Fans feiern Englands Europameisterinnen in London
SDA
Englands Fussballerinnen feiern die erfolgreiche Titelverteidigung an der Europameisterschaft bei einer Parade in London mit ihren Fans.
Das Team von Trainerin Sarina Wiegman fährt mit zwei offenen Bussen über die Prachtstrasse The Mall, die von Tausenden Fans und Schaulustigen in England-Trikots und mit Flaggen gesäumt ist. Eine Marschband spielt dazu den Fussballgassenhauer «Three Lions (Football's Coming Home)».
Am Ende der Parade werden die Europameisterinnen auf einer Bühne direkt vor dem Buckingham-Palast empfangen, wo sie den Fans unter grossem Jubel die EM-Trophäe präsentieren. Die Sängerin Heather Smalls von der Band M People singt das Lied «Proud», die Spielerinnen singen mit und tanzen dazu. Während des Turniers in der Schweiz hat das Team den Song vor den Spielen regelmässig in der Kabine gehört. Trainerin Wiegman tanzt ausgelassen mit dem Musiker Burna Boy, der ebenfalls an der Feier aufgetreten ist.
England hat sich am Sonntag im Final in Basel gegen Spanien 3:1 im Penaltyschiessen durchgesetzt. Damit verteidigen die Lionesses den Titel, den sie bereits 2022 gewonnen haben. Teamcaptain Leah Williamson kämpft mit den Tränen und verspricht den begeisterten Fans vor dem Palast: «Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende.»
Europameisterinnen in Heimat feierlich empfangen
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England feiert seine Fussballerinnen. Nach dem Sieg im EM-Final in Basel gegen die spanischen Weltmeisterinnen erfahren die Lionesses in London viel Anerkennung. Nach einem stimmungsvollen Empfang am Flughafen sind Englands Fussballerinnen für ihren EM-Triumph von der Regierung an der Downing Street geehrt worden. Der rote Teppich vor der offiziellen Residenz des britischen Premierministers in London war ausgerollt, die Fenster mit England-Fahnen behängt.
Die stellvertretende Premierministerin Angela Rayner und Sportministerin Stephanie Peacock empfingen das Team von Erfolgstrainerin Sarina Wiegman. Premierminister Keir Starmer weilte nicht vor Ort, er war vom Final in Basel zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump nach Schottland weitergereist.
Am späten Nachmittag war die Mannschaft in England gelandet und von zahlreichen Fans am Flughafen London Southend bejubelt worden. Beim Ausstieg trug Captain Leah Williamson den Pokal, neben ihr verliess Trainerin Wiegman mit der Goldmedaille um den Hals den Flieger.
Damit sind die Feierlichkeiten aber längst noch nicht beendet. Am Dienstag folgt eine grosse Parade in offenen Bussen durch London. Auch eine Zeremonie vor dem Buckingham Palace ist geplant. Die Königsfamilie hatte beim Final mitgefiebert.
Englands EM-Heldin mit emotionaler Botschaft
Pascal Keusch, Sport-Desk
Englands EM-Heldin Hannah Hampton veröffentlicht am Tag nach dem Final-Sieg gegen Spanien eine berührende Nachricht auf Instagram. Gewidmet ist sie ihrem Grossvater, der zwei Tage vor dem Turnierstart verstorben ist.
«Du warst einer meiner grössten Unterstützer. Du hast an mich geglaubt, noch bevor ich überhaupt wusste, wie diese Reise aussehen würde», schreibt Hampton. Ihr Opa habe ihr so viel beigebracht, «nicht nur über Fussball, sondern auch über das Leben».
Besonders schmerzlich sei für sie, dass er ihr erstes grosses Turnier im Nationalteam nicht mehr miterleben konnte. Die beiden hätten oft darüber gesprochen: «Ich wollte das mit dir teilen.» Um ihn während des Turniers bei sich zu tragen, liess die 24-Jährige den Schriftzug «Grandpa» auf der Innenseite ihres Trikots anbringen.
Zum Schluss richtet sie rührende Worte an ihn: «Ich hoffe, ich habe dich stolz gemacht, Opa. Ich habe dich jede Minute mit mir getragen. Und das werde ich immer tun. Ich habe es geschafft. Wir haben es geschafft.»
Spanische Presse empört sich über Siegtorschützin Kelly
Nicolas Horni, Sport-Desk
Wie schon bei der EM 2022 ist es erneut Chloe Kelly (27), die England zum Titel schiesst. Beim letzten Penalty läuft die Teamkollegin von Nati-Star Lia Wälti an und versenkt den Ball eiskalt im Netz.
Kurz danach folgt die Szene, die in der spanischen Presse am Tag danach für wenig Begeisterung sorgt: Kelly läuft zunächst jubelnd nach rechts, entscheidet sich dann aber kurzerhand um und rennt nach links – direkt auf Spaniens Torhüterin Cata Coll zu. Mit ausgestrecktem Finger und einem leichten Grinsen schaut sie ihr in die Augen, bevor sie schliesslich weiter in Richtung Eckfahne zum Jubeln zieht.
«Das ist zu viel, Freundin», beschwert sich die AS danach. «Die provokante Geste von Chloe Kelly empört Spanien», schreibt Mundo Deportivo. Auch Cadena SER titelt: «Kellys ‹ins-Gesicht›-Aktion gegen Cata Coll sorgt für Aufregung.»
Wer war das Mädchen neben Prinz William?
Christian Müller, Sport-Desk
William hier, William da, William überall: Der britische Kronprinz und Tochter Charlotte ziehen am EM-Final in Basel die Blicke auf sich. Doch als William nach dem Penalty-Sieg der Engländerinnen gegen Spanien auf dem Feld den Spielerinnen gratuliert, steht plötzlich ein anderes Mädchen neben ihm. «Wer ist denn dieses Mädchen?», fragt sich so mancher TV-Zuschauer. Die Antwort: Es ist die 12-jährige Greta. Bei ihr wurde im Alter von sechs Jahren Epilepsie diagnostiziert, wie die Uefa gegenüber «20 Minuten» mitteilt. Nun hat ihr der europäische Verband zusammen mit der «Uefa Foundation for Children» diesen Final-Auftritt an der Seite von Prinz William ermöglicht.
Frauen-EM steuert auf TV-Rekord zu
SDA
Die Frauen-EM in der Schweiz steuert auf einen TV-Rekord zu. Gemäss den Verantwortlichen der Uefa haben vor dem Final am Sonntag insgesamt mehr als 400 Millionen Menschen die Spiele verfolgt.
Diese Zahl dürfte aus Sicht des kontinentalen Verbandes am Sonntag nochmals deutlich ansteigen, wenn Titelverteidiger England und Weltmeister Spanien aufeinandertreffen. Erwartet wird ein weltweites Publikum von über 45 Millionen.
Bestmarken stellte das Turnier auch in den Stadien auf. Für 29 der 31 Partien, den Final eingeschlossen, vermeldet die Uefa ausverkaufte Ränge. Die bisher 623'088 Zuschauerinnen und Zuschauer Besucherinnen stellen schon vor dem Endspiel eine Bestmarke für ein EM-Turnier der Frauen dar. In Basel werden noch einmal etwas mehr als 34'000 Besucherinnen und Besucher vor Ort sein.
Französin pfeift Final
SDA
Die Französin Stéphanie Frappart leitet den EM-Final der Frauen am Sonntag in Basel zwischen England und Spanien. Das gibt die UEFA bekannt.
Die 41-Jährige ist seit 2011 FIFA-Schiedsrichterin und kam in der Schweiz bislang bei zwei Gruppenspielen sowie dem Viertelfinal zwischen Norwegen und Italien (1:2) zum Einsatz.
Frappart gilt als bekannteste Schiedsrichterin der Welt. 2020 leitete sie als erste Frau ein Champions-League-Spiel der Männer, 2022 folgte die Premiere bei der Männer-WM in Katar beim Gruppenspiel zwischen Deutschland und Costa Rica.
«Stéphanie Frappart hat diese Ernennung verdient, da sie aufgrund ihrer Professionalität und ihrer Einstellung auf und neben dem Platz ein Vorbild für die junge Generation von Schiedsrichterinnen ist», sagte Roberto Rosetti, Schiedsrichterdirektor der UEFA.
Bundespräsident statt Schlagerstar am Deutschland-Halbfinal
Lino Dieterle, Sport-Desk
Eigentlich hatten sich die DFB-Frauen einen Besuch von Schlagerstar Wolfgang Petry gewünscht – statt dem Schlagerstar reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Halbfinalspiel gegen Spanien im Letzigrund in Zürich an.
Auch wenn Petry, der vor dem Turnier seinen Hit «Verlieben, verloren, vergessen, verzeih'n» mit dem deutschen Team als Chor neu veröffentlicht hat, dem Halbfinal fernbleibt, spürt das Team die geballte Unterstützung aus der Heimat. Trainer Christian Wück über die grosse Resonanz: «Es freut uns unheimlich, (...) dass sie uns wahrnehmen und dass die Politik jetzt auch zeitweise sogar zu uns kommen und uns unterstützen möchte.»
Für den Falle eines Finaleinzugs hat sich auch Bundeskanzler Friedrich Merz angemeldet. «Das ehrt uns und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind», so Wück, der die zahlreichen Reaktionen zum Turnier mit seiner Zeit bei den U17-Junioren vergleicht. 2023 führte Wück die DFB-Auswahl zum WM-Titel. Auch damals sei es so gewesen, «dass wir ganz viele Stimmen aus Deutschland bekommen haben, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten».
DFB redet Haar-Foul schön – Uefa gibt Sperre bekannt
AFP
Fussball-Nationalspielerin Kathrin Hendrich dürfte in einem möglichen EM-Final für die DFB-Frauen auflaufen. Nach ihrer Roten Karte im Viertelfinal gegen Frankreich (6:5 i.E.) wurde die Defensivspielerin nur für ein Spiel gesperrt und verpasst den Halbfinal am Mittwoch (21 Uhr) gegen Weltmeister Spanien – im Falle eines Weiterkommens wäre die 33-Jährige im Endspiel am Sonntag in Basel aber wieder spielberechtigt. Die Entscheidung teilte die Uefa dem Deutschen Fussball-Bund (DFB) am Dienstagabend mit.
Hendrich hatte bei einem Zweikampf im Strafraum abseits des Balles die Französin Griedge Mbock Bathy am Zopf gehalten. Schiedsrichterin Tess Olofsson (Schweden) sah sich die Aktion nach einem VAR-Hinweis an und entschied auf Platzverweis sowie Elfmeter. «Wir möchten auf jeden Fall unterstreichen, dass keine Absicht vorliegt und Kathy beim Versuch, Kontakt aufzunehmen in der Box, durch die Haare streift und dabei hängen geblieben ist», hatte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer am Sonntag gesagt.
Bundestrainer Christian Wück muss gegen Spanien zudem auf die gelbgesperrte Sjoeke Nüsken verzichten. Carlotta Wamser steht nach abgesessener Rotsperre hingegen wieder zur Verfügung.
Erster Rückschlag für Deutschland vor dem Halbfinal
Julian Sigrist, Sport-Desk
Vor dem Start der EM bekam das deutsche Team im Trainingslager ganz besonderen Besuch. Auf Einladung einiger Spielerinnen schaute Schlagerstar Wolfgang Petry (73) während der Turniervorbereitung in Herzogenaurach vorbei. Gemeinsam mit den DFB-Frauen als Chor im Hintergrund veröffentlichte Petry gar seinen Hit «Verlieben, verloren, vergessen, verzeih'n» neu.
Bei den Spielerin hinterliess dies offenbar einen bleibenden Eindruck. Abwehrspielerin Sophia Kleinherne (25) verrät an einer Pressekonferenz vor dem Halbfinal gegen Spanien (Mittwoch, 21 Uhr): «Er war in Herzogenaurach bei uns und hat gesagt, dass er da ist, wenn wir ihn brauchen. Der Moment ist jetzt da.» Zur Enttäuschung von Kleinherne schafft es Petry laut DFB-Pressesprecherin Annette Seitz allerdings nicht zur Partie im Letzigrund.
Ob der Schlagerstar dafür in einem möglichen Final vorbeischauen würde? Kleinherne und ihre Teamkolleginnen hoffen sicherlich darauf.«Er gibt uns sehr viel Energie und sorgt nicht nur in der Kabine für gute Stimmung, sondern auch auf und neben dem Platz», so die 25-Jährige.
Nächster Ausfall in der deutschen Abwehr
Julian Sigrist, Sport-Desk
Die Verletzungsprobleme in der deutschen Abwehr nehmen zu. Nach dem Ausfall von Giulia Gwinn (26) muss die DFB-Elf nun auch auf Sarai Linder (25) verzichten. Die Aussenverteidigerin vom VfL Wolfsburg knickte in der Partie gegen Frankreich bereits nach wenigen Minuten um und musste lange behandelt werden. Zwar spielte sie danach noch kurz weiter, nach rund 20 Minuten musste sie aber ausgewechselt werden.
Wie der DFB nun mitteilt, hat sich Linder dabei eine Kapselband-Verletzung im linken Sprunggelenk zugezogen. Für den Halbfinal gegen Spanien fällt die 25-Jährige damit definitiv aus – ein Einsatz in einem allfälligen Final ist derzeit noch fraglich. Mit Kathrin Julia-Hendrich (33) fehlt ausserdem eine weitere Abwehrspielerin rotgesperrt. Immerhin: Mit Carlotta Wamser (21) ist eine Verteidigerin nach abgesessener Sperre wieder zurück.