Darum gehts
- Ann-Katrin Berger wird nach Viertelfinal-Sieg gegen Frankreich zur Heldin
- Die Torhüterin überstand zweimal Schilddrüsenkrebs und lehnte Englands Nationalteam-Angebot ab
- Im EM-Final könnte Berger auf ihre Verlobte treffen
Die Euro in der Schweiz hat eine neue Goalie-Heldin. Ihr Name: Ann-Katrin Berger.
Zuerst hext die deutsche Nationaltorhüterin ihr Team im EM-Viertelfinal gegen Frankreich trotz früher Unterzahl mit teilweise magischen Paraden bis ins Elfmeterschiessen. Dort wehrt die 34-Jährige dann zwei Elfmeter ab, einen Versuch verwandelt sie dann selbst. Kurz darauf bejubelt die DFB-Elf den Einzug in den Halbfinal.
Bevor Berger aber zur Heldin der deutschen Fans werden konnte, musste sie während Jahren durch die Hölle. Ein Weg, der buchstäblich Spuren hinterlassen hat.
Die schwere Geschichte hinter den Tattoos
Gleich zweimal, im Jahr 2017 und 2020, erhielt Ann-Katrin Berger von ihren Ärzten eine niederschmetternde Diagnose: Schilddrüsenkrebs. Beide Male musste sie sich operieren lassen, immer kämpfte sie sich wieder zurück auf den Platz.
Die Krebsdiagnose behielt sie dabei für sich, der Fokus sollte nur auf dem Sport liegen. «Das Trainerteam wusste Bescheid, aber die Mädels nicht. Ich wollte sie nicht damit belasten», erklärte Berger ihren Entscheid. Die Narben von der Krebsoperation liess sie mit Tattoos überstechen, damit sie keiner sieht.
Das Auffälligste trägt Berger am Hals: «All we have is now», steht dort in Schriftzeichen, «Wir haben nur die Gegenwart». Berger meinte dazu in einem Interview mit der «Bild»: «So fragt mich jeder nach den Tattoos und nicht nach den Narben.»
EM-Finalspiel gegen Verlobte?
Kraft gab ihr während der schwierigen Zeit ihre Partnerin und Profi-Fussballerin Jessica Carter (27). Die beiden lernten sich 2016 bei Birmingham City kennen, im Mai 2024 verkündeten sie ihre Verlobung. «Meine beste Trophäe bis jetzt», schrieb Berger damals zu einem Instagram-Post.
Carter steht wie Berger aktuell beim New Yorker Team Gotham unter Vertrag, eine Hochzeit soll nach eigenen Angaben folgen, wenn sie nicht mehr in den USA spielen.
Dabei könnte es an der diesjährigen EM zu einem besonders speziellen Moment kommen. Würden Deutschland und England jeweils ihren Halbfinal gewinnen, trifft Berger im Final auf ihre Verlobte – denn Carter spielt als Verteidigerin für die englische Nationalmannschaft.
England wollte Berger als Torhüterin
Berger hätte auch Englands Nationalgoalie werden können. Nach ihrem Wechsel zu Birmingham wurde sie schnell zur besten Torhüterin der englischen Liga, so dass sie 2019 von Topklub Chelsea geholt wurde. Weil Berger zu diesem Zeitpunkt noch nie für Deutschlands A-Auswahl zwischen den Pfosten stand, fragte der englische Verband (FA) an, ob sie für England spielen möchte. Die FA hätte sie dafür extra eingebürgert. Die 34-Jährige lehnte das Angebot jedoch ab.
2020 folgte dann das erste Aufgebot für Deutschland. An der EM 2022 und WM 2023 stand sie im Kader, kam jedoch nicht zum Einsatz. Für die Olympischen Sommerspiele 2024 wurde sie zur Nummer 1 befördert, avancierte schon damals mit gehaltenen Penaltys zur Olympia-Heldin und wurde sogar zu Deutschlands Fussballerin des Jahres gewählt.
«Wussten, dass wir Ann haben, die alles hält»
An der EM in der Schweiz ist Berger nun gesetzt. Auch wenn sie für ihre Spielweise mit riskanten Dribblings vor dem Tor immer wieder kritisiert wurde – unter anderem sogar von Bundestrainer Christian Wück (52). «Ich habe gelernt, dass ich mehr mit der Mannschaft spielen muss und habe daher an meiner Spielfähigkeit gearbeitet. Torhüter müssen heutzutage vielseitiger sein», reagierte Berger gegenüber «Bild» auf die Kritik.
Gegen Frankreich wussten ihre Mitspielerinnen, dass sie auf ihre Torhüterin zählen können. «Es war unsere Taktik, dass wir uns ins Elfmeterschiessen retten. Wir wussten, dass wir Ann haben, die alles hält», sagte DFB-Captain Janina Minge (26) nach dem Viertelfinal. Und das Vertrauen in Heldin Berger wurde am Ende mit dem Halbfinal-Einzug belohnt.
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