«Wir waren heute einfach zu schlecht»
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Sommer nach der Klatsche:«Wir waren heute einfach zu schlecht»

Wie geht es nach Klatsche im Champions-League-Final weiter für Inter und ihn?
Sommer steht jetzt für traurigen Rekord

Was sein schönster Abend auf einem Fussballplatz hätte werden sollen, wird zu einer der grössten Enttäuschungen. Wie Yann Sommer das 0:5 seines Inter Mailand gegen Paris St-Germain verarbeitet.
Publiziert: 01.06.2025 um 07:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2025 um 13:05 Uhr
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Was soll er denn auch machen? Yann Sommer kann gegen Paris St-Germain nicht eine grosse Parade zeigen – und kassiert fünf Gegentore.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Yann Sommer erlebt Enttäuschung im Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain
  • Inter Mailand verliert, Sommer kritisiert die Leistung des Teams
  • In den nächsten Tagen lässt er sich von seiner Familie trösten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Nach dem Schlusspfiff sitzt er lange da. Knapp vor jenem Strafraum, in dem sein Traum vom Gewinn der Champions League schon nach wenigen gespielten Minuten geplatzt ist. Und das, ohne dass er irgendetwas daran hätte ändern können. Langsam und mit viel Hingabe löst Yann Sommer (36) kurz vor 23 Uhr die Klebebänder, mit denen er in einem Spiel seine Finger schützt. Jede noch so kleine Ablenkung tut gut in diesem Moment. Das Spiel, diese 0:5-Niederlage gegen Paris St-Germain muss der Goalie von Inter Mailand erst einmal sacken lassen.

Dieser Final hätte die Krönung seiner Karriere sein sollen. Hier, in der Münchner Arena, in der ihn die Bayern nicht mehr haben wollten. Stattdessen wird Sommer der Goalie, der bei der höchsten Niederlage im Tor steht, die je ein Klub in einem Europacupfinal erlitten hat. Das muss der Schweizer erst einmal verarbeiten.

Sommer: «Wir waren zu schlecht»

Danach, nachdem er mit anschauen musste, wie die Pariser die Trophäe in den Himmel recken, findet Sommer klare Worte: «Wir waren zu schlecht, um gegen diese gute Mannschaft in einem Final zu bestehen.» Und als er von Blick gefragt wird, ob er das Spiel ein klein wenig habe geniessen können, meint Sommer: «Ganz ehrlich: Ich wollte nicht geniessen, ich wollte gewinnen!»

Auch Sommer weiss, dass so eine Finalteilnahme nicht mehr so schnell kommen dürfte. Der Altersdurchschnitt der eingesetzten Spieler ist der höchste von allen Teams in den grossen fünf Ligen. Trainer Simone Inzaghi (49) wird von saudischen Millionen gelockt. «Wir haben jetzt ein paar Tage, um zu schauen, wie die Lage bei einigen Spielern und beim Coach ist», sagt Sommer. Möglich, dass der zweite verlorene Champions-League-Final innerhalb von drei Jahren für Inter auch das Ende eines Zyklus ist.

Um so bitterer, dass die Saison ohne einen Pokal zu Ende geht. Im Frühjahr noch konnte Inter vom Triple träumen. Jetzt sind Liga, Cup und Champions League verloren. «Es fehlen uns die Titel», stellt auch Sommer fest: «Das ist umso härter, weil wir so viel investiert haben.»

Den Mailändern ist ganz kurz vor der Ziellinie die Energie ausgegangen. Im Endspiel wirken Sommers Vorderleute kraft-, und ratlos. Auch darum sagt er: «Ich bin sehr enttäuscht von der Art und Weise, wie wir gespielt haben.»

Immerhin: Sommer muss die Niederlage gegen Paris nicht alleine verarbeiten. Ehefrau Alina und seine Eltern sind im Stadion. «Ich freue mich, dass sie da sind», sagt Sommer, «jetzt werden wir ein paar gemeinsame Tage haben.»

Und danach? Ist diese eigentlich jetzt schon zu lange Saison für Inter Mailand immer noch nicht zu Ende. Am 17. Juni beginnt für die Mailänder die Klub-WM in den USA mit einem Spiel gegen den mexikanischen Verein Monterrey. Yann Sommer wird etwas brauchen, bis er sich auf die Partie so richtig freuen kann.

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