«Croci-Torti trägt keine Schuld an heutiger Niederlage»
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Saipi steht hinter Trainer:«Croci-Torti trägt keine Schuld an heutiger Niederlage»

«Die sportliche Leitung trifft ihre Entscheidungen»
Geht es Croci-Torti jetzt an den Kragen?

Lugano steckt nach der 0:5-Niederlage gegen Celje in einer tiefen Krise. Trainer Mattia Croci-Torti steht unter Druck, erhält aber Unterstützung von Goalie Amir Saipi. Der Coach beklagt Spielermangel und dementiert Gerüchte über einen Streit mit Renato Steffen.
Publiziert: 07:31 Uhr
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Aktualisiert: 07:57 Uhr
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Für Mattia Croci-Torti dürfte sich dieser Saisonstart wie ein Horrorfilm anfühlen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Lugano verliert 0:5 gegen Celje, Trainer Croci-Torti unter Druck
  • Spieler unterstützen Trainer, Verletzungen und Transferprobleme belasten Team
  • Neun Gegentore in zwei Spielen, vier Niederlagen in Folge
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Hallo, ist da bei Lugano noch jemand? Diese Frage muss man sich nach dem 0:5-Debakel gegen Celje dringender denn je stellen. Es ist nicht nur die vierte Pleite in Folge. Man hat auch neun Gegentore in den letzten zwei Partien kassiert. Das sind alarmierende Signale. Nicht zuletzt, weil die Saison eben erst begonnen hat und kein Ende der Talfahrt in Sicht ist. Von der Klubführung sind jetzt Massnahmen gefordert.

Logisch, dass sich nach dem desaströsen Auftritt am Donnerstag die Frage nach dem Trainer stellen muss. Dessen ist sich Mattia Croci-Torti (43) bewusst, der noch nie derart um seinen Job fürchten musste. «Die sportliche Leitung trifft ihre Entscheidungen. Ich muss meinen Job erledigen. Ich kann Ihnen aber sagen, dass ich der Letzte bin, der dieses wackelnde Boot verlässt.»

«Uns fehlen die Spieler»

Unterstützung kriegt Croci-Torti von Amir Saipi (25). Der Goalie erscheint nach dieser Pleite als einziger der Spieler bei den Printjournalisten. Und er steht voll und ganz hinter dem dienstältesten Trainer der Super League. «Ich und die gesamte Mannschaft stehen hinter ihm. Er hat an dieser Pleite keine Schuld. Wir auf dem Feld waren es, die nicht verteidigt haben. Uns haben der Wille und die richtige Mentalität dafür gefehlt.»

Für Croci-Torti hat die Niederlage gegen Celje aber noch eine andere Ursache. «Uns fehlen die Spieler, um alle drei Tage zu spielen. Letztes Jahr hatten wir zu diesem Zeitpunkt 21 fitte Spieler. Dieses Jahr fehlen uns wegen Verletzungen und Transfergeschichten schlicht die Kraft und Energie, die man haben sollte», betont er. Dabei hat er überhaupt nicht das Gefühl, dass das Team gegen ihn arbeite. Das sei Unsinn. «Denn jeder Spieler möchte sich auf europäischer Bühne zur Schau stellen, um vielleicht ein anderes Team zu finden.»

Croci-Torti dementiert Trainingszoff

Dass die sportliche Talfahrt etwas mit den Beteiligten tut, ist unbestritten. So ist auch zu erklären, dass kurz vor Anpfiff rauskommt, dass es einen Streit zwischen Croci-Torti und Steffen gegeben haben soll. Der Trainer dementiert allerdings mit Vehemenz: «Unsere Einheiten sind für alle offen. Und ich kann euch versichern, dass niemand, der vor zwei Tagen bei uns war, einen Streit zwischen Renato und mir sah.»

Dann erläutert Croci-Torti, seinen Stand der Dinge. «Renato war sicherlich nicht bei 100 Prozent. Genauso wenig am letzten Sonntag in Sitten. Deshalb habe ich es bevorzugt, ihn für dieses Spiel nicht aufzubieten, obwohl er vielleicht gerne dabei gewesen wäre. Heute haben wir allerdings gesehen, dass ich vielleicht einen Fehler gemacht habe, indem ich andere Spieler eingesetzt habe.»

Schon am Sonntag soll Steffen wieder im Aufgebot stehen. Dann wartet mit dem FC Basel wohl die denkbar schwierigste Aufgabe. Zumal die Tessiner Verletztenliste nach dem Europa-Cup-Auftritt mit Mohamed Mahmoud und Mattia Zanotti noch länger wurde. «Wir müssen Lösungen finden. Das wird schwierig. Aber wir geben nicht auf», so Croci-Torti. Und auch Saipi betont: «Jeder muss an sich arbeiten und den inneren Sauhund überwinden. So wie es gegen Celje war, ist es zu einfach für den Gegner.»

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