Breitenrain stellt Thun ein Bein
Manuela Bigler, Redaktorin
Nach dem überraschenden Ausscheiden von Lugano bei Cham scheitert mit Thun am Sonntag der zweite Super-Ligist in der ersten Cuprunde. Waren die Thuner in den ersten drei Spielen der Liga noch makellos, kassieren die Berner Oberländer beim Promotion-Ligisten eine 0:1-Niederlage.
Thun tut sich von Beginn an schwer gegen die kompakt stehende Breitenrain-Verteidigung, die die Thuner jeweils bereits früh im Aufbau stören. Und falls sich die Thuner mal durchtanken können, steht da immer noch ein starker Kilchhofer im Tor Breitenrains, der zweimal stark gegen Rastoder rettet.
Nach 20 Minuten fordert das Team von Mauro Lustrinelli schliesslich einen Penalty. Frey trifft im Strafraum Montolio mit dem Ellbogen. Von Mandach hat die Szene jedoch nicht gesehen und so bleibt die Pfeife des Schiedsrichters stumm.
«Der schönste Tag meines Lebens»
Auch in der zweiten Halbzeit bekunden die Thuner weiter Mühe gegen den Gastgeber, der nach einer Stunde aufgrund eines Handspiels von Montolio einen Penalty zugesprochen erhält. Neto verwandelt diesen souverän zur 1:0-Führung für den Underdog – der Jubel auf dem Sportplatz Spitz ist grenzenlos.
Die Thuner Reaktion auf den Gegentreffer bleibt lange aus. Thun wirft erst in der Schlussphase alles nach vorne und kommt dabei zu Top-Chancen. Kilchhofer im Tor von Breitenerain zeichnet sich jedoch mehrfach mit Glanzparaden aus. Zuerst rettet er gegen Labeau (89.), wenig später pariert er einen direkten Freistoss von Joker Imeri (91.), der bei Thun zu seinem Debüt kommt. So bleibt es schliesslich beim 1:0 für den Underdog, der erstmals in seiner Geschichte ein Super-League-Team schlägt.
«Es ist einer der schönsten Tage meines Lebens», fasst Breitenrain-Captain Hurter das sensationelle Weiterkommen seines Klubs nach Spielende bei SRF zusammen. Und dreht sich danach zum Feiern ab mit seinem Team und den Hunderten Kindern, die den Platz nach Schlusspfiff gestürmt haben.
Lugano scheitert an Promotion-League-Klub Cham
Alain Kunz, Fussballreporter
Der Schweizer Cup hat seine erste Sensation. Es liefert sie der Promotion-League-Klub SC Cham, der ein erschreckend schwaches Lugano völlig verdient in einem in der Schlussphase völlig irren Spiel 3:2 schlägt. Und dies, obwohl die Tessiner schon nach fünf Minuten durch Dos Santos in Führung gehen. Da sind die Zuger noch nicht wach. Doch sie werden es. Und wie!
Erst vergibt Koutsias das 2:0. Doch dann schlägt das Team von Neo-Coach Pascal Nussbaumer zu. Erst hat der starke Eric Tia scheinbar endlos Zeit und Raum, sich per Kopf die Ecke auszusuchen. Er wählt die weite. 1:1.
25 Sekunden nach Wiederanpfiff verpasst derselbe Spieler das 2:1. Saipi rettet da stark. Doch es folgt der absolute Alptraum, für den ohnehin seit geraumer Zeit in der Kritik stehenden Keeper aus Schaffhausen. Er lässt einen Schuss von Laurin Vögele durch seine Finger flutschen. Der nächste Bock des noch letzte Saison so starken Ex-U21-Nati-Goalies. David von Ballmoos ist bei YB nach wie vor überzählig und zu haben.
Ausgleich in der 90. Minute – Siegtor in der Nachspielzeit
Das Tessiner Schlussfurioso? Die Luganesi sind bemüht. Aber zu wenig zwingend. Dennoch kommen sie nach dem leichten Trikotzupfer von Büeler gegen Pihlström zum Ausgleich in letzter Minute. Denn Anto Grgic vergibt keine Elfer! Doch wer dachte, dass dies der Genickschlag für die Zuger sein werde, irrte fundamental. Lugano pennt hinten wieder. Und Ris haut das Ding unter die Latte. Das Eizmoos steht so Kopf, wie man Kopf stehen kann! 3:2. Das wars. Und der Favorit ist weg!
Wer dachte, die Tessiner seien nach dem Heimsieg gegen Basel und dem nutzlosen Erfolg in Celje aus der Krise, irrt. Und damit haben die Tessiner nach dem Out in der Conference League auch bei der erstbesten Gelegenheit die Chance auf einen Titel vergeigt. Gegen einen Klub aus der Promotion League, wie letzte Saison gegen Biel. Ein Omen für die munteren Zuger?
Fazit Lachen/Altendorf – GC
Puh, das ging aus Sicht der Hoppers gerade nochmals gut. Zwar ist GC von Beginn an überlegen, erspielt sich einige Chancen und scheitert mehrmals am Aluminium. Unterm Strich ist das für einen Superligisten gegen eine Mannschaft aus der 2. Liga inter aber einfach zu wenig. In der 2. Halbzeit riecht der Fünftligist kurzzeitig gar Lunte, wird mutig. Ein Freistoss klatscht in der 65. Minute aufs GC-Gehäuse.
Als es dann schon fast nach einer Verlängerung aussieht, fällt das Tor aus Sicht der Hoppers dann doch noch. Tim Meyer, der als Junior einst beim Fünftligisten aufgelaufen ist, bereitet das wegweisende 1:0 vor. Kurz darauf macht Muci nach einer Ecke den Deckel drauf und stellt auf das aus Zürcher Sicht schmeichelhafte Schlussresultat von 2:0.
Schlusspfiff Lachen/Altendorf – GC
Zwei späte Tore bewahren GC hier vor einer grossen Blamage. Dank Treffern von Samuel Marques und Nikolus Muci ziehen die Hoppers gegen Lachen/Altendorf in die 2. Runde des Schweizer Cups ein.
Fazit Dardania – Servette
Servette lässt bei Fünftligist Dardania Lausanne nichts anbrennen. Zwar haben die Genfer in der ersten Hälfte lange Mühe, gegen die tiefstehende Defensive des Heimteams zu klaren Chancen zu kommen. Ein Kopfballtor Stevanovics (35.) wird dann zum beühmten Dosenöffner. Nach vor dem Pausentee markiert Ablie Jallow das 2:0 für die Genfer.
Mit einem schnellen Tor nach der Pause ist die Messe in Lausanne dann gelesen: Florian Ayé markiert das 3:0. Servette kontrolliert das Spiel weiter, ohne zu viel Aufwand zu betreiben. In der 74. Minute fällt durch Bronn das 4:0, bevor der 16-jährige Alonzo Vincent bei seinem Profi-Debüt auch gleich ein Tor erzielen kann.
89. Minute, Lachen/Altendorf – GC 0:2
Nikolas Muci macht den Deckel drauf. Nach einer Ecke geniesst er zu viele Freiheiten und leitet die Kugel über seine Stirn ins weite Ecke.
85. Minute, Lachen/Altendorf – GC 0:1
Da ist sie doch noch, die Erlösung für GC. Lachen/Altendorf kriegt einen gefährlichen Ball nicht geklärt, danach wird die Flanke von Tim Meyer leicht abgefälscht und landet perfekt auf dem Kopf von Samuel Marques. Aus rund fünf Metern köpfelt dieser zum 1:0 für den Superligisten ein.
95. Minute, Vevey – Lausanne: Fazit
Lausanne macht in der zweiten Halbzeit nur noch das Nötigste. So kommt Vevey zu seinem Ehrentreffer durch den eingewechselten Kali nach einem schönen Doppelpass mit Louisius in der 87. Minute. Und in der Schlussphase muss der Super-Ligist noch zittern, denn Vevey macht weiter mächtig Druck. Carro bringt den Ball noch gefährlich auf das Lausanner Tor, Carraro kann jedoch in extremis klären. So endet das Spiel 2:1 für den Favoriten, der damit in die nächste Cuprunde einzieht.
80. Minute, Lachen/Altendorf – GC
Rund zehn Minuten bleiben GC hier noch, um die Verlängerung zu verhindern. Doch aktuell kommt von den Hoppers hier viel zu wenig, um die Entscheidung hier schon in der regulären Spielzeit zu erzwingen.
95. Minute, Breitenrain – Thun: Fazit
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ist Breitenrain weiter am Drücker. Nach einer Stunde springt Montolio im eigenen Strafraum der Ball an den Arm. Schiri von Mandach zögert keine Sekunde und zeigt sofort auf den Punkt. Neto übernimmt die Verantwortung und trifft per Flachschuss ins Netz. Steffen ahnt zwar die richtige Ecke, ist beim präzisen Schuss des Brasilianers aber chancenlos. So führt der stark ausfspielende Underdog gegen den Super-Ligisten. Thun wirft erst in der Schlussphase alles nach vorne und kommt zu Top-Chancen. Kilchhofer im Tor von Breitenerain zeichnet sich jedoch mehrfach mit Glanzparaden aus, zuerst gegen Labeau, wenig später pariert er einen direkten Freistoss von Joker Imeri, der bei Thun zu seinem Debüt kommt. So bleibt es schliesslich beim 1:0 für den Underdog. Die Berner Oberländer, die in der Super League noch makellos sind, scheitern somit in der ersten Cuprunde.
75. Minute, Lachen/Altendorf – GC
Bei GC scheinen langsam aber sich die Nerven eine Rolle zu spielen, anders ist sich nicht zu erklären, dass der Fünftligist hier gefühlt immer mutiger wird und offensichtlich Lunte gerochen hat.
Schlusspfiff Dardania – Servette
Servette erfüllt bei Dardania Lausanne seine Pflicht, ohne zu glänzen und setzt sich mit 5:0 durch.