«Hätten natürlich auch gerne Urlaub»
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«Hätten auch gerne Urlaub»:Akanji sieht Klub-WM kritisch

Eine Milliarde Preisgeld
So siehst du die Klub-WM gratis – und diese Schweizer sind dabei

32 Teams, eine Milliarde Dollar Preisgeld – und ein paar offene Fragen. Das ist die neue Klub-WM, die am Samstag in den USA beginnt.
Publiziert: 13.06.2025 um 17:03 Uhr
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Aktualisiert: 10:00 Uhr
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Es brauchte einen kleinen Kniff, damit er an der Klub-WM dabei sein kann: Lionel Messi wird mit Miami das Eröffnungsspiel bestreiten.
Foto: IMAGO/Imagn Images

Darum gehts

  • Klub-WM: Die Fifa-Veranstaltung startet am Samstag
  • DAZN überträgt alle Spiele kostenlos, Sat.1 zeigt Bayern und BVB
  • 32 Teams spielen um eine Milliarde Dollar, Europäer erhalten höchste Gage
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Warum gibt es die Klub-WM eigentlich?

Laut Fifa war es «an der Zeit, den Klubfussball mit einem neuen Wettbewerb zu feiern». Ein anderer denkbarer Grund: Der europäische Verband Uefa nimmt allein mit seinen Klubwettbewerben pro Jahr 4,1 Milliarden Franken ein, während die Fifa für ihre alle vier Jahre stattfindende Männer-WM bloss 3,1 Milliarden erhält. Also will sich die Fifa auch einen Teil des Kuchens abschneiden, der im Vereinsfussball verteilt wird.

Wie viel Geld gibt es zu verdienen?

Die 32 Teams spielen um eine Milliarde US-Dollar (810 Millionen Franken). Über die Hälfte des Geldes wird als Startprämien ausgeschüttet, wobei sich die Fifa an die alte Fussballregel hält, dass immer jene mehr bekommen, die schon viel haben. Die zwölf Europäer erhalten darum bis zu 31 Millionen Franken Startprämie, Südamerikaner 12 Millionen und Afrikaner noch knapp 8.

Wo gibt es die WM zu sehen?

Alle Spiele werden weltweit gratis auf DAZN gestreamt. Das ist etwas überraschend, weil der Streaminganbieter eine Milliarde Dollar für die Übertragungsrechte bezahlt hat. Ausserdem zeigt Sat.1 im Free-TV alle Spiele von Bayern und Dortmund.

Warum bezahlt DAZN eine Milliarde?

Drei Dinge passieren sehr zeitnah Ende 2024 und Anfang 2025: Die Fifa vergibt im Dezember die Männer-WM 2034 an Saudi-Arabien. DAZN bietet eine Milliarde Dollar für die Klub-WM, die sechs Monate vor ihrem Start noch keinen TV-Deal hat und damit auch kein Preisgeld. Zuletzt kauft der saudische Staatsfonds Public Investmend Fund PIF eine Minderheitsbeteiligung an DAZN für … eine Milliarde Dollar.

Es braucht wenig Vorstellungsvermögen, um die drei Dinge zu verknüpfen. Aber das ist laut Pete Oliver zynisch. Der Chef für Wachstumsmärkte von DAZN hat «The Athletic» erklärt, die Milliarde des saudischen Fonds sei für den Aufbau des Dienstes im Nahen Osten und Afrika gedacht: «Die Klub-WM war eine andere Entscheidung.» Offiziell will DAZN mit der WM die Reichweite vergrössern und mit Werbung sowie dem Weiterverkauf der TV-Rechte Geld verdienen.

Welche Stars spielen mit?

Die Europäer reisen mit all ihren Mbappés, Haalands und Dembélés an. Ausserdem kommt eine geballte Ladung Nostalgie auf uns zu: Bei Miami sind die Ex-Barcelona-Stars Lionel Messi (37), Luis Suarez (38), und Sergio Busquets (36) dabei. Weltmeister Sergio Ramos (39) ist Captain von Monterrey (Mexiko). Und auch der Los Angeles FC hat mit Olivier Giroud (38) und Hugo Lloris (38) zwei Weltmeister im Team. Fehlen wird Cristiano Ronaldo (40), dessen Klub Al-Nassr nicht qualifiziert ist.

Sind auch Schweizer dabei?

Ganze sechs – und gleich drei sind Torhüter: Yann Sommer (36, Inter), Gregor Kobel (27, Dortmund) sowie Stefan Frei (39), der seit 2013 bei Seattle spielt. Ausserdem dabei sind Neo-Nationalspieler Lucas Blondel (28, Boca Juniors), Manuel Akanji (29, ManCity) und Enrique Aguilar. Der 18-jährige Stürmer ist 2023 vom FC Basel in den Nachwuchs von Salzburg gewechselt und hat den Sprung ins WM-Kader geschafft.

Hat die Klub-WM Gegner?

Die weltweite Spielergewerkschaft Fifpro und die Vereinigung der europäischen Ligen haben vor der Europäischen Kommission eine Beschwerde eingereicht. Sie werfen der Fifa vor, sie missbrauche ihre marktbeherrschende Stellung. Es geht unter anderem um die Mehrbelastung der Spieler.

Die Fifa kontert, «das Wohlergehen der Spieler» sei «immer im Zentrum» ihrer Entscheidungen gestanden. Sie verweist darauf, dass die Fifa nur für einen Bruchteil aller Matches zuständig ist, die ein durchschnittlicher Profi im Jahr absolviert. Kurz: Sie findet maximal sieben Einsätze für Finalteilnehmer an einem nur alle vier Jahre stattfindenden Turnier vertretbar.

Die Schweizer Akanji und Kobel gehören zu jenen, die das leicht anders sehen. «Ich stehe weiterhin sehr kritisch dazu», hat Akanji über die WM gesagt: «Wir hätten gern Ferien und Zeit, unsere Körper zu erholen.»

Warum spielen Miami und Salzburg mit?

Dabei sind die letzten Gewinner der kontinentalen Champions League. Dazu kommen jene Teams mit den besten internationalen Resultaten der letzten vier Jahre, aber nur dann, wenn nicht schon zwei Klubs aus demselben Land vertreten sind. Darum ist Salzburg als bester Verein ausserhalb der europäischen Top 5 dabei.

Ein Platz ist traditionell dem Meister des Gastgeberlandes vorbehalten. Trotzdem ist nicht Los Angeles Galaxy als Gewinner der Major League Soccer dabei, sondern Miami als bestes Team der Regular Season 2024. Warum? Weil die Fifa so entschieden hat. Vielleicht war es gar nicht so unwichtig, dass Lionel Messi bei Miami spielt.

Guckt der Rest der Fussballwelt in die Röhre?

Die WM ist nicht allein verantwortlich für die ungleiche Verteilung des Geldes. Sie verstärkt das Ungleichgewicht bloss zusätzlich. Ein englischer Club etwa könnte in sieben Spielen, also bei einer Final-Quali, 100 Millionen Franken verdienen. Also die jährliche Lohnsumme eines durchschnittlichen Premier-League-Klubs.

Um den Effekt etwas zu mildern, will die Fifa 202 Millionen Franken an Solidaritätszahlungen ausschütten. Ob die WM aber genügend einspielt, um auf diese Summe zu kommen? Das ist derzeit ebenso offen, wie die Frage, an wen das Geld fliessen soll.

Gruppe A
Mannschaft
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AL Ahly SC (Egy)
AL Ahly SC (Egy)
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FC Porto
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Inter Miami CF
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SE Palmeiras SP
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Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
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Atlético Madrid
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Botafogo FR RJ
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Paris Saint-Germain
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Seattle Sounders
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Playoffs
Gruppe C
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Auckland City
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Bayern München
Bayern München
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Boca Juniors
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SL Benfica
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Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
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Chelsea FC
Chelsea FC
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CR Flamengo RJ
CR Flamengo RJ
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Esperance Sportive de Tunis
Esperance Sportive de Tunis
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Los Angeles FC
Los Angeles FC
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Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
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CA River Plate (ARG)
CA River Plate (ARG)
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CF Monterrey
CF Monterrey
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Inter Mailand
Inter Mailand
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Urawa Red Diamonds
Urawa Red Diamonds
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Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
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Borussia Dortmund
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1
Fluminense FC RJ
Fluminense FC RJ
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Mamelodi Sundowns
Mamelodi Sundowns
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Ulsan HD FC
Ulsan HD FC
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Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
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Al Ain FC
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Juventus Turin
Juventus Turin
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Manchester City
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Wydad AC
Wydad AC
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Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
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Al-Hilal Saudi FC
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1
CF Pachuca
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FC Salzburg
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Real Madrid
Real Madrid
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Playoffs
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