Als der Albtraum zu Ende war, herrschte bei Inter Mailand nur noch «grosse Leere», wie Torwart Yann Sommer niedergeschlagen berichtete. «Wir waren in vielen Punkten einfach zu schlecht, das tut weh. Warum? Das ist schwer zu erklären, das werden wir uns in den kommenden Wochen noch häufiger fragen», sagte der Schweizer Torhüter nach der 0:5-Klatsche im Champions-League-Finale von München gegen ein entfesseltes Paris Saint-Germain. Denzel Dumfries sprach im ZDF von einem «dunklen Tag» für die Nerazzurri.
Entsprechend heftig fielen auch die Reaktionen in der Heimat aus. «Inter, ein wahrer Alptraum. Die Nerazzurri werden von Luis Enriques Mannschaft überrollt», schrieb die «Gazzetta dello Sport». «PSG demütigt Inter, für Mailand wird das Finale zu einer Katastrophe», titelte der «Corriere dello Sport». Für «La Repubblica» ist es schlicht eine «Vernichtung» Inters.
«Diese Niederlage schmerzt so sehr. Es ist eine grosse Enttäuschung, ein Tiefpunkt», sagte auch Trainer Simone Inzaghi «verbittert». Sein Team sei «zu müde» gewesen: «Paris war immer schneller am Ball. Ich habe den Jungs trotzdem gedankt, auch wenn wir in dieser Saison keinen Titel gewonnen haben.»
Inzaghi lässt Zukunft offen
Seine Zukunft liess Inzaghi, der sein Team immerhin durch Siege gegen den FC Barcelona im Halbfinale und Bayern München im Viertelfinale ins Endspiel geführt hatte, erneut offen. Dem 49-Jährigen soll angeblich unter anderem ein hochdotiertes Angebot aus Saudi-Arabien vorliegen.
«Die Enttäuschung ist zu gross, um mir Gedanken zu machen um meine Zukunft. Ich finde es sinnlos heute über die Zukunft von Inzaghi zu sprechen», betonte der Inter-Coach und fügte an: «Jetzt müssen wir uns in aller Ruhe Gedanken machen.» Inter nimmt auch an der Klub-WM in den USA (14. Juni bis 13. Juli) teil.