«90 Minuten lang beleidigt»
Atletico-Trainer Simeone erklärt seinen Ausraster

In der Schlussphase des Champions-League-Duells Liverpool gegen Atletico wirds wild. Mitunter dafür verantwortlich ist auch Diego Simeone. Der Trainer der Spanier rastet aus. Und erklärt danach die Gründe dafür.
Publiziert: 08:22 Uhr
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Diego Simeone ist in der Nachspielzeit ausser sich.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Simeone gerät in Streit mit Fan und sieht Rote Karte
  • Atletico-Trainer erträgt 90 Minuten lang ununterbrochene Beleidigungen
  • Trainer fordert Konsequenzen und sieht Handlungsbedarf
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Das Gastspiel an der Anfield Road ist für Atletico-Trainer Diego Simeone (55) alles andere als wunschgemäss verlaufen. Auch wenn sein Team gegen Liverpool einen frühen 0:2-Rückstand noch ausgleichen kann, steht es am Ende mit leeren Händen da. Den Nackenschlag gibt es in der Nachspielzeit.

Aber nicht nur das späte Gegentor ärgert Simeone. Kurz nachdem Virgil van Dijk eingenetzt hat, ist zu sehen, wie sich der Trainer mit einem Fan hinter seiner Bank anlegt. Er gestikuliert wild, scheint ziemlich sauer zu sein. Sicherheitskräfte müssen ihn zurückhalten, damit er dem Liverpool-Anhänger nicht an die Gurgel geht.

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Anschliessend wendet sich Simeone an Schiedsrichter Maurizio Mariani, erklärt ihm alles und deutet an, dass ihm wohl auch der Mittelfinger gezeigt wurde. Das Zwiegespräch endet mit einem Handschlag. Und trotzdem sieht Simeone die Rote Karte. Doch was genau hat Simeone derart in Rage gebracht?

«Kannst als Trainer nichts sagen»

Nach der Partie erklärt er die Szene gegenüber Movistar. «Sie beleidigen dich das ganze Spiel über von hinten und du kannst nichts sagen, weil du der Trainer bist», sagt er. Nicht nur Beleidigungen muss er ertragen, sondern auch eindeutige Gesten. Dennoch zeigt sich Simeone nach der Partie einsichtig. «Meine Reaktion auf die Beleidigungen ist nicht zu rechtfertigen, aber ihr wisst nicht, wie es ist, 90 Minuten lang ununterbrochen beleidigt zu werden.»

Obwohl der Argentinier diese Erklärung liefert, wurde er des Feldes verwiesen. Der Schiedsrichter habe ihm zwar gesagt, er könne seine Reaktion verstehen. Aber ihm blieb keine andere Wahl, als die Rote Karte zu zücken. Simeone hofft, dass Liverpool sich der Sache annimmt und die Zustände verbessert. «Und wenn sie herausfinden, wer das getan hat, dass es Konsequenzen gibt.»

Aber nicht nur für den einen Fan fordert er Konsequenzen. Simeone sieht allgemeinen Handlungsbedarf. «Genauso wie wir gegen Rassismus kämpfen, sollten wir uns auch mit diesem Thema befassen», fordert er. 

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