Darum gehts
- Unruhen nach PSG-Sieg – zwei Menschen sterben bei Ausschreitungen in Paris
- Mindestens drei Autos in Brand gesteckt, landesweit über 500 Festnahmen
BMW-Fahrer in Grenoble verletzt vier Personen, eine in Lebensgefahr
Brennende Autos, Pyro-Schlachten, Zusammenstösse gewaltbereiter Fussballfans mit der Polizei. Dieses Bild bot sich in der Nacht nach dem Champions-League-Sieg von Paris Saint-Germain in Paris. Die Polizei ging im Bereich der Champs-Élysées gegen Unruhestifter vor. Auch in anderen Landesteilen kam es zu Einsätzen. Über 500 Personen wurden landesweit festgenommen. In Paris wurden Polizeiangaben zufolge mindestens drei Autos beschädigt und in Brand gesteckt. Chaoten plünderten mehrere Geschäfte.
Wie französische Medien am Sonntagmorgen berichten, sind bei den Ausschreitungen zwei Personen ums Leben gekommen. Ein 17-jähriger Mann starb an den Folgen eines Stichs in die Brust, schreibt TF1 Info. Der Verdächtige ist auf der Flucht. Im 15. Arrondissement kam eine 20-jährige Rollerfahrerin ums Leben. Sie wurde von einem Fahrzeug angefahren. 192 Menschen wurden verletzt. Auch einen Polizisten hat es schlimm erwischt. Er wurde durch Feuerwerkskörper derart schwer verletzt, dass er in ein künstliches Koma versetzt werden musste.
Bei U-Turn ausser Kontrolle geraten
Auch in der Stadt Grenoble im Südosten des Landes kam es während der Feierlichkeiten zu einem gravierenden Zwischenfall: Ein BMW-Fahrer rammte eine Gruppe von Fussgängern, als er mithilfe der Handbremse einen U-Turn machen wollte. Zwei junge Männer im Alter von 17 Jahren und zwei Frauen im Alter von 23 und 46 Jahren wurden dabei verletzt.
Wie «Le Dauphiné Libéré» schreibt, gehören die Verletzten zur gleichen Familie. Drei von ihnen erlitten schwere Verletzungen, eine Person schwebt in Lebensgefahr. Sie wurden von einem Ambulanzteam versorgt und ins Spital gebracht.
Der BMW-Fahrer ergriff dem Bericht zufolge aus Angst, von der aufgebrachten Menge gelyncht zu werden, die Flucht. Wenig später stellte er sich der Polizei. Er wurde in Gewahrsam genommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und die Fussgänger nicht mit Absicht rammte.
Innenminister spricht von «Barbaren»
Wie in Paris kam es auch in Grenoble zu Zusammenstössen zwischen Polizei und gewaltbereiten Gruppen. Personen hätten Steine und Flaschen in Richtung der Beamten geworfen, wie es heisst. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Innenminister Bruno Retailleau (64) zeigt sich über die Ausschreitungen empört: «Die echten PSG-Fans sind gerade dabei, das grossartige Spiel ihrer Mannschaft zu feiern. Währenddessen sind Barbaren in die Strassen von Paris gekommen, um Straftaten zu begehen und die Ordnungskräfte zu provozieren», schrieb er in der Nacht auf X.