Darum gehts
- Xhemaili erinnert sich an historisches Spiel gegen Finnland, fokussiert auf Spanien
- Konkurrenzkampf im Sturm: Xhemaili, Fölmli und Pilgrim kämpfen um Startplatz
- Viertelfinal gegen Spanien am Freitag im ausverkauften Wankdorf-Stadion
Natürlich erinnert sich Riola Xhemaili (22) auch drei Tage danach noch gerne an den historischen Abend in Genf. «Es ist noch immer ein unbeschreibliches Gefühl da», so die Torschützin zum viel umjubelten 1:1 gegen Finnland. Langsam, aber sicher würden die Emotionen aber immer mehr in den Hintergrund rücken. «Denn wir fokussieren uns jetzt auf das Spiel gegen Spanien», so Xhemaili.
Dabei ist es nicht ausgeschlossen, dass die grosse EM-Heldin am Freitag im ausverkauften Wankdorf wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen muss. Nachdem Xhemaili im Eröffnungsspiel gegen Norwegen von Beginn an ran durfte, setzte Nati-Trainerin Pia Sundhage (65) in den beiden Partien gegen Island und Finnland im Sturm auf Svenja Fölmli (22). Mit Alayah Pilgrim (22), die dreimal als Joker zum Einsatz kam und gegen Island den wichtigen zweiten Treffer erzielte, gibt es sogar noch eine dritte Kandidatin für den Startplatz im Sturmzentrum.
Doch für wen aus dem Trio entscheidet sich Sundhage? «Ob ich von Anfang an spiele oder wieder als Joker reinkomme, macht für mich keinen Unterschied. Ich gebe für mein Land immer das Maximum – egal ob es für fünf, zehn oder 90 Minuten ist», sagt Xhemaili. «Wenn ich nicht spiele, versuche ich Svenja oder Alayah meine Hilfe anzubieten. Schliesslich haben alle das gleiche Ziel.»
«Was gibt es Geileres?»
Für Fölmli lässt sich die Situation in der Nati nicht mit dem Konkurrenzkampf im Klub vergleichen. «Wenn du nur ein Spiel pro Woche hast, willst du immer spielen. Während der EM ist der Spielrhythmus aber ein anderer», so die Sempacherin. «Mir ist es eigentlich egal, ob man von Beginn an spielt oder später reinkommt. Am Ende geht es einzig und allein darum, dass wir als Team Erfolg haben», sagt sie. «Darum mag ich es Rio komplett gönnen, wenn sie in der 90. Minute so ein Tor erzielt. Was gibt es Geileres? Für mich steht die Euphorie, die wir entfachen konnten, an erster Stelle.»
Diese Euphorie wollen die beiden Nati-Stürmerinnen am Freitag im Viertelfinal gegen Spanien verlängern. Xhemaili sieht trotz der klaren Schweizer Aussenseiterrolle eine Möglichkeit, die Weltmeisterinnen zu bezwingen. «Spanien ist hinten nicht so stabil. Und wir haben einen guten Angriff und kreieren unsere Chancen», so die Solothurnerin.
Nutzen die Schweizerinnen diese Chancen so eiskalt wie Xhemaili vor drei Tagen in Genf, darf die Nati von der grossen Überraschung träumen.