Darum gehts
- FC Grand-Saconnex trifft im Cup auf FC Basel, Heimrecht unklar
- Möglicher Abtausch des Heimrechts könnte finanzielle Vorteile bringen
- FCB benötigt mindestens 10'000 Fans, um Kosten zu decken
Die Emotionen mussten raus. Kaum war klar, dass der FC Grand-Saconnex im Cup auf den grossen FC Basel trifft, war Valentin Toffoletto (35) am Handy. «Noch nie bin ich so schnell in Tränen ausgebrochen», schrieb der Sportchef des Genfer Vereins auf Instagram: «Adieu, finanzielle Sorgen!» Und: «Natürlich spielen wir nicht hier und gehen dorthin, um uns die Einnahmen zu holen!!!»
Am Montagmorgen ist die Nachricht verschwunden. Toffoletto hat es gedämmert: Ganz so einfach wird das doch nicht mit dem grossen Reibach. Entsprechend ist auch nicht mehr sicher, ob das Team aus der drittklassigen Promotion League das Heimrecht wirklich an Basel abtreten wird.
Muss der FCB wieder nach Carouge?
«Vielleicht spielen wir doch in Genf», sagt Toffoletto jetzt. Denkbar wäre, die Begegnung im Stade de la Fontenette in Carouge auszutragen. Dort hat der FCB soeben gegen Etoile Carouge gespielt.
Ein Abtausch ist aber noch nicht vom Tisch. Die Basler wären aus sportlicher Sicht vermutlich froh, kämen sie um eine weitere Reise auf einen Genfer Kunstrasen herum. Aber es gibt ein Problem: Im St.-Jakob-Park droht ein Minusgeschäft! Mindestens 10’000 Fans müssen kommen, um die Kosten zu decken.
Fraglich, ob diese Zahl an einem Mittwochabend im Dezember erreicht wird. Zumal Toffoletto erfrischend ehrlich zugibt: «Von uns werden nicht viele Leute kommen. Vielleicht fünfzig oder so.»
Zuletzt tauschte der FC Biel sein Heimrecht mit dem FC Basel ab, weil in Biel ein Kunstrasen verlegt wurde. 16’323 kamen an einem warmen Samstagabend im August in den St.-Jakob-Park. Das reichte für einen kleinen Gewinn. Dieser würde gemäss Reglement vollumfänglich dem Heimteam zustehen – also Basel. Aber die Klubs einigten sich darauf, den Reingewinn zu teilen.
Aufstiege bringen die Genfer in Not
Am Ende dürften so zwischen 50’000 und 100’000 Franken nach Biel fliessen. Keine Wahnsinnssumme. Aber doch Geld, das Grand-Saconnex gut gebrauchen könnte. Der Klub mit seinen rund 500 Junioren stösst derzeit finanziell an Grenzen, nachdem die erste Mannschaft innert sieben Jahren von der 3. Liga in die Promotion League aufgestiegen ist.
«Am Ende machen wir das, was für unseren Klub am besten ist», sagt Toffoletto mit Blick auf das Highlight gegen den FC Basel: «Und wenn am Ende ein wenig Geld in unserer Kasse bleibt, umso besser.»