Blick-Kolumnist sieht sogar das Comunale in Händen der GC-Fans
Kubis düstere Bellinzona-Prognose

Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz gibt seiner AC Bellinzona gegen GC keine Chance. Selbst das Comunale werde in Hoppers-Hand sein. Ohnehin zeichnet Kubi ein düsteres Bild der ACB unter dem neuen Besitzer Trujillo.
Publiziert: 10:42 Uhr
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Aktualisiert: 11:16 Uhr
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2002 im Comunale: Kubi (2.v.l.) schaut GC mit Trainer Marcel Koller gegen Bellinzona genau auf die Finger.
Foto: TOTO MARTI

Mit der Cuppartie von Bellinzona gegen GC werden für mich ganz schön viele Erinnerungen wach. Bei Bellinzona an NLA-Zeiten, an 7000, 8000 Fans im Comunale. Und bei GC solche an Meistertitel und Champions League. Es sind die beiden Klubs, für die ich am meisten Spiele gemacht habe. Und nun treffen sie im Cup aufeinander. Zwei Vereine mit verblasstem Glanz …

Vor ein paar Jahren wäre dieses Spiel schon unmittelbar nach der Auslosung in der Tessiner Hauptstadt Gesprächsthema Nummer eins gewesen. Und jetzt? Kein Hahn kräht nach diesem Spiel. Die Liebe der Tifosi zu ihrer ACB ist erkaltet. Zuletzt verloren sich gerade noch 345 Zuschauer im Comunale! Wahnsinn. Mein Bellinzona-Herz blutet.

Fast noch besorgniserregender ist der Zustand der ACB neben dem Platz. Die Übernahme durch Juan Carlos Trujillo bereitet mir Bauchweh. Natürlich, unter seinem Vorgänger als Bellinzona-Besitzer, Pablo Bentancur, herrschte auch das nackte Chaos. Doch der Peruaner hat am Ende immer alles bezahlt. Trujillo hingegen hat noch nicht mal das Geld für alle Aktien überwiesen, die er erwerben will, noch die Bankgarantie hinterlegt, die nötig ist, um die Lizenz zu erhalten. Und das Stichdatum 30. September naht …

Geschwafel von der Super League – als Letzter!

Und dann schwafelt er vom Aufstieg in dieser Saison. Dabei ist der Klub sieglos Letzter in der Challenge League. Die sportliche Talfahrt ist eindrücklich. Trujillo redet auch davon, wie wichtig ihm die Nachwuchsabteilung sei und wie er diese auf Vordermann bringen werde. Dabei hat er nicht mal vollen Zugriff darauf, denn der Juniorenbereich ist immer noch in den Händen von Brenno Martignoni und dessen Schattenmann Bentancur. Bei Bentancur macht Trujillo fundamental andere Ansichten über den Fussball aus. Martignoni hat unlängst als Präsident der ersten Mannschaft den Bettel entnervt hingeschmissen, weil ihn Trujillo von allen Entscheidungen ausgeschlossen habe. Trujillo droht aber auch. Nämlich seine Siebensachen zu packen, wenn sich nach zwei Jahren keine Erfolge eingestellt hätten. Und er glaubt, dass die Welt bald auf Bellinzona als Tourismusmagnet schauen werde. Mamma mia!

Solch ein Theater färbt selbstredend auf die Mannschaft ab. Der letzte Platz ist kein Zufall. Und die AC Bellinzona so kein ernstzunehmender Gegner für GC. Selbst das Stadion wird in Händen der Zürcher sein. Ich bin sicher: Es werden mehr Fans der Hoppers als von Bellinzona kommen. Traurig, traurig.

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