzbandriss vor Kurzem den Vertrag mit Houston Dash aufgelöst, warum?
Ramona Bachmann: Die Verantwortlichen boten mir die Vertragsauflösung an, was für mich ein Schock war, weil in jenem Moment, in dem du verletzt bist, du den Klub am meisten brauchst. Für mich kam das nicht infrage. Nachdem ich mehrmals abgelehnt habe, boten sie mir aber an, mich komplett auszuzahlen, obwohl ich noch einen Vertrag bis Ende 2026 hatte und ich im Frühjahr wieder fit sein sollte, wenn die Genesung gut verläuft. Aber es war ein klares Zeichen, dass mich der Klub nicht mehr will.
Jetzt leben Sie in Luzern?
Ja, Luzern ist meine Heimat, hier fühle ich mich wohl. Wir haben hier in der Stadt eine Wohnung gemietet. Ich habe meine Familie und viele Freunde hier. Zudem habe ich mir ein persönliches Team aus Athletiktrainern und Physiotherapeuten zusammengestellt, mit dem ich hier meine Reha absolvieren kann.
Wann stehen Sie wieder auf dem Platz?
Nach einem Kreuzbandriss muss man mindestens mit neun Monaten rechnen. Das Positive ist, dass ich keinen Druck habe, ich bin vertragslos, finanziell aber bis Ende 2026 abgesichert, womit ich mich in Ruhe voll auf meine Reha konzentrieren kann.
Gab es Gedanken an einen Rücktritt?
Nein, nach dem Kreuzbandriss nicht. Aber als ich um den Jahreswechsel sieben Wochen in der psychiatrischen Klinik war, ging es in jenem Moment nicht darum, ob ich jemals wieder spielen kann. Ich wollte einfach nur gesund werden.
Sie sprachen im Sommer in einer SRF-Doku darüber, dass Sie monatelang unter Panikattacken und Angstzuständen litten. Wie muss man sich das vorstellen?
Das ist schwierig zu erklären, es ist der absolute Horror. Es gab Momente, in denen ich dachte, das überlebe ich nicht. Nicht, dass ich mir was antun wollte, aber ich hatte Angst, dass ich die Kontrolle verliere, weil es ein so nicht aushaltbarer Schmerz war – als würde konstant jemand mit dem Hammer auf die Hand schlagen.
Wann spürten Sie, dass es nicht mehr geht?
Der komplette Zusammenbruch kam im November beim Nati-Zusammenzug, auch wenn ich schon früher in eine Klinik hätte gehen sollen. Aber ich wollte mir das nicht eingestehen und dachte, ich brauche das nicht. Aber es wurde immer schlimmer.
Was war das Problem?
Ich schlief seit Monaten praktisch nicht mehr. Ich war in einem ununterbrochenen Panikzustand, drei bis vier Tage lang war mein Puls immer über 100. Ich tat so, als sei ich leicht krank, aber ich konnte mich im Training nicht mehr konzentrieren, die Verletzungsgefahr war riesig. Dann kam der komplette Zusammenbruch. Ich war total überfordert und bat Meriame (Terchoun), sie solle Pia (Sundhage) und den Psychologen holen. Ich konnte so nicht weiterleben und brauchte Hilfe. Auch die, die es wussten, waren geschockt, als sie sahen, was für ein Ausmass es angenommen hatte.
Wie sah dieses aus?
Mein Körper hat völlig überschossen, was sich auf die Psyche auswirkte. Ich konnte nicht mehr fernsehen. Ich wusste nicht mehr, was ich schaue, weil ich mich nicht einmal mehr 30 Sekunden fokussieren konnte. Mein Hirn konnte nicht mehr unterscheiden, was Realität ist und was meine Gedanken sind. Jeder Gedanke löste etwas aus, es fühlte sich an, als würde man ständig erschreckt werden – und das sieben bis acht Mal pro Minute.
Wann gab es erste Anzeichen?
Drei Jahre vorher und etwa ein halbes Jahr, nachdem ich meine heutige Frau kennengelernt habe. Aber zu Beginn hatte ich mehr gute als schlechte Tage. Und als ich mich das erste Mal an einen Psychologen wandte, wurde ich nicht ernst genommen, weshalb ich dachte, es sei nicht so schlimm. Danach habe ich sehr lange gebraucht, um zu realisieren, dass ich Hilfe brauche.
Ramona Bachmann wurde am 25. Dezember 1990 in Malters LU geboren. Nach ihrer Zeit im Ausbildungszentrum Huttwil brach sie mit 16 die Lehre bei der Post ab, setzte voll auf die Karte Fussball und wechselte als Profi in die schwedische Liga zu Umea, wo sie 2008 an der Seite der Brasilianerin Marta den Champions-League-Final erreichte. Später spielte sie u. a. auch für Rosengard, Wolfsburg, Chelsea und PSG, wird in Schweden, Deutschland und England Meister, ehe sie 2024 in die amerikanische Profi-Liga zu Houston wechselte. Dort löste sie vor kurzem ihren Vertrag auf. Für die Nati bestritt Bachmann 153 Länderspiele (60 Tore) und nahm mit der Schweiz an zwei WM- (2015, 2023) und zwei EM-Endrunden (2017, 2022) teil. Kurz vor der Heim-EM zog sie sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zu, womit sie das Turnier verpasste. Bachmann ist seit 2023 mit der Französin Charlotte Baret verheiratet, die im Mai den gemeinsamen Sohn Luan Maël geboren hat.
Ramona Bachmann wurde am 25. Dezember 1990 in Malters LU geboren. Nach ihrer Zeit im Ausbildungszentrum Huttwil brach sie mit 16 die Lehre bei der Post ab, setzte voll auf die Karte Fussball und wechselte als Profi in die schwedische Liga zu Umea, wo sie 2008 an der Seite der Brasilianerin Marta den Champions-League-Final erreichte. Später spielte sie u. a. auch für Rosengard, Wolfsburg, Chelsea und PSG, wird in Schweden, Deutschland und England Meister, ehe sie 2024 in die amerikanische Profi-Liga zu Houston wechselte. Dort löste sie vor kurzem ihren Vertrag auf. Für die Nati bestritt Bachmann 153 Länderspiele (60 Tore) und nahm mit der Schweiz an zwei WM- (2015, 2023) und zwei EM-Endrunden (2017, 2022) teil. Kurz vor der Heim-EM zog sie sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zu, womit sie das Turnier verpasste. Bachmann ist seit 2023 mit der Französin Charlotte Baret verheiratet, die im Mai den gemeinsamen Sohn Luan Maël geboren hat.
Wie zeigten sich die Probleme im Fussball-Alltag?
Lange konnte ich im Fussball abschalten. Aber irgendwann beeinflusste das Ganze auch den Fussball. Und als ich im Sommer 2024 eine Panikattacke während eines Nati-Spiels bekam, merkte ich schon, dass etwas nicht mehr gut ist.
Was passierte da?
Der Jetlag hatte die Situation verschärft. Nach einem Sprint kam der Puls nicht mehr runter wegen des ganzen Stresses. Mein Herz raste, ich hyperventilierte und konnte mich nicht mehr fokussieren. Ich hatte Angst, dass etwas nicht mehr stimmt und ich plötzlich tot umfalle. Es war gefährlich, so weiterzuspielen, also ging ich in der Halbzeit raus. Ich ging zu unserem Nati-Psychologen und sagte ihm, dass ich ununterbrochen Angstzustände hätte und meine Gedanken nicht mehr kontrollieren könne.
Und danach?
Ich hatte zwei Wochen Ferien, was mir gutgetan hatte. Aber ich war völlig in einem Burnout, der Körper war überfordert, ich brauchte eine Auszeit, vermisste dann aber den Fussball als Ausgleich. Mein Klub Houston zeigte sich sehr verständnisvoll und überliess mir, was ich mache und was nicht. Hinzu kam eine Sehnenentzündung im Oberschenkel, da ich körperlich nicht mehr regenerieren konnte.
Und dennoch machten Sie immer weiter.
Ich dachte, wenn ich zurückziehe, wird es auch nicht besser. Und als Sportler ist man es sich gewohnt, dass man trotz Schmerzen trainiert. Angst- und Schlafstörungen gibt es bei Sportlern mehr, als man denkt, weil wir immer über unsere Grenzen gehen.
Nach dem Zusammenbruch im November liessen Sie sich in eine Klinik einliefern. Wie verlief der Aufenthalt?
Zuerst wurde es schlimmer, was normal ist. Denn du wirst 7 Tage, 24 Stunden damit konfrontiert und kannst nicht davon laufen. Du musst dich mit dir abgeben, dich reflektieren. Kam hinzu, dass ich keine Medikamente nehmen wollte. Aber sie gaben mir zu verstehen, dass ich das bei einer körperlichen Verletzung auch machen würde. Die Medikamente würden mich beruhigen, damit ich an mir arbeiten könne, was mir einleuchtete.
Wie geht es Ihnen heute?
Als ich aus der Klinik rauskam, hatte ich eine schlechte Phase, was aber normal ist, weil man die Komfortzone verlässt. Auch die ersten zwei Monate danach waren schwierig. Die letzten sieben, acht Monate hatte ich aber praktisch keine Probleme mehr. Ich habe alle Werkzeuge mitbekommen, um einen Gedankenstrudel zu stoppen, falls ein solcher auftritt. Ich bin froh, dass es mir heute so gut geht. Aber es gibt schon Patienten, die Rückfälle haben. Das Ganze ist sehr komplex, es gibt auch nicht eine Methode, die für alle passt, denn jeder hat seine eigene Geschichte.
Wie ist Ihre Frau damit umgegangen?
Sehr gut. Mein Glück ist, dass sie vor Jahren eine ähnliche Phase durchgemacht hat. Sie hatte mit Depressionen zu kämpfen. Sie zeigte unglaublich viel Verständnis für mich. Wir waren nächtelang zusammen wach, sie hat mir einfach zugehört, obwohl sie schwierige erste drei Monate der Schwangerschaft hatte. Manchmal ging sie nicht schlafen, weil sie wusste, dass ich nicht schlafen kann. Kam hinzu, dass ich emotional nicht zugänglich war, ich konnte mich nicht darüber freuen, dass wir ein Kind bekommen, weil das in mir Angst ausgelöst hat und Zweifel, ob ich dafür überhaupt bereit bin und ich für mein Kind sorgen kann.
Sie haben lange gewartet, um öffentlich darüber zu sprechen. Warum?
Für mich war schwierig zu verstehen, wieso es mir schlecht geht, weil nichts Spezifisches vorgefallen ist. Es war nicht greifbar, es ist wie ein Schmerz, der nicht sichtbar ist. Lange hatte ich auch keine Energie, darüber zu sprechen. Nun sehe ich dies als Stärke an, weil es so schwierig ist, darüber zu sprechen.
Was haben Sie für Reaktionen erhalten?
Viele haben sich bei mir bedankt. Personen, die das selbst erlebt haben, aber auch Angehörige, denen es geholfen hat, darüber zu hören oder zu lesen. Dies gab mir ein gutes Gefühl, dass ich so vorher noch nie hatte. Wenn du für junge Mädchen ein Idol bist, ist das toll, aber wenn du anderen Menschen helfen kannst und sie sich wegen eines Interviews, das sie gelesen haben, getrauen, zum Arzt zu gehen, und es ihnen danach bessergeht, ist das schon sehr speziell. Das war aber auch das Ziel, und nicht weil ich es besonders toll finde, darüber zu sprechen, dass es mir schlecht ging. Hinzu kommt, dass es sehr wenige Leute gibt, die offen darüber sprechen, das hatte ich selber festgestellt, als es mir schlecht ging und ich kaum jemanden gefunden habe, der öffentlich darüber gesprochen hatte.
War die Heim-EM unter diesen Umständen damals überhaupt ein Ziel für Sie?
Kurz bevor ich in die Klinik ging, konnte ich nicht mehr an Fussball denken, da ging es nur noch darum: Wie kann ich diese Nacht schlafen? Wie kann ich eine normale Konversation führen, ohne ständig abgelenkt zu sein?
Und danach?
Die Phase zwischen meinem Klinikaufenthalt und der EM war sehr schwierig. Mental ging es mir zwar besser, ich hatte aber unterschätzt, was das Ganze körperlich mit mir gemacht hatte. Ich hatte über mehrere Monate zu wenig Schlaf, der Körper war in einem Panik-Zustand. Ich nahm zu schnell das Training wieder auf, weil ich unbedingt an der EM dabei sein wollte. Das war kontraproduktiv. Obwohl ich viel trainiert hatte, nahm ich einige Kilogramm zu, was man natürlich merkt. Ich war nicht mehr wendig und spritzig genug.
Dachten Sie daran, für die EM Forfait zu erklären?
Kurz vor der Verletzung habe ich mich schon gefragt: Soll ich wirklich an der EM teilnehmen? Einerseits wollte ich niemandem, der topfit ist, den Platz wegnehmen, andererseits spürte ich, dass ich mein bestes Niveau nicht erreichen kann. Der Körper war im Stress und sagte Stopp.
Haben Sie sich deshalb das Kreuzband gerissen?
Zu 100 Prozent. Ich habe es gespürt, wollte es aber nicht wahrhaben. Der Körper gibt dir Zeichen. Aber die Heim-EM war ein Traum von mir, weswegen es extrem schwierig war, nein zu sagen. Dass es aber gleich so endet, damit habe ich natürlich nicht gerechnet. Es ist so gekommen, wie es kommen musste. Ich war nicht auf dem Niveau, dass ich mir gewünscht hätte und das ich von mir gewohnt bin, auch wenn ich glaube, dass ich dem Team trotzdem hätte helfen können.
Was war der härteste Moment?
Der Moment, beim Eröffnungsspiel nicht auf dem Platz zu stehen. Aber ich konnte die Verletzung eigentlich sehr gut akzeptieren, weil ich gespürt habe, dass ich nicht auf dem Niveau bin, auf dem ich sein wollte. Die Verletzung bedeutete auch Druckabfall, obwohl ich es immer geliebt habe, unter Druck zu spielen. Aber ich konnte die EM trotzdem etwas geniessen – halt von aussen.
Der emotionalste Augenblick?
Als die Nationalhymne gespielt wurde, hatte ich jedes Mal Hühnerhaut. Und als Rio (Xhemaili) das Tor gegen Finnland schoss und wir uns für den Viertelfinal qualifizierten, war das ein sehr emotionaler Moment. Danach ging ich mit meinem Sohn in die Garderobe und alle haben mir das Gefühl gegeben, dass ich auch ein Teil des Teams bin, obwohl ich nicht dabei war und mit Krücken dastand.
Hat die Nati das Maximum herausgeholt?
(Überlegt lange). Ja, ich denke schon, denn niemand hat damit gerechnet, dass wir Spanien schlagen. Aber wir haben es auch in diesem Spiel einiges besser gemacht, als viele erwartet haben. Das Startspiel war enttäuschend, weil wir dominiert haben und mehr dringelegen wäre. Aber wir hatten ein sehr junges Team, dem in gewissen Momenten die Erfahrung fehlte. Aber die Jungen haben es überragend gemacht.
Sieht man Sie nochmals im Nati-Trikot?
Das ist mein Ziel. Ich will nicht so, mit einem Kreuzbandriss, aufhören, das habe ich vor kurzem auch Pia Sundhage in einem Gespräch gesagt. Ein Spiel werde ich sicher noch machen, es wäre aber schön, wenn es mehrere wären.
Soll Sundhage als Nati-Trainerin weitermachen?
Es ist nicht an mir, das zu beurteilen. An der EM hat sie mit den jungen Spielerinnen sehr viel herausgeholt, das Team war im richtigen Moment auf dem richtigen Level.
Wo geht es mit Ihnen weiter?
Ich werde Ende Jahr 35 und komme aus einem Kreuzbandriss, die Vereine werden sich nicht mehr so krass um mich reissen wie früher (lacht). Ich höre mir alle Optionen an, auch in der Schweiz. Ich habe immer gesagt, dass dies für mich infrage kommt, ob schon jetzt oder erst später, kann ich aber erst sagen, wenn ich wieder fit bin. Am Ende entscheide ich, was für mich und meine Familie das Beste ist.
Anfang Mai hat Ihre Ehefrau Charlotte Sohn Luan auf die Welt gebracht. Was hat das bei Ihnen ausgelöst?
Die Gefühle und Emotionen kann man kaum in Worte fassen. Es ist eine andere Verantwortung, ein anderer Fokus, weil das Baby auf dich angewiesen ist. Das Leben verändert sich ein Stück weit, man muss sich anpassen, aber man bekommt so viel zurück. Luan war ein wichtiger Teil, dass ich meine Verletzung so gut annehmen konnte. Vor ein paar Jahren, als mein Fokus nur Fussball, Fussball, Fussball war, wäre dies sicher schwieriger gewesen. Ich stehe am Morgen auf, weil er mich braucht. Er bringt mich auch auf andere Gedanken und zeigt, dass es auch anderes als Fussball im Leben gibt.
Was machen Sie am liebsten mit ihm?
Fussball spielen (lacht). Ich halte ihn jeweils hoch und er macht die Bewegung, weil er gegen den Ball schlagen will. Wenn er weint, muss ich nur einen Ball holen oder Musik spielen, dann beruhigt ihn das. Da haben sowohl meine Frau (eine ehemalige Tänzerin) als auch ich ihm etwas mitgegeben.
Weshalb haben Sie die künstliche Befruchtung in einer Klinik in Spanien machen lassen?
Spanien ist bei diesem Thema sehr offen. Ich habe einige Kolleginnen, die das dort gemacht haben, zudem hatten wir sehr gute Gespräche mit der Klinik. Es war ein einfacher, unkomplizierter Prozess. Da meine Frau das Kind in Frankreich geboren hat, wurde ich automatisch als Mutter anerkannt. In der Schweiz wäre es wesentlich komplizierter gewesen.
Gab es negative Reaktionen in der Öffentlichkeit?
Nein, praktisch nicht. Viele finden es mega cool, dass wir öffentlich dazu stehen. Für uns ist es wichtig, dieses Thema zu normalisieren. Wir sagen in der Schweiz zwar oft, wir seien sehr tolerant, aber in vielen Bereichen ist es die Gesellschaft eben noch nicht.
Was haben Sie noch für Träume?
Ich möchte nochmals auf einem möglichst hohen Level Fussball spielen. Der Kreuzbandriss ist meine erste grosse Verletzung und ich will mir selber beweisen, dass es möglich ist zurückzukommen. Mit all dem, was ich in den letzten Monaten erlebt habe, habe ich es verdient, noch einmal auf dem Platz zu stehen und Vollgas zu geben.
Gibt es schon Pläne für nach der aktiven Karriere?
Ich möchte all meine Erfahrungen, die ich im Fussball, aber auch im mentalen Bereich gesammelt habe, weitergeben und anwenden. Es erfüllt mich sehr, wenn ich meine Geschichte teilen und damit Leuten helfen kann.
In der Schweiz fehlt es an Trainerinnen …
Trainerin auf höchstem Niveau kann ich mir im Moment noch nicht konkret vorstellen – vielleicht auch, weil ich es gerade geniesse, ab und zu ein Wochenende freizuhaben, was bisher selten der Fall war. Ich möchte mir diese Option aber offenlassen. Sehr gut vorstellen kann ich mir dagegen, als Coach mit jungen Talenten zu arbeiten, etwa in einem Ausbildungszentrum oder als Assistentin beim Nationalteam. Mir ist wichtig, meine Erfahrung weiterzugeben – sei es durch die Arbeit mit Athletinnen, durch Vorträge, Podcasts oder auch als TV-Expertin. Und ein Buch möchte ich ebenfalls schreiben.
Wie würde der Titel heissen?
Never give up.