Darum gehts
- Englands Trainerin Sarina Wiegman führt ihr Team erneut ins Finale
- Wiegman steht zum fünften Mal in Folge im Endspiel eines grossen Turniers
- England dreht 0:1-Rückstand gegen Italien in der 96. Minute zum 2:1-Sieg
Was ist eigentlich das Gegenteil eines Fluchs? Eine kurze Google-Suche spuckt «Segen» als Antwort aus. Doch irgendwie scheint dieser Begriff zu wenig weitreichend, um das zu beschreiben, womit Englands Trainerin Sarina Wiegman (55) ihre Teams belegt. Nach dem dramatischen 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Italien stehen die Lionesses zum dritten Mal in Serie im Endspiel eines grossen Turniers.
Doch noch beeindruckender ist Wiegmans ganz persönlich Serie. Für die Niederländerin wird Final am Sonntag in Basel der fünfte in Folge (2x Niederlande, 3x England). Seit 2017 stand Wiegman in jedem EM- oder WM-Endspiel an der Seitenlinie.
Dabei deutet am Dienstagabend in Genf alles darauf hin, dass diese eindrückliche Serie ihr Ende findet. Bis in die 96. Minute liegt England gegen den grossen Aussenseiter Italien mit 0:1 hinten. Doch wie schon fünf Tage zuvor gegen Schweden machen die Titelverteidigerinnen den Rückstand noch wett. Im Viertelfinal waren es sogar zwei Tore, die Wiegmans Team in der Schlussviertelstunde aufholt, um sich später im Penaltyschiessen durchzusetzen.
«Sonst fliegen wir Heim»
Doch was ist das Geheimnis der vierfachen Welttrainerin? «Ich weiss es nicht», sagt Wiegman. «Ich habe das Glück, dass ich mit guten Leuten zusammenarbeite. Ich kann nur sagen, dass ich immer daran denke, dass ich gewinnen werde.» Wobei das nicht immer ganz der Wahrheit entspricht. Wie Wiegman nach der Partie gegen Schweden gestanden hatte, habe sie sich während des Spiels zwischenzeitlich bereits mit dem Ausscheiden abgefunden.
Auch gegen Italien gerät sie kurz ins Zweifeln. «Nach dem Wechsel in der 88. Minute habe ich mir gedacht, dass wir jetzt treffen müssen, sonst fliegen wir heim», gibt Wiegman zu. «Als ich dann die Nachspielzeit von sieben Minuten gesehen habe, wusste ich, dass uns das noch eine Chance geben wird.» Diese nutzt schliesslich die eingewechselte Michelle Agyemang zum 1:1-Ausgleich.
Offene Final-Rechnung
Wiegmans Spielerinnen sprechen nach dem dramatischen Finaleinzug von einer «Mentalität», an der auch Wiegman einen besonderen Anteil hat. «Sie und auch die Assistenztrainerin sind unglaubliche Menschen. In diesem Team will jede für jede gewinnen», erklärt Lauren Hemp (24). Teamkollegin Lucy Bronze (33) spricht von einer «Achterbahn der Gefühle», bei der England immer daran geglaubt habe, noch einmal zurückzukommen. «Es wird immer wieder darüber geredet, dass England inkonstant sei. Aber wir stehen im dritten grossen Final hintereinander. Es war wahrscheinlich wieder nicht unser bestes Spiel, aber es zeigt, woraus dieses Team gemacht ist», sagt Bronze.
Wiegman kann aber gut darauf verzichten, auch im EM-Final einem Rückstand hinterherzulaufen zu müssen. «Wir nehmen uns das vor dem Spiel nicht vor. Ich gehe lieber in Führung und bleibe in Führung», so die England-Trainerin. Ein guter Plan, gerade wenn es im Final gegen Topfavorit Spanien gehen sollte. Schliesslich hat Wiegmans «Anti-Fluch» England vor zwei Jahren in den WM-Final geführt. Den Titel heimsten am Ende aber die Spanierinnen ein.
Melde dich jetzt an bei unserem Tippspiel! Jeder Tipp zählt, denn nicht nur die besten vier Tipperinnen und Tipper erhalten einen Preis. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden zusätzlich noch Tombolapreise verlost.
Melde dich jetzt an bei unserem Tippspiel! Jeder Tipp zählt, denn nicht nur die besten vier Tipperinnen und Tipper erhalten einen Preis. Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden zusätzlich noch Tombolapreise verlost.