Smilla Vallotto und Julia Stierli stellen sich zum Wochenstart an der Pressekonferenz in Thun – kurz nachdem klar wurde, dass die eigentliche Abwehrchefin der Nati Luana Bühler ausfällt. Die Aargauerin Stierli zeigt sich betroffen vom Ausfall der erfahrenen Verteidigerin: «Es tut mir leid für sie. Das ist sehr hart für sie, so kurz vor EM-Start.»
Für Bühler ist Laia Ballesté am Montagmorgen zum Team gestossen, die Verteidigerin von Espanyol Barcelona war schon bei den letzten Nations-League-Spielen dabei. Stierli: «Es ist wichtig, dass wir Laia jetzt wieder voll ins Team integrieren.» Sie betonte aber auch das Vertrauen in Trainerin Pia Sundhage: «Ich bin überzeugt von ihrem Plan und bin mir sicher, dass wir auf alles vorbereitet sind.»
Auf die Frage, ob sich das Team bereits gefunden hat, meint Stierli selbstbewusst: «Wir hatten eine lange Vorbereitung und viele Trainings, daher sehe ich kein Problem, dass wir nicht eingespielt genug sind.»
Vallotto schwärmt von Sundhage
Vallotto dürfte ihrerseits eine wichtige Rolle einnehmen, zumal noch nicht klar ist, wie fit und einsatzbereit Captain Lia Wälti ist. Umso wichtiger ist daher Vallottos enge Beziehung zur schwedischen Trainerin: «Seit Beginn hatte ich eine gute Verbindung zu Pia, sie weiss, wie es ist, in Schweden zu spielen.»
Besonders lobte sie Sundhages Einsatz für junge Spielerinnen: «Sie gibt vielen jungen Talenten eine Chance, das finde ich grossartig.» Die gebürtige Schweizerin mit norwegischen Wurzeln freute sich zudem auf das bevorstehende Spiel: «Ich freue mich sehr auf dieses Spiel, es ist das grösste meiner Karriere.» Und ihre Mutter, die Norwegerin ist, sei ganz klar für ... die Schweiz.
Die PK zum Nachlesen im Ticker:
Auf Wiedersehen
Das wars – beide Spielerinnen und auch wir verabschieden uns. In Kürze gibts hier ein Fazit zur PK, vielen Dank fürs Mitlesen.
Stierli gefällt es in Thun
«Ich bin ein Naturmensch, gehe oft an den See und finde daher den Standort in Thun super», sagt sie mit einem Lächeln.
Analyse der Offensive
«Die Norwegerinnen haben technisch starke Spielerinnen, aber wir haben einen klaren Plan. Wir sind bereit», sagt Stierli.
Zur persönlichen Vorbereitung meint sie: «Ich schaue mir vor Spielen gerne Videoanalysen an und mache das auch oft.»
Mentale Vorbereitung
«Diese Vorbereitungen haben nicht erst gestern angefangen. Ich kann gut mit Druck umgehen und freue mich besonders darauf, mich mit den besten Teams messen zu können.»
Das erste Profijahr in Freiburg
Nach dem Abschluss ihres Physiotherapiestudiums wechselte sie im letzten Jahr zum SC Freiburg und geniesst dort das Leben als Profi.
Ist die Verteidigung eingespielt?
«Wir hatten eine lange Vorbereitung und viele Trainings, daher sehe ich kein Problem darin, dass wir nicht eingespielt genug sind», sagt Stierli. Klar ist jedoch, dass die Schweiz nicht viele Verteidigerinnen im Kader hat. Was ist also der Plan B, falls alle ausfallen? «Ich vertraue Pias Plan und bin sicher, dass wir auf alles vorbereitet sind.»
Julia Stierli ist an der Reihe
«Es tut mir leid für sie, für sie ist es sehr hart», sagt Stierli über den Ausfall von Bühler. Für sie kommt nun Laia Ballesté, Stierli appelliert nun ans Team: «Es ist wichtig, dass wir sie jetzt wieder voll ins Team integrieren.» Gut, dass Ballesté bereits Teil der Vorbereitung und der Testspiele war.
Beziehung zu Sundhage
«Seit Beginn hatte ich eine gute Beziehung zu Pia Sundhage – sie weiss, wie es ist, in Schweden zu spielen.» Weiter schwärmt sie von der Schwedin: «Sie gibt vielen jungen Spielerinnen die Chance, und das finde ich grossartig.»
Sie hofft, unter ihr viele Chancen während der Kampagne zu erhalten.
Vallotto und ihre Stärken
Jüngst ist Vallotto zum VfL Wolfsburg gewechselt – ein technisch starkes Team.
«Ich brauche den Ball und bin technisch stark – das sind meine Stärken. Deshalb bin ich froh, auch hier in der Nati viel Ballbesitz zu haben und so spielen zu können.»
Zum Abschied aus Schweden meint sie: «Ich verbrachte zwei Jahre in Stockholm und mag Schweden – der Abschied war schon traurig.»
Sommer oder Winter?
Vallotto gibt zu, dass sie lieber bei kühleren Temperaturen spielt: «Zu Beginn bin ich im Training fast gestorben, weil es schon sehr warm war. Es nimmt mir viel Energie, wenn es zu heiss ist – also muss ich schauen, dass ich gut hydriere und viel trinke.»
Sie ist aber überzeugt, dass das ihre Leistung nicht beeinträchtigen wird: «Es war ein Schock – in Schweden waren es 18 Grad, und dann hierher zu kommen, war schon heftig.» Ihr Umfeld musste sie erst davon überzeugen, dass es in der Schweiz auch richtig warm werden kann.