«Das sind nur böse Gerüchte»
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Sundhage im Training zu hart?«Das sind nur böse Gerüchte»

Hat die Nati-Trainerin Grenzen überschritten?
Sundhage will nichts von zu harten Methoden wissen

Die Katze ist aus dem Sack: Pia Sundhage hat sich festgelegt, mit welchen 23 Spielerinnen sie mit der Nati an die EM gehen will. Die Vorwürfe, dass sie zu hart trainieren lassen habe, weist sie als «unschöne Gerüchte» von sich.
Publiziert: 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 17:24 Uhr
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Pia Sundhage nimmt Stellung zu ihrer Kaderbekanntgabe.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

In kurzen Einzelgesprächen teilte Pia Sundhage (65) den Spielerinnen am Freitag mit, welche 23 an der EM dabei sein werden. «Natürlich war es sehr emotional», so die Schwedin. Aber sie kenne diese Situation aus ihrer Vergangenheit. In den USA, Schweden und Brasilien war die Konkurrenz jeweils wesentlich grösser.

Die aus dem Umfeld der Spielerinnen in den letzten Tagen laut gewordenen Vorwürfe, dass Sundhage Spielerinnen entgegen medizinischer Anweisung, sich zu schonen, im Training forciert habe, tut die Welttrainerin von 2012 als «unschöne Gerüchte» ab. «Wir vom Trainer-Staff sind täglich mit den Athletiktrainern, den Mentaltrainern und dem medizinischen Staff zusammengesessen und haben ausgelotet, was möglich ist», so Sundhage. Sie hätten in diesem Bereich einen guten Job gemacht. «Und letztlich geht es um die Leistung.»

Hat Sundhage die Grenzen überschritten? Öffentlich äussern will sich dazu niemand. Aus dem Nati-Umfeld ist aber auch zu erfahren, dass es in Anbetracht der Konkurrenz im Team legitim ist, dass die Nati-Trainerin einfordert, dass Spielerinnen fit sein und am Trainingsbetrieb teilnehmen müssen, damit sie eine valable Option für die EM sind.

Mehrere Härtefälle

Trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Ramona Bachmann (34), Lara Marti (25) und Naomi Luyet (19), bei der laut Blick-Information ihre Schambeinentzündung nach ihrem Einsatz im Playoff-Final wieder aufgebrochen ist, gab es mehr Härtefälle als in der Vergangenheit: Alena Bienz (22) verlor wegen einer Verletzung am Fuss den Wettlauf gegen die Zeit. Seraina Piubel (25), langjähriges Mitglied der Nati und zuletzt immer im Aufgebot, musste aufgrund der grossen Konkurrenz in der Offensive über die Klinge springen.

Das finale EM-Kader der Schweiz

Torhüterinnen: Nadine Böhi, Elvira Herzog, Livia Peng

Verteidigerinnen: Luana Bühler, Viola Calligaris, Noelle Maritz, Nadine Riesen, Julia Stierli

Mittelfeld und Sturm: Iman Beney, Noemi Ivelj, Sandrine Mauron, Géraldine Reuteler, Coumba Sow, Smilla Vallotto, Lia Wälti, Ana-Maria Crnogorcevic, Svenja Fölmli, Alisha Lehmann, Alayah Pilgrim, Sydney Schertenleib, Leila Wandeler, Riola Xhemaili, Meriame Terchoun

Torhüterinnen: Nadine Böhi, Elvira Herzog, Livia Peng

Verteidigerinnen: Luana Bühler, Viola Calligaris, Noelle Maritz, Nadine Riesen, Julia Stierli

Mittelfeld und Sturm: Iman Beney, Noemi Ivelj, Sandrine Mauron, Géraldine Reuteler, Coumba Sow, Smilla Vallotto, Lia Wälti, Ana-Maria Crnogorcevic, Svenja Fölmli, Alisha Lehmann, Alayah Pilgrim, Sydney Schertenleib, Leila Wandeler, Riola Xhemaili, Meriame Terchoun

Und Naina Inauen (24), die während der Nations League jeweils zum Kader gehörte, aber noch ohne Länderspiel ist, kam zuletzt bei ihrem Klub nicht mehr regelmässig zum Einsatz. Die in Davos geborene, aber in Norwegen aufgewachsene Mittelfeldspielerin war zwar auf der Liste, hätte aber erst am Montag einrücken können, da in Norwegen der Meisterschaftsbetrieb noch läuft. Auch auf sie verzichtete Sundhage letztlich.

Dabei sind Alisha Lehmann (26), Riola Xhemaili (22) und Coumba Sow (30), die als Wackelkandidatinnen galten, da sie während der Nations League im Frühjahr mehrmals übergangen worden sind. «Alisha hat die Herausforderung der neuen Position auf der rechten Seite angenommen und die richtigen Fragen gestellt. Sie hat gezeigt, dass sie unbedingt Fussball spielen und dabei sein will.» Ähnlich spricht Sundhage über Xhemaili: «Sie hat sich mit und ohne Ball stark verbessert und kann sowohl im Mittelfeld als auch im Sturm spielen.»

Wälti und Bühler noch angeschlagen

Trotz körperlicher Defizite den Sprung ins Team schafften Captain Lia Wälti (32) und Luana Bühler (29). «Wenn Lia fit ist, ist sie eine der besten Spielerinnen», so Sundhage. «Ich vertraue ihr 100 Prozent. Sie weiss, was ihr guttut und was sie machen muss, damit sie bis am 2. Juli bereit ist.» Bei Bühler lässt Sundhage durchblicken, dass es ihr womöglich bis zum Startspiel gegen Norwegen noch nicht reicht, sie aber mit der langjährigen Abwehrchefin im Verlauf des Turniers rechnet. «Unser Ziel ist es, dass wir möglichst viele Spiele an der EM bestreiten werden.»

Auch Sydney Schertenleib (18), die zusammen mit Smilla Vallotto (21) am Montag als letzte zum Kader gestossen ist, wird nach zwei Wochen Urlaub in den ersten Tagen ein individuelles Programm absolvieren.

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